Jazzcombo in das JBO mit starkem Einstand
Begeisternder Start in die Kooperation der Musikschulen

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Radolfzell. Ein richtig guter Start und fast schon ein historischer Abend. Das Eröffnungskonzert der Kooperation zwischen der Musikhochschule Trossingen und der Jugendmusikschule Radolfzell als erstes "Schaufensterkonzert" im Radolfzeller Milchwerk war auch in guter Gunst des Publikums und mal ein Genuss ganz anderer Art. Schon vor dem Konzert führte die frisch formierte Combo der Jugendmusikschule unter der Leitung von Suso Stoffel, der Höhepunkt kam dann mit einem gemeinsamen Auftritt des JBO der Stadtkapelle und Jugendmusikschule mit der Jazzband der Hochschule, die sich damit als Region sozusagen den Bodensee - dazu - erobert hatte.

Das Jazzorchester der Musikhochschule, unter der Leitung von Prof. Matthias Anton, feierte hier seinen 25. Geburtstag - ganz im Zeichen Peter Herbolzheimers - der eigentlich schon in 2020 gewürdigt werden sollte. Die Würdigung wurde nun in besonderer Klasse nachgeholt. Jede Menge Soli zeigten, wie stark diese Band der Studierenden aufgestellt ist.

Gemeinsames Konzert legt Grundstein

Schon gleich wurde mit "Better days ahead", das das Herbolzheimer für Path Methini arrangierte, ein ganz schön energievoller Start genommen, der das Publikum in die Welt einen klasse swingenden Jazz mit mancher Prise Rock mitgenommen hatte. Vom ersten Ton an spielte die Band mit einer faszinierenden Präzision, mit druckvollen Einschüben und knackigen Wechseln auf, was in "All Blues" mit einer tüchtig "blauen" und coolen Note gepaart mit knackigen Bläsersätzen weiter verstärkt wurde. Der Applaus war ein klares Zeichen, die Stimmung auf der Bühne hatte das Publikum jetzt schon infiziert. Die Radolfzeller Jazz-Sängerin Anne Czichowsky  war für dieses Konzert für die erkrankte Sängerin der Hochschule eingesprungen, ihre Klasse konnte sie perfekt mit Stücken wie "I Wish You Love" oder "The end of a love affair" in dieses Konzert einbringen, das ihr trotz der Präsenz der Band den Freiraum ließ, ihre durchaus mal "schwarze" Stimmung im Saal auszustreuen.

Immer wieder bezaubernde Solis, vom Saxophon über Trompete, Posaune, Flügelhorn, Schlagzeug und Bass machten richtig Freude und das Publikum hatte sich auf Jazz eingestellt, wie an Szenenapplaus spürbar wurde. Und auch Bandleader Matthias Anton ließ es sich nicht nehmen, in "Shiluette" selbst als Solist am Saxophon zu agieren, schließlich war er selbst mit Herbolzheimer sozusagen musikalisch aufgewachsen, deshalb auch ein besonderes Feingefühl für den Sound, der hier eben richtig "Echt" rüberkam. Geschickt wurde die Bandversion von "Fever" - einst berühmt durch Elvis Presley - mit Anne Czichowsky in der idealen Besetzung, an den Schluss des Konzerts gesetzt, und davon wollte das Publikum natürlich noch viel mehr.

Und das bekam es auch: Erst war das Jugendblasorchester der Musikschule unter der Leitung von Kuno Rauch an der Reihe, die sich ums Publikum postierten und "Spanish Fever" und den Popsong "No Roots" von Alice Murton zelebrierten, inspiriert vom Workshop am Nachmittag. Und als das Publikum immer noch nicht genug hatte, gab es natürlich die gemeinsame Zugabe mit "Universe 2001", sogar aus der Feder von Matthias Anton. Keine Frage, solche Abende sollten Folgen haben.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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