Beim Aushub des Aufzugsschachtes tauchten historische Mauern auf

Baustopp beim Augustiner Chorherrenstift

Öhningen. In seiner jüngsten öffentlichen Sitzung befasste sich der Gemeinderat erneut mit der Sanierung des Augustiner Chorherrenstifts. Beim Aushub des geplanten Aufzugschachtes tauchten Mauern eines ehemaligen Badehauses aus dem Mittelalter auf. Da es sich um Mauern von historischer Bedeutung handelt, verfügte das Denkmalamt einen sofortigen Baustopp. Die Behörde will nun Alternativen prüfen. Gleichzeitig wird versucht aus Kostengründen die Unterbrechung so kurz wie möglich zu halten.

Die aktuelle Sachlage führte im Gremium erneut zu heftigen Wortgefechten. Gemeinderat Stefan Singer schimpfte: »In meinen Augen wurde das Nutzungskonzept bis heute nicht ausreichend erläutert. Ich musste mich dem Mehrheitsbeschluss beugen«. Gemeinderätin Andrea Dix legte auf das historische Mauerwerk höchste Priorität und sprach von gravierenden Planungsfehlern. Sie forderte das Nutzungskonzept noch einmal gründlich zu überdenken. Gemeinderat Gerhard Wiedenbach und Bürgermeister Schmid hielten dagegen und verwiesen auf den Mehrheitsbeschluss.

Am Ende vergaben die Räte den Bau der Aufzugsanlage. Sobald das Denkmalamt die Baustelle wieder freigibt, werden die Sanierungsarbeiten wie beschlossen fortgeführt. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war der Ausbau des kommunalen Nahwärmenetzes. Der erste Bauabschnitt (Bereich westl. Klosterplatz – Brühl – Schule – Poststraße) soll in den nächsten drei Monaten realisiert werden. Der zweite Bauabschnitt, einschließlich die Errichtung der Hackschnitzelanlage wird ab September 2019 realisiert. Die dafür erforderlichen Bauarbeiten wurden öffentlich ausgeschrieben und der Gemeinderat vergab die Aufträge für den Tiefbau, die Lieferung- und Montage des Blockheizkraftwerks, die Heizungs- und Regeltechnik, sowie für die Elektroarbeiten. Ebenfalls wurden für die Sanierung der Bauhoffassade Angebote eingeholt. Den Zuschlag für die Gerüstbauarbeiten, die Blechnerarbeiten und die Betonsanierung erhielten die jeweils günstigsten Bieter.

- Dominique Hahn