Neuer Pächter startet auf 24. Mai
Badesaison am Böhringer See vorerst gerettet

Es geht doch wieder ins Wasser in diesem Sommer im Böhringer See. Der Ortschaftsrat konnte nun den Betrieb doch noch an einen künftigen Pächter vergeben. | Foto: Archiv SWB
  • Es geht doch wieder ins Wasser in diesem Sommer im Böhringer See. Der Ortschaftsrat konnte nun den Betrieb doch noch an einen künftigen Pächter vergeben.
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Radolfzell-Böhringen. Die Badesaison am Böhringer See konnte am Vorabend des Feiertags "Christi Himmelfahrt" noch gerettet werden. Wie Ortsvorsteher Bernhard Diehl informierte, hat der Ortschaftsrat in seiner Sitzung die Vergabe an einen Pächter vollziehen können, der nun die Bade- und Gastronomiesaison auch bereits auf den 24. Mai eröffnen wolle.

Nachdem sich in den ersten beiden Ausschreibungsrunden der Stadt Radolfzell niemand, beziehungsweise nur eine Interessentin gemeldet hatte, die anschließen keine weiteren Unterlagen abgab, stand der Weiterbetrieb des kleinen Seebads auf der Kippe und die Stadt zog bereits in Erwägung dann das Seebad dauerhaft zu schließen und Stege wie das Floß abzubauen. Noch im Frühjahr wurde hier erheblich durch die Stadt in neue Spielgeräte investiert, was damit vergeblich gewesen wäre.

Stichtag wäre eigentlich sogar der 1. Mai gewesen, als traditioneller Saisonstart des Seebads, das auch beliebtes Ausflugsziel ist.
Nachdem die Stadt für die dritte Runde auf eine Pacht verzichtete und in der vorigen Ortschaftsratssitzung gar erwogen wurde, eventuell einen Versuch mit dem Betrieb durch einen Verein zu machen, hatten sich kurzfristig nun aber doch vier Interessenten gemeldet.

Wie Bernhard Diehl sagte, habe man sich für Niclas Brennecke entschieden, der auch die Badeaufsicht durchführen könne. Niclas Brennecke hatte zuvor einige Jahre in der Küche des Seebads in Steißlingen gearbeitet, dort hatte Stefan Kronenbitter nach 18 Jahren zum letzten Saisonende aufgehört. Eine Schließung des Seebads wäre ein herber Schlag nicht nur für den Ortsteil gewesen.

Raubfische gegen Blaualgen

Als Haupthemmnis für die Übernahme des Kiosk-Restaurants wurden die Schließungen durch Blaualgen der letzten Jahre gewertet. Gegen diese will die Stadt Radolfzell mit einem neuen Konzept vorgehen, wie sie über die Pressestelle publizierte: Eine bereits begonnene Maßnahme zur Verbesserung der Biozönose, das heißt der Artengemeinschaft, im Böhringer See soll danach fortgeführt werden.

Durch das aktive Einsetzen von Raubfischen würde dabei der Friedfisch-Bestand reduziert und somit die Fressfeinde von Algen gefördert. Friedfische ernährten sich von Zooplankton, dem tierischen Bestandteil der Algengemeinschaft. Das Zooplankton wiederum sei der Fressfeind von kleineren und größeren Algen des Phytoplanktons. Diese Maßnahme diene also letztlich dazu, die Algenpopulation im See zu verringern. Sie wird als Nahrungsketten-Manipulation oder Biomanipulation bezeichnet.

Für den Erfolg der Maßnahme ist es unbedingt erforderlich, das Angeln zu beschränken und genau zu dokumentieren beziehungsweise gänzlich einzustellen, damit die eingesetzten Raubfische sich erfolgreich etablieren könnten. Obwohl es seit mehreren Jahren keinerlei Angelerlaubnisse und –rechte mehr am Böhringer See gibt, würden hier leider immer wieder Schwarzangler auffallen.

Über die Umsetzung der Biomanipulation wurde die Fischereiaufsichtsbehörde informiert, welche daher in den kommenden Wochen und Monaten am Böhringer See vermehrt auf illegales Angeln kontrollieren werde, kündigt die Stadtverwaltung an. Falls Passanten hier illegal angelnde Personen auffallen, sollten die Beobachtungen umgehend melden an die örtliche Polizei und zusätzlich an den Fischereiaufseher des Regierungspräsidiums Freiburg Peter.Hornetz@rpf.bwl.de oder Telefon 0172/725 71 69.

Quelle: u. A. Sitzungsvorlage Ortschaftsrat Böhringen, Medienmittelung Stadtverwaltung Radolfzell zur Wasserqualität

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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