Diskussion über die Sanierung der Konstanzer Brücke
Ausschuss fordert Radwege

Radweg Konstanzer Brücke | Foto: Noch gibt es separate Radwege auf beiden Seiten der Konstanzer Brücke. Im Zuge der Sanierung könnten sie durch Schutzstreifen ersetzt werden. Das will die Mehrheit der Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Technik verhindern. swb-Bild: dh
  • Radweg Konstanzer Brücke
  • Foto: Noch gibt es separate Radwege auf beiden Seiten der Konstanzer Brücke. Im Zuge der Sanierung könnten sie durch Schutzstreifen ersetzt werden. Das will die Mehrheit der Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Technik verhindern. swb-Bild: dh
  • hochgeladen von Redaktion

Radolfzell. Eigentlich war es zunächst eine gute Nachricht, als OB Martin Staab Anfang des Jahres verkündet hatte, dass von Seiten des Landes ein Förderbescheid für die Sanierung der Konstanzer Brücke eingegangen ist, und die Arbeiten deshalb noch in diesem Jahr beginnen können. Nun sorgen die vorgelegten Planungen allerdings für reichlich Konfliktpotential zwischen Verwaltung und Gemeinderat. CDU-Stadtrat Christof Stadler hatte bemängelt, dass die Planungen nicht dem zuständigen Ausschuss vorgelegt worden waren, bevor die Ausschreibung für die Umsetzung begann.

Ein Bürgergespräch vor Ort an der Konstanzer Straße hatte nämlich gezeigt, dass auch viele Bürger die vorgelegte Planung für zu gefährlich halten. (Das WOCHENBLATT berichtete). Die Planung der Stadt sah vor, auf beiden Seiten der Brücke Gehwege zu schaffen und den Radverkehr auf Schutzstreifen auf der Fahrbahn zu führen. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Technik wurden nun Alternativen diskutiert, wobei OB Staab die Räte gleich zu Beginn ermahnte: »Wenn die Brücke dieses Jahr noch saniert werden soll, muss bis zum 30. April eine Vergabe der Leistungen erfolgen. Sonst sind die Zuschüsse weg.« Eine Präsentation, die Christof Stadler zu diesem Thema vorbereitet hatte, wollte der Verwaltungschef nicht zulassen. »Wir haben noch nie solche Einspielungen von dritter Seite kurz vor der Sitzung zugelassen«, erklärte er. Stadler ließ sich das nicht gefallen. »Das ist demokratiefeindlich«, erklärte er. Nachdem Norbert Lumbe (SPD) vermittelnd in den Disput eingegriffen hatte, konnte Stadler seine Präsentation doch zeigen. Er sprach sich dafür aus, statt der Schutzstreifen für den Radverkehr separate Radwege zu bauen. »Die meisten Menschen bevorzugen Radwege vor Schutzstreifen«, erklärte er, und berief sich dabei auf eine entsprechende Erklärung des Allgemeinden Deutschen Fahrrad-Clubs (adfc).

»Insbesondere die Planung für den Neurohrkreisel, laut der die Fahrradfahrer hier mit dem restlichen Verkehr zusammengeführt werden sollen, halten wir für ein ganz großes Sicherheitsrisiko«, erklärte Stadler. Baudezernatsleiter Thomas Nöken betonte, dass die Planungen für die Brücke, wie auch die ebenfalls kritisierte Führung des Radverkehrs in der Konstanzer Straße in Zusammenarbeit mit dem adfc erarbeitet wurden. Auch Hanspeter Bürgel, Sprecher der Radolfzeller adfc-Gruppe erklärte, »So wie die Planungen jetzt sind, entsprechen sie den Richtlinien.« Ein weiteres Problem sei, hieß es von Seiten der Verwaltung, dass die Breite der Brücke von 13,60 Metern nicht ausreiche um Radwege in der Vorgeschriebenen Breite zu realisieren.
Diesem Einwand entgegnete Stadler, dass dafür auf der Westseite auf einen Gehweg verzichtet werden könne. Schließlich gebe es dort bisher auch nur einen Radweg. Besonders in Anbetracht dessen, dass es sich bei der Strecke um einen wichtigen Schulweg handle und viele Schüler hier mit dem Fahrrad unterwegs seinen müssten diese vor dem PKW/LKW-Verkehr geschützt werden. Betonte er.

Diesem Vorschlag konnte eine Mehrheit der Ausschussmitglieder folgen. Die Verwaltung wurde beauftragt, Pläne für einen 2,5 Meter breiten Radweg auf der Messeplatz-Seite, sowie einen 2,5 Meter breiten Radweg und einen 2,1 Meter breiten Gehweg auf der Mettnau-Seite zu erstellen. Dann blieben noch die vorgeschriebenen 6,50 Meter Breite für die Fahrbahn übrig. OB Staab zeigte sich trotz allem kritisch »Ich weiß nicht, ob das die Zustimmung der zuständigen Polizeibehörde findet, und wenn das nicht der Fall ist, wird die Stadt als Straßenverkehrsbehörde diese Planung nicht genehmigen«, erklärte er.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.