Gemeinderat verabschiedet Ausschreibung mehrheitlich
Auf der Suche nach Investoren

Radolfzell (gü). Auf 0,9 Hektar soll auf dem Quartier »Kapuzinerweg« ein neuer Einzelhandelsschwerpunkt in Radolfzell entstehen. »Das Ziel ist, an dieser Stelle einen Einzelhandelsschwerpunkt zu etablieren, der das Warensortiment der Radolfzeller Altstadt sinnvoll ergänzen und zusätzliche Frequenz in die Innenstadt bringen soll«, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab. Weitere Nutzungen wie Dienstleistungseinrichtungen, Büros, Einrichtungen für soziale und gesundheitliche Zwecke, Gastronomie, touristische Nutzungen wie ein Hotel, kulturelle Nutzungen wie Kino, familientaugliche Unterhaltungsmöglichkeiten oder auch eine Postagentur seien dort ebenfalls denkbar (das WOCHENBLATT berichtete).
In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat nun ein entsprechendes Investorenausschreibungsverfahren mit knapper Mehrheit - bei elf Ja und acht Nein-Stimmen - beschlossen. Bis es allerdings so weit war, nutzen die Räte noch einmal die Zeit, um ausführlich über das Projekt zu debattieren. Gegenwind gab es vor allem aus dem Lager der Freien Grünen Liste. »Leerstände in der Altstadt durch ein zweites Mühlbachzentrum ist der völlig falsche Weg«, sagte Waltraut Fuchs von der FGL. Siegfried Lehmann, Fraktionssprecher der FGL, schlug in dieselbe Kerbe: »Wir haben größte Probleme in der Höllturmpassage. Das ist der einzige Punkt, an dem Handlungsbedarf besteht. Ein neuer Einzelhandelsschwerpunkt am Kapuzinerweg wäre der Todesstoß für die Altstadt.« Für Beate Giesinger von der FGL wäre eine Vollsortimenter westlich der geplanten Seetorquerung der bessere Weg.
Aussagen, die nicht alle Gemeinderäte nachvollziehen könne. Walter Hiller von den Freien Wähler erklärte, dass man ein Gegengewicht zum »seemaxx« unbedingt bräuchte. Allerdings müsste man den Branchenmix dort fix festlegen. Dr. Kurt-Christian Tenntstädt, Fraktionssprecher der FW, pflichtete seinem Fraktionskollegen bei: »Wir erhalten die Altstadt durch neue Menschen in der Stadt - das tun wir auch durch die Schaffung von einem zweiten Einzelhandelsschwerpunkt.« Auch Norbert Lumbe, Fraktionssprecher der SPD, sieht im Kapuzinerweg die Möglichkeit verstärkte Frequenz in die Stadt zu bringen.
Einen anschließenden Antrag von Fuchs und Christof Stadler von der CDU, der eine Stadterweiterung südlich des Kapuzinerklosters zu verhindern, fand im Gremium eine entsprechende Mehrheit.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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