Aktionsgemeinschaft geht Zukunft verändert an

Auf dem Weg zu neuer Stadt und neuem Gutschein

Radolfzell. Mit einem veränderten Vorstand geht die Radolfzeller Aktionsgemeinschaft als Verbund der Händler in eine Zukunft voller Herausforderungen. Bei den Wahlen zum Vorstandsteam konnte die neue Leiterin der Touristik und Stadtmarketing, Regina Brüsewitz, neu ins Team geholt werden. Andreas Joos und Daniel Burger kandidierten nicht für eine weitere Amtszeit, werde aber wieder in Fachgremien tätig sein. Eine weitere wichtige Botschaft vom Montagabend: Ab Herbst gibt es den neuen Einkaufsgutschein für Radolfzell, der auf Papier wie Digital per QR-Code funktionieren soll, wie Kassier Thomas Dannenberger in der Versammlung nun ankündigen konnte. Der Findungsprozess für das neue System hatte sich doch etwas hingezogen.

Der Neustart der Aktionsgemeinschaft nach den Zwangspausen ist geschafft, konnte Sandra Biller vom Vorstandsteam zusammen mit ihrer Kollegin Lisa Tägtmeier berichten. 2022 war schon eine Zeitenwende. Beschlossen wurde im Sommer, dass man künftig mit zwei verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr auskommt, dafür gibt es dann den "Tag des Rads" und die "See(h)reise" im Wechsel. Der Christkindlemarkt wurde an die Touristik und Stadtmarketing übergeben, weil der Aufwand im Ehrenamt nicht mehr zu schaffen war, die Aktionsgemeinschaftshütte mit den traditionellen "Schneeflocken" und die Lichtradel-Aktion für die Tafel angesichts der proklamierten Energiekrise brachten ordentlich Geld in die Kassen des Vereins, der freilich wegen andererseits drastisch gestiegener Kosten doch seine Beiträge nach oben korrigieren und anders strukturieren, wie Thomas Dannenberger anhand der aktuell roten Zahlen in der Bilanz erklärte. Interessant ist, dass im unsicheren 2022 doch eine ganze Reihe von Menschen ihre alten Geschenkgutscheine entdeckten und sie auffällig stark einlösten. Zum Teil hätten sie sogar noch aus "D-Mark"-Zeiten gestammt, wurden aber trotzdem angenommen.

Auch darauf ist das neue System der Einkaufsgutscheine eine Antwort, die auch die alten Gutscheine ablösen werden, deren Verfallsdatum immer näher kommt. Zur Einführung wird dann auf Herbst freilich noch mal gesondert informiert. Und der Erfolg solle fortgesetzt werden: immerhin würden durchschnittlich jeden Wochentag 65 solcher Gutscheine ausgegeben, seit 2002 seien das welche für 2,5 Millionen Euro gewesen. Das sei Geld, das nicht bei Online-Händlern gelandet sei, so Dannenberger.
Bürgermeisterin Monika Laule hob in ihrem Grußwort vor der Entlastung des Vorstands und Kassiers natürlich auf das Thema Innenstadt ab, für das schon länger an einem neuen Modell gehirnt wird.  Am 21. Juli werde es eine Sondersitzung des Gemeinderats zum Thema der Zukunft des Einzelhandels in der Stadt geben, kündigte sie an. Die Touristik- und Stadtmarketing.- Umfragen hatte dazu schon einige Termine durchgeführt, um das Stadterlebnis neu erfinden zu können. Eine erste Erleichterung soll eine Kundenkarte werden, die auch Gästen offen steht und erste bauliche Maßnahmen wurden auch bald umgesetzt. Die Pläne der Sparkasse zur Restrukturierung des Filialnetzes, sprich dem Enge der "Zentrale" am Münsterplatz, stößt auch im Handel auf harsche Kritik. Laule kündigte an, dass OB Simon Gröger im Gemeinderat eine Standortalternative mit Innenstadtnähe vorschlagen wolle.