Ausschuss des Gemeinderats legt den Standort für neue Markolfhalle fest
Andere Projekte müssen hinten anstehen
Radolfzell/ Markelfingen. Direkt am Ortseingang von Markelfingen, zwischen der ausgebrannten Markolfhalle und der Kreisstraße soll auf dem Gelände des jetzigen Bolzplatzes die neue Halle gebaut werden. Diese Lösung hat der Markelfinger Ortschaftsrat zusammen mit den Planern Ben Nägele und Alexander Klonka von der Firma Solar System Haus erarbeitet. Diskutiert wurden noch zwei weitere Standorte, nämlich der jetzige Parkplatz der Halle und ein Neubau direkt am Standort der ausgebrannten Markolfhalle und des Feuerwehrhauses. Dabei wäre allerdings der Nachteil, dass auch das Feuerwehrhaus komplett neu gebaut werden müsste, und das sogar noch bevor mit dem Bau der neuen Halle begonnen werden könnte, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab in der letzten Sitzung des Ausschusses für Planung, Technik und Umwelt.
In der Ausschusssitzung wurde die Standortfrage nochmals Diskutiert und eine erste Grobkostenschätzung präsentiert. Der Vorschlag den der Markelfinger Ortschaftsrat favorisiert wäre zugleich auch der Kostengünstigste. Hier liegen die geschätzten Baukosten bei rund 7,3 Millionen Euro. Der Bolzplatz würde dabei um 180 Grad gedreht und läge anschließend neben der Halle. Was diese Variante noch zusätzlich attraktiv macht ist, dass dadurch ein schöner Platz zwischen Feuerwehrhaus und neuer Halle entstehen würde, erklärten die Planer, die sich zuversichtlich zeigten, was die Halle im 2. Quartal 2022 eingeweiht werden könnte.
Der vorgestellte Vorentwurf sieht vor, dass die Halle über eine große Glasfassade verfügen soll, die am vorgeschlagenen Standort den Blick zum See hin öffnet. Im Untergeschoss soll es unter der Bühne einen Lagerraum für die Bühnentechnik geben. Das weitere Raumprogramm der Mehrzweckhalle ergibt sich weitestgehend aus den gängigen Normen, erläuterten die Planer. Im Obergeschoss ist ein Foyerbereich geplant, der über den neu entstehenden Platz zu erreichen ist. Der Foyerbereich samt Laubengang auf der Westseite des Gebäudes wäre dann auch als Tribüne nutzbar.
OB Staab zeigte sich kritisch, was die Kostenschätzung angeht. »Erfahrungsgemäß ist die erste Kostenschätzung nicht haltbar. Wir sollten meiner Meinung nach eher mit circa 12 Millionen Euro rechnen. Zudem müssen wir bedenken, dass die Finanzierung nicht gesichert ist, das bedeutet, wir werden ein anderes Projekt dafür nach hinten schieben müssen, denn wir können die Markelfinger nicht ohne Halle lassen.«
Walter Hiller (FW) sprach sich dafür aus dem Vorschlag des Markelfinger Ortschaftsrates zu folgen und den Bauplatz zwischen alter Halle und Kreisstraße zur Grundlage der weiteren Planung zu machen.
Gegenwind dazu gab es aus den Reihen der FGL. Thilo Sindlinger sagte »Ich habe das Gefühl manchmal muss man die Markelfinger vor sich selbst beschützen. Das ist schon ein echtes Rumschiff, was da direkt an den Ortseingang gesetzt werden soll. Städtebaulich wäre der Standort auf dem jetzigen Parkplatz besser. Außerdem sehe ich nicht, wie wir das finanzieren sollen. Die fetten Jahre sind vorbei«. Das forderte freilich den Wiederspruch von Stefan Neumeir heraus: »Tun Sie nicht so als hätten Sie die Weisheit mit Löffeln gefressen«, entgegnete er. Sindlinger und seine Fraktionskollegin Beate Giesinger waren dann auch die einzigen Ausschussmitglieder, die gegen den Antrag stimmten. Bei den restlichen Ausschussmitgliedern stieß der Antrag auf breite Zustimmung. »Ich gönne es den Markelfingern«, betonte etwa Norbert Lumbe (SPD), wenngleich er ebenfalls mahnte, dass andere Vorhaben angesichts der hohen Kosten dafür zurück treten müssten.
»Wir wollen mit der Vorbereitung dafür schon morgen beginnen«, erklärte Baudezernatsleiter Thomas Nöken in der Sitzung am vergangenen Mittwoch. Konkret bedeutet das nun, dass die Europaweite Ausschreibung für die Suche nach einem Architekten Starten kann. Eine Übergangslösung in Form einer mobilen Leichtbauhalle hat der Markelfinger Ortschaftsrat inzwischen in Anbetracht der enorm hohen Kosten verworfen. Stattdessen soll zu einzelnen Veranstaltungen ein Festzelt aufgestellt werden. Zusätzlich wird für den Ortsteil ein Kleinbus angeschafft, damit nicht allzu viele Privat-PKW bewegt werden müssen, wenn beispielsweise ein Training ansteht. Laut Ortsvorsteher Lorenz Thum fiel fand dieser Kompromiss im Ortschaftsrat breite Zustimmung.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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