KulturTisch in Radlfzell feiert zehnten Geburtstag

Am Tisch mit Freunden

Radolfzell. Projektleiter Ibrahim Güler sagt gerne, dass der KulturTisch in Radolfzell Räder hat und sich durch ihn verschiedene Kulturkreise und Kulturvereine aufeinander zu bewegen. Damit trifft Güler den Nagel auf den Kopf: Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es die Veranstaltung, bei der sich stets eine Nation oder ein Kulturkreis vorstellt. Bestehend aus der Abteilung Kinder und Jugend, der Diakonie, dem Freundeskreis Asyl und vielen weiteren kulturellen Vereinigungen gestaltet der KulturTisch einmal im Jahr ein großes Kulturfest. Zum zehnjährigen Jubiläum am 5. Oktober plant man nun, die geballte und bunte Vielfalt Radolfzells vorzustellen. »Der KulturTisch ist eine gute Möglichkeit, um sich auf einfache Art und Weise interkulturell zu treffen«, betonte Bürgermeisterin Monika Laule gegenüber dem WOCHENBLATT. Denn trotz aller Bemühungen der Stadt, gebe es noch zu wenige Plätze, an denen dies möglich sei. Sie forderte auch ihre deutschen Landsleute dazu auf, sich anderen Kulturen und Religionen zu öffnen, denn nur so könne Integration funktionieren. »Integration ist keine Einbahnstraße«, so Laule weiter. Die große interkulturelle Sause soll nun am 5. Oktober im »Lollipop« steigen. Viele der rund 30 verschiedenen Nationalitäten, die in Radolfzell vertreten sind, werden sich daran beteiligen. Unter anderem werden der Deutsch-Italienische KulturVerein »CCRiT«, der alevitische Kulturverein, die tamilische Bildung, der syrische KulturKreis und der Afghanische KulturKreis Musik und Kulinarik aus ihrer Heimat präsentieren. »Wir wollen einfach allen Vereinen eine Bühne schaffen, auf der sie sich vorstellen können«, erklärte Projektleiter Güler.
Dass der KulturTisch, den es zum ersten Mal im Jahr 2008 gab, bei den Radolfzellern anzukommen scheint, verdeutlichen die Besucherzahlen: Wie Güler mitteilte, nahmen im Schnitt zwischen 80 und 120 Teilnehmer pro Veranstaltung teil. »Dieses Projekt muss weiterlaufen, es ist ein fester Bestandteil der Integration in Radolfzell«, so Christian Grams, Geschäftsführer der Diakonie Radolfzell. Pellegrino Tornetta, »CCRiT«-Vorsitzender, betonte indes, dass der wichtigste Schlüssel für die Integration das Erlernen der deutschen Sprache sei. »Schließlich gelingt die Integration am Besten unter Freunden«, sagt er.
Eine Möglichkeit neue interkulturelle Freundschaften zu schließen, bildet das Jubiläumsfest des KulturTisches am 5. Oktober ab 16 Uhr im »Lollipop«.

- Matthias Güntert