Das Akkordeon-Orchester Radolfzell konnte seinen "Geburtstag" mit einem fulminanten Jubiläumskonzert feiern
90 Jahre und kein bisschen Leise
Radolfzell. Mit einem, trotz Corona-Bedingungen, umfangreichen Programm musizierten unter der Gesamtleitung von Rudi Hartmann alle zur Verfügung stehenden Gruppierungen des Akkordeon-Orchesters Radolfzell (AOR) am vergangenen Wochenende vor einem zahlreich erschienenen Publikum im kleinen Saal des Milchwerks. Zur Eröffnung spielten die Jüngsten den AOR-Groovy-Swing und gaben unter der Leitung des Komponisten Werner Kopp eine fulminante Kostprobe ihres Könnens, das die Zuhörer förmlich von den Stühlen riss.
Unter der Bezeichnung "Quetschkommodians", vorwiegend bestehend aus reiferen Jugendlichen, erklangen Titel wie "Liebling, mein Herz läßt dich grüßen" und die bei vielen Anwesenden angenehme nostalgische Gefühle weckten. Mit einer wahrlich beeindruckenden Leistung wartete die junge Mira Dittrich auf. Sie spielte souverän und auswendig die originale Akkordeon-Komposition "Schneider-Variationen" mit Thema und zwölf Variationen des Komponisten Hans Lang, wofür sich das begeisterte Publikum mit langem Applaus bedankte. Das danach aufspielende Hauptorchester spannte dann den musikalischen Bogen von Barock bis zu den Comedian Harmonists und zeigte beeindruckend die Klasse, in der sich das AOR musikalisch befindet. Die Anwesenden applaudierten herzlich für das schöne Musizieren ihres Akkordeon-Orchesters. Sozusagen außer Konkurrenz spielte danach das Quintett des Orchesters zunächst den "Corona-Marsch", komponiert lange vor der heutigen Corona-Plage vom Altmeister der Akkordeonmusik, Hermann Schittenhelm.
In vollendeten Interpretationen erklangen weitere Kompositionen von Jürgen Löchter, Astor Piazolla und Kurt Maas. Die auferlegten Hygienemaßnamen konnten offensichtlich das Publikum nicht von seiner Begeisterung über dieses schöne Konzert abhalten.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare