Schloss Gaienhofen führt Musical „Jona“ in Radolfzell auf
80 musikalische Botschafter biblischer Geschichte

Jonas Gaienhofen | Foto: Über 80 musikalische Botschafter wirkten bei den zwei Aufführungen von »Jonas« in der Radolfzeller Christuskirche. swb-Bild: Markus Worringer
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Radolfzell/ Gaienhofen. „Mit jedem, der es einsieht, fängt Gott ganz neu an“ - so lautete die Botschaft, die am vergangenen Wochenende in der Christuskirche Radolfzell erklang. Die Minikantorei der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen führte gemeinsam mit einer Band unter der Leitung von Schulkantor Siegfried Schmidgall das Musical „Jona“ (Michael Heusser) auf und beeindruckte die Besucher, die trotz der grenzwertigen Hitze die Kirche beide Male bis auf den letzten Platz füllten.

Die Handlung basiert auf der biblischen Geschichte von Jona, der von Gott den besonderen Auftrag erhält, der blühenden Stadt Ninive den Untergang vorauszusagen. Jona weigert sich und flieht per Schiff in die entgegengesetzte Richtung. Doch Gott lässt einen Sturm aufziehen, die Schiffsbesatzung bangt um ihr Leben und entscheidet per Los, dass Jona an dem Unglück schuld sei. Dieser gesteht sein Vergehen und wird daraufhin ins Meer geworfen. Gott schickt einen Fisch, der den Propheten verschlingt und auf dessen Zusage vor Ort ausspuckt, er werde im Fall seiner Rettung gehorsam Gottes Auftrag in Sachen Ninive ausführen.

„Es war ein Erlebnis, wie mitreißend die jungen Menschen musiziert haben - und das bei den Temperaturen!“, schwärmten zahlreiche Besucher. Und tatsächlich liefen die rund 80 Chorsänger zu Hochtouren auf und bewiesen in anspruchsvollen Chorpassagen musikalisches Gespür wie Rhythmusgefühl: mehrere Songs verstärkten die Botschaft der Texte mit Bewegung und Choreographie. In den Solopassagen im Wechsel mit den chorischen Teilen zeigten sich die Früchte einer gründlichen Probenarbeit und Schmidgalls Gespür für gelungene Stimmbildung und Aufführungspraxis - die Solosänger überzeugten ausnahmslos mit Textsicherheit und bemerkenswerter Intonation.

In Spielszenen bewiesen sich zahlreiche Sänger auch als Schauspieler und trieben hier nicht weniger eindrucksvoll die Handlung voran, die aufgrund der wechselnden Handlungsorte nicht einfach darzustellen war. Doch dies war mit einer Simultanbühne gut gelöst worden, sodass der Zuschauer selbst bei Szenen im Inneren des Fisches mühelos der Handlung und den ständig wechselnden Stimmungen des Werkes folgen konnte. Tim Voigt in der Hauptrolle als Jona sang und spielte sich zum Publikumsliebling empor, seine hervorragende Gesamtleistung wurde mit Extra-Beifall gewürdigt.

„Als evangelische Schule ist uns wichtig, christliche Inhalte und Werte an Schüler zu vermitteln, durch Kirchenmusik gelingt dies in besonderer Weise", erklärt Siegfried Schmidgall das Konzept hinter den Musical-Aufführungen, die im Zweijahresturnus stattfinden, sodass jedem Schüler der Klassen 6 und 7 als Mitglied in der Minikantorei diese besondere Erfahrung zuteil wird. "In unserem Fall ist durch die eingängigen Songs den Kindern und auch den Zuschauern klar geworden, dass Gott den Menschen nicht fallen lässt, auch wenn dieser sich bisweilen auf Abwege begibt. Die Einsicht in die eigenen Fehler ist das ausschlaggebende Kriterium", erklärt Schmidgall weiter. Und vielleicht ist es kein Zufall, dass exakt diese finale Botschaft als Zugabe erneut erklingen durfte. Autor: Martina Bischofberger

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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