Vergnügt-hintersinniger Narrenspiegel mit vielen Aha-Effekten
750 Jahre im närrischen Zeitraffer
Radolfzell. Da sage noch einer, die Vergangenheit habe nichts mit der Gegenwart zu tun und um-gekehrt. Die verschmitzten Gardisten der »Narrizella« beweisen bei ihrem Narrenspiegel am Samstag, 11. Februar, um 20.11 Uhr, am Sonntag, 12. Februar, um 14.11 und 20.11 Uhr sowie am Montag, 13. Februar, 20.11 Uhr jeweils im Milchwerk das Gegenteil und meinen, dass Parallelen zum heutigen Stadtgeschehen natürlich rein zufällig seien. Die Besucher wissen sich ihren Reim darauf zu machen und werden durch »typgerechte« Darsteller, beeindruckende Bühnenbilder, geschichtsträchtige Requisiten und pas-sende Kostüme sowie viel Heiter-Verquerem sogleich in Stimmung gebracht.
Ob Pest und Cholera, harsche Formen der Gerichtsbarkeit, Romantik wider die Moderne, Lyrik gegen Pragmatismus, Wohltaten von Natur und See oder Gesundheitstrends – es zeigt sich, dass Radolfzell schon immer etwas Besonderes war, sich in kein Korsett zwängen und schon gar nicht mit anderen Städten vergleichen ließ. Kein Wunder, dass die beiden Regisseure Peter Gätjens und Sebastian Möhrle mit der ganzen Gardetruppe und weiteren Helfern emsig an den Proben, feilen. So sind auch die Techniker gefragt – den die Gardisten lassen es auf der Bühne krachen. Die beiden Regisseure leiten das närrische Volk jeweils weiter in die nächste Epoche von 750 Jahren Radolfzell. Man rätselt: War früher wirklich alles besser und ist heute alles ganz anders – und was bringt die Zukunft? Vielleicht erfährt man es ja von der abschließenden, grandiosen Seefunktruppe, die mit ihrem musikalischen Schmiss für nochmals neue Überraschungen sorgt und garantiert alle im Saal von den Stühlen holt.
Karten gibt es am 4. und 11. Februar von 10 bis 13 Uhr auf dem Wochenmarkt, in der »Rote Tonne« bei der Volksbank und Wochentags am Info-Schalter Sparkasse.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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