Antrag der Freien Wähler im Rat diskutiert
20 städtische Sozialwohnungen
Radolfzell (gü). Die Freien Wähler forderten die Stadtverwaltung im Rahmen eines Antrages jüngst dazu auf, bis Ende 2017 weitere 20 Sozialwohnungen in Radolfzell zu schaffen. »In Radolfzell besteht seit längerer Zeit ein Mangel an preisgünstigen Wohnungen. Dieser Mangel wird vor dem Hintergrund des großen Zustroms geflüchteter Menschen noch deutlicher«, erklärte Fraktionssprecher Dr. Kurt-Christian Tennstädt. Um zu vermeiden, dass verschiedene Gruppen von Bedürftigen in Konkurrenz treten und um Abgrenzungsdiskussionen keine Grundlage zu bieten, müsse die Stadt in absehbarer Zeit für ein zusätzliches Angebot an Sozialwohnungen sorgen. »Ist dies nicht verbindlich mit externen Bauträgern zu gewährleisten, muss die Stadt dies in die eigene Hand nehmen«, so Tennstädt weiter. Zudem würden, wie Walter Hiller betonte, Sozialwohnungen von externen Bauträgern nach Ablauf von zehn Jahren zurück auf den freien Wohnungsmarkt kommen.
Der FW-Antrag stieß allerdings im Gremium nicht nur auf Befürworter - auch angesichts der Tatsache, dass in der Haushaltsberatung die Sanierung des zweiten Gebäudes der Obdachlosenunterkunft in der Schlesierstraße auf Antrag der FW aus dem Haushalt 2016 gestrichen wurde. »Wenn uns diese Millionen weggenommen werden, trifft es hilfsbedürftige Menschen«, sagte Siegfried Lehmann, Fraktionssprecher der Freien Grünen Liste. Ein Vorwurf, der bei Tennstädt für Kopfschütteln sorgte, wie er auf Nachfrage des WOCHENBLATTES erklärte: »Das gesparte Geld sollte umgänglich in die Realisierung der 20 städtischen Sozialwohnungen fließen.«
Unterm Strich sind die FW allerdings mit dem Ergebnis zufrieden, denn die Verwaltung sicherte der Fraktion zu, ihren Antrag in der Sommerpause zu prüfen und eine erste Kostenschätzung im Rat vorzustellen.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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