AfD hatte zum Bürgerdialog zum Thema "Probleme illegaler Einwanderung" geladen
120 Bürger demonstrieren friedlich gegen die AfD
Radolfzell. Der Bürgerdialog der Landtagsfraktion der AfD im Milchwerk, dem bereits im Vorfeld mächtig Gegenwind entgegen schlug, rief auch am heutigen Mittwochabend Gegendemonstranten auf den Plan. Nach Einschätzung von Willi Streit, Leiter des Polizeireviers in Radolfzell, fanden sich rund 120 Demonstranten ein, um ihren Unwillen gegen den AfD-Bürgerdialog zum Thema "Probleme illegaler Einwanderung" gemeinsam kundzutun. Wie Streit weiter betonte, sei es im Vorfeld der Veranstaltung zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Die Demonstration sei friedlich verlaufen. Zur Demonstration aufgerufen hatte die GEW, aber auch weiteren Teilnehmern war es wichtig, ein Zeichen gegen die AfD zu setzen. "Dreimal "Nein" zu dieser Veranstaltung. Die SPD Radolfzell verurteilt den politischen Ansatz und das scheinheilige Vorgehen der AfD auf das Schärfste", ließ der SPD-Ortsverein in einem Schreiben an das WOCHENBLATT verlauten. Alfred Heim vom Kreisvorstand der GEW fügte hinzu: "Wir wollen denen da drin zeigen, wie bunt Radolfzell ist und es auch bleiben wird." Viele Demonstranten hatten sich dafür einen Button mit der Aufschrift "Wir sind 87 Prozent" an die Jacke gepinnt. Andere hielten Plakate mit der Aufschrift "Nie wieder Rassismus in Radolfzell" in die Höhe oder skandierten "Eure Hetze ist das Allerletzte".
Das Milchwerk selbst, das für bis zu 400 Zuschauern gestuhlt war, wie Erik Hörenberg, Leiter des Milchwerks, gegenüber dem WOCHENBLATT erklärte, war zu Beginn des Bürgerdialoges schätzungsweise mit rund 100 bis 150 Zuschauern gefüllt - eine genaue Angabe der Besucherzahlen durch den Veranstalter stehen noch aus. Für Siegfried Lehmann, ehemaliger Landtagsabgeordneter und Radolfzeller Stadtrat, endete die Veranstaltung indes bevor sie überhaupt begonnen hatte. Die AfD machte von ihrem Hausrecht Gebrauch und verwies den Grünen-Politiker des Saales, wie Lehmann selbst dem WOCHENBLATT bestätigte.
Mehr zum Bürgerdialog der AfD gibt es natürlich auf der WOCHENBLATT-Homepage sowie in der kommenden Printausgabe am Mittwoch.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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