Streit-Zwillinge in Bayern im Einsatz
Zweite Runde der Junior-Masters in Bruckmühl
Orsingen/ Bruckmühl. Nach dem erfolgreichen und unter Corona-Bedingungen bestens organisierten Junior-Masters-Auftakt in Haigerloch, geht es am Samstag (27. März) im bayrischen Bruckmühl (Kreis Rosenheim) in die Zweite von drei Runden. „Es ist genau vorgeben wer und wann in die Halle darf, d.h. dass die Sportler und deren Trainer nur für die jeweilige Disziplin bzw. Zwischen- oder Finalrunde in die Halle Einlass erhalten“ so die Verantwortliche RKB Soli Bruckmühl Vorsitzende Doris Niedermeier.
„Das Konzept stand schon vor dem jetzt verschärften Lockdown. Die Halle hat in 2020 ein neues Lüftungssystem bekommen, so dass hier immer Frischluft zugeführt wird. Mit minimalster Besetzung versuchen wir den jungen Sportler/Innen den Wettkampf und damit die Qualifikation zur U19-EM am 14./15. Mai 2021 im schweizerischen Altdorf (Kanton Uri) zu ermöglichen.“
Mundschutz, Mindestabstand, Desinfektion, keine Zuschauer, keine Umkleideräume für die Akteure ist derzeit Corona-Standard. Eine kleine Siegerehrung am Ende für die besten Drei ist aber vorgesehen.
Startberechtigt sind wiederum nur Mitglieder eines Landes- oder Bundeskaders. 34 Starts in vier Disziplinen mit Startern aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, in den anderen Bundesländern darf derzeit noch nicht trainiert werden, sind vom Kampfgericht in einer Vorrunde mit allen Startern sowie der Zwischen- und Finalrunde mit den besten Drei der Vorrunde, zu bewerten.
Die möglichen Kandidaten für die U-19 EM haben sich bereits beim 1. Durchgang herauskristallisiert. Anika Papok / Anna-Sophia von Schneyder (Lottstetten), die amtierenden Europameisterinnen im 2er Kunstrad Juniorinnen können mit zwei guten Durchgängen schon das EM-Ticket lösen.
Eva und Lena Streit (RMSV Orsingen) liegen derzeit in der Qualifikation zwar nach Punkten auf Platz 2, fallen jedoch aufgrund der Quali-Kriterien beziehungsweise ihres ersten Junior-Jahrs aus dem EM-Wertung raus. Sie haben aber gute Karten in 2022 in den C-Kader, der Junioren-Nationalmannschaft aufgenommen zu werden.
Trotz Corona sind die Streit-Zwillinge zurzeit fast jedes Wochenende auf ihren Sportgeräten als einzige aus dem Radsportbezirk Hegau-Bodensee an einem Wettkampf. Nach dem 1. Junior-Masters in Haigerloch, folgte am vergangenen Sonntag die 2. Runde des BW-Cups in Ludwigsburg-Hoheneck, Jetzt geht es für die beiden Steißlingerinnen nebst ihrer Mutter und Trainerin Angelika Streit nach Bayern.
Die Generalprobe beim BW-Cup ist gelungen. Mit 99,98 bleiben sie knapp unter der 100er Marke. „Das hat mich schon gewurmt“, so Eva Streit bei der Betrachtung des Resultats. „Die 100 vor dem Komma wäre mir lieber gewesen.“
Die beiden Paare aus Fischerbach bzw. Lottstetten, die deutlich mehr Punkte als das Orsinger Duo aufstellen, brachten ihre Schwierigkeiten auf die Fläche und lagen am Ende vor den beiden Zwillingen. „Da gab es für uns nichts zu machen“, so die realistische Einschätzung der Trainerin. „Das Unterweissacher Paar hatte weniger Glück und Patzte bei einigen Übungen, sodass wir auf den 3. Platz vorrutschten.“ „Im Grunde sind wir jedes Mal froh, wenn wir unsere Kür ohne Absteiger schaffen“, so ergänzt Lena. „Zu schnell ist was im Programm passiert und dann sind gleich viele Punkte weg.“
Nachdem sie in Haigerloch erstmals Junior-Masters-Luft schnuppern konnten, haben sie unter der Woche daran gearbeitet, die Übungen noch sicherer und ruhiger zu fahren. „Unser Ziel heißt sturzfrei durchkommen und ein Ergebnis über 100 Punkte erzielen“, so die beiden Sportlerinnen.
„Ob es uns gelingt wiederum ins Finale der besten Drei zu fahren ist ungewiss, denn in Bruckmühl sind insgesamt 8 Paare am Start.“ „Und die eingereichten Punkte, mit Ausnahme des Lottstetter und Unterweissacher Paares liegen alle dicht beieinander,“ bremst die Mutter die Euphorie der Zwillinge. „Alle müssen erst ihr Können auf die Fläche bringen. Auch wir - und am Ende wird dann abgerechnet.“
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare