Eva und Lena Streit mit Achtungserfolg bei den Junior-Masters im zweiten Durchgang
Wieder die 100er-Marke geknackt

Streit Kunstrad | Foto: Eva und Lena streit Kopfüber in ihrer Vorführung. swb-Bild: Schwarz
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Orsingen/ Bruckmühl. Beim 2. Junior-Masters, der 3. + 4. Qualifikation (von 6) zur UEC U19-Europameisterschaft am 14./15. Mai 2021 im schweizerischen Altdorf (Kanton Uri) bekommt langsam aber sicher ein Gesicht. „Wir versuchen mit der Durchführung dieser Veranstaltung für die Sportler/Innen ein Signal zu setzen“, so die beiden Kunstrad-Koordinatoren Kurt-Jürgen Daum (Bund Deutscher Radfahrer) und Jürgen Wirt (RKB Solidarität). „Wenn was möglich ist, werden wir dies auch gemeinsam umsetzten. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit durch den RKB Bruckmühl haben wir gute Voraussetzungen unter den gegebenen Corona-Auflagen vorgefunden. Es waren in den letzten Wochen sehr unkomplizierte und intensive Vorbereitungen.“

Aktuell finden die geplanten Meisterschaften statt. „Beim Junior-Masters-Finale am 10. April 2021 in Ilsfeld jedoch mit der Vorlage eines negativen Corona-Schnelltests von allen Beteiligten“ so die beiden. „Alles andere müssen wir abwarten und gegebenenfalls nach Vorgabe der Politik reagieren.“

„Wir haben heute spitzen Leistungen gesehen. Ihr seid super,“ so Doris Niedermeier, RKB-Bruckmühl Vorsitzende und unermüdliche Motorin dieses 2. Junior-Masters, bei der kleinen Corona-konformen Siegerehrung. „Damit die Sportler/Innen die im Moment nicht trainieren dürfen und das Masters per LIVE-Stream im Internet verfolgten nicht die Lust verlieren, spenden wir hier alle einen Riesen Applaus für Euch zu Hause. Bitte bleibt alle weiterhin motiviert.“

Die bisherigen Leader bzw. Favoriten konnte ihre Führungsposition ausbauen. Im 1er Kunstrad der Junioren gab es den erwarteten Führungswechsel. Philipp-Thies-Rapp (Tailfingen) meldete Platz 1 in der Vor- und Finalrunde seine Ambitionen auf das EM-Ticket an. Während er in der ersten Runde noch zwei Absteiger zu verzeichnen hatte (174,07) konnte er im Finale mit 182,93 sein derzeitiges Leistungspotenzial abrufen und übernahm die Gesamtführung (674,32) vor Jonas Beiter (Trillfingen/652,98) und Ruben Geyer (Denkendorf/638,16). Die beiden fuhren gut, doch kleinere Unsicherheiten waren nicht zu übersehen. Und werden beim Finale noch um das 2 Ticket fahren. Bei den Juniorinnen lies Lokalmatadorin Jana Pfann (Bruckmühl) den Konkurrentinnen keine Chance. Unter den Augen einiger Zuschauer an der Fensterfront musste sie in der Vorrunde beim Mautesprung vom Rad. Auch bei der Lenkerhandstand Acht hatte sie leichte Probleme, trotzdem ging sie mit 182,49 Punkten erleichtert von der Fläche. Im Finale wurde ihr die Lenkerstanddrehung zum Verhängnis. 173,62, trotzdem der Final-Sieg, nachdem Hannah Reichle zuvor 170,5 auf die Fläche zauberte. Mit 708,25 Punkten liegt Pfann in der EM-Zwischenwertung vor Reichle (Bad Schussenried/686,23), die vermutlich als Nr. 2 zur U19-EM fährt. Dass es im Kunstrad fair zu geht, konnte man zwischen Pfann und Reichle erleben. Als die Schussenriederin von der Fläche ging, sagte Pfann „Super gefahren“ während Reichle entgegnete „Viel Glück.“ Der Rückstand der Dritten Ceyda Altug (Friedrichshafen/652,48), die etwas weniger an Schwierigkeit als die beiden EM-Anwärterinnen einreichte, ist bereits etwas größer, um beim Finale noch nach einem der Tickets zu greifen.

Im 2er der Juniorinnen sicherten sich die amtierenden Europameisterinnen Anika Papok/Anna-Sophia von Schneyder (Lottstetten) mit zwei weiteren Siegen, allerdings im Finale mit zwei Absteigern bei der Lenkerlage mit Lenkerhandstand, bereits vorzeitig das EM-Ticket. 452,90 damit sind sie nicht mehr einzuholen, denn das zweite Paar Eva und Lena Streit (Orsingen/406,24) wird im ersten Juniorjahr und der damit verbundenen deutschen EM-Qualifikationsrichtlinien in 2021 noch nicht in der EM-Wertung berücksichtigt.

Acht Zweier-Paare waren am Start. Vier Paare waren bereits gestartet, bevor Eva und Lena Streit (Orsingen) ins Wettkampfgeschehen eingreifen konnten. 87,73 von Baier/Daudey (Lottstetten) galt es zu überbieten. Und es lief gleich auf zwei Rädern perfekt. Übung für Übung passte. Auch die Lenkerstanddrehung klappte bevor ein Rad an Mutter und Trainerin Angelika Streit, die in der Coaching-Zone Platz genommen hatte, übergeben wurde. „Das abgegebene Rad muss in dieser markierten Coaching-Zone abgestellt werden, sonst werden die Sportler mit 2 Abzug bestraft“, so die Trainerin. Auf einem Rad lief es wieder perfekt, sodass das Kampfgericht wenig abzuziehen hatte. 103,63, neue Bestleistung. „Besser geht es nicht“, so Eva Streit. „Damit haben wir er erneut in finale geschafft., denn die beiden höher eingeschätzten Paare Göppert/Buchholz (Fischerbach) und Schneider/Österle (Unterweissach) reihten sich mit 94,64 bzw. 90,36 hinter den Streit-Zwillingen ein. Mit 119,37 waren nur die Europameisterinnen Papok/von Schneyder (Lottstetten).

Das Finale durften Eva und Lena eröffnen. Live per Internet-Zuschaltung aus dem Homeoffice wurde der Start der beiden durch den 4-fachen Kunstrad-Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach) angekündigt. Und sie begannen wie in der Vorrunde perfekt auf 2 Rädern. Es sah lange Zeit nach einer weiteren Bestleistung aus, „doch beim Abgang nach dem Kopfstand/Schulterstand haben wir uns verhaspelt und mussten zwei Absteiger in Kauf nehmen“, so Lena Streit. „Trotzdem hat es mit 100,4 erneut zu einem Ergebnis über 100 gereicht.“ „Wir sind damit zufrieden,“ ergänzt Eva. „Die Organisation war super und das Hygienekonzept wurde genau eingehalten. Dass es einen Livestream gab und auch eine kleine Siegerehrung hat uns gefreut.“ „Durch den Livestream konnte einige unsere Bekannte und endlich mal Live verfolgen“, so Lena weiter. „Wir haben gleich nach unserem ersten Start einige Rückmeldungen über Telefon bzw. per WhatsApp erhalten.“ Im Finale mussten sich die beiden Steißlingerinnen knapp Göppert/Buchholz (101,87) bzw. Papok/von Schneyder (111,45) geschlagen geben.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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