Der Gemeinderat von Orsingen-Nenzingen stimmte gegen eine Teilnahme an den Heimattagen Baden-Württemberg 2023-2026.
Orsingen-Nenzingen spricht sich gegen Heimattage aus
Orsingen-Nenzingen. In der letzten Gemeinderatssitzung der Kommune wurde heftig über die Teilnahme von Orsingen-Nenzingen an den Heimattagen Baden-Württemberg, einer Veranstaltungsreihe in der Trägerschaft des Landes, für die Jahre 2023 bis 2026 diskutiert. Die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Stockach wollte hierfür ursprünglich eine gemeinsame Anmeldung bis Ende des Jahres durchführen. Nachdem aber bereits Bodman-Ludwigshafen gegen eine Teilnahme an dem Veranstaltungsjahr gestimmt hatte, sprachen sich nun auch die Gemeinderatsmitglieder von Orsingen-Nenzingen gegen die Heimattage aus.
Wie Bürgermeister Bernhard Volk erläutert hatte, müsste die Kommune trotz Fördermitteln des Landes in Höhe von 200.000 Euro mit Ausgaben von rund 46.900 Euro rechnen, die von Seiten der Gemeinde aufgebracht werden müssten. Volk hob hervor, dass neben Höhepunktveranstaltungen innerhalb des Festjahres wie dem Baden-Württemberg-Tag im Mai auch örtliche Veranstaltungen eingebunden und besonders hervorgehoben werden könnten. Der Schultes gab zu, dass schwierig festzumachen sei, was der konkrete Nutzen einer Veranstaltung, die so weit in die Zukunft geplant werden müsse, doch eine Imageförderung sei damit verbunden.
Roman Roth (FWV) hielt dem entgegen, dass er in den Heimattagen keinen großen Mehrwert für Orsingen-Nenzingen selbst erkennen könne. Die lokalen Veranstaltungen seien auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Dem pflichtete Harry Metzger bei, der die Befürchtung äußerte, dass zu entrichtende Arbeiten vor allem auf dem »Rücken der Vereine« ausgetragen werden würden. Er sehe es als sinnvoller an, die notwendigen 47.000 Euro für Projekte in der Gemeinde zu verwenden.
Auch wenn Bernhard Volk argumentierte, dass die Heimattage Baden-Württemberg eine Außenwirkung erzeugten, die für Orsingen-Nenzingen auf andere Weise nicht entstehen würden, wurde von Stefan Stemmer (CDU) der Einwand vorgebracht, dass er nicht damit einverstanden wäre, wenn der Rat nun diese Entscheidung über die Köpfe der Vereinsmitglieder, die hier betroffen seien, hinweg träfe, ohne diese einzubeziehen. Auch Ralph J. Schiel (FGL) warf ein, dass er das Projekt nur unterstützen könne, wenn hier etwas Bleibendes generiert werde, wie zum Beispiel bei einer Landesgartenschau. Denn, so fügte er hinzu: »47.000 Euro sind schon ein Brocken, ich sehe den Nutzen so nicht.«
Nach weiteren hitzigen Diskussionen einigte der Rat sich schließlich darauf, sich gegen die Teilnahme an den Heimattagen Baden-Württemberg 2023 bis 2026 auszusprechen. Dies macht Orsingen-Nenzingen nach Bodman-Ludwigshafen zur zweiten Gemeinde, die dem Projekt negativ gegenübersteht.
- Marius Lechler
Autor:Redaktion aus Singen |
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