Erfolg dank PV-Anlage von Glanbia
Orsingen-Nenzingen gewinnt die Kreismeisterschaft im PV-Zubau

Von links: Gerd Burkert (Energieagentur Kreis Konstanz), Benjamin Mors (Bürgermeister Steißlingen), Stefan Keil (Bürgermeister Orsingen-Nenzingen), Alois Fritschi (Bürgermeister Eigeltingen) und Landrat Zeno Danner.  | Foto: Philipp Finding
  • Von links: Gerd Burkert (Energieagentur Kreis Konstanz), Benjamin Mors (Bürgermeister Steißlingen), Stefan Keil (Bürgermeister Orsingen-Nenzingen), Alois Fritschi (Bürgermeister Eigeltingen) und Landrat Zeno Danner.
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Orsingen-Nenzingen/Kreis Konstanz. Ordentlich ins Zeug gelegt haben sich die Kommunen in diesem Jahr beim Zubau der Dachflächen mit Photovoltaikanlagen (PV). Dies wurde bei der Preisverleihung zur Kreismeisterschaft am 4. Dezember im Alten Rathaus Orsingen deutlich.

Mit einer stolzen Leistung von insgesamt 45 Megawatt pro Einwohner nimmt der Ausbau von PV im Landkreis somit rasch zu. "Wir sind, was dies betrifft, auf einem guten Weg", merkte Landrat Zeno Danner zu Beginn an. In den vergangenen zwölf Monaten wurden im Landkreis Konstanz im Schnitt 147 Watt pro Person neu auf den Dächern von Privat- und Firmengrundstücken installiert und somit mehr als doppelt so viel wie im vorausgehenden Vergleichszeitraum.  Für den Landrat sei dieser Preis auch ein Ansporn an die Bevölkerung, etwas Wichtiges zum Thema Klimaschutz und Eigenstrom beizutragen.

Doppelführung bei Parkflächen

Der Großteil der neu bebauten PV-Flächen war auch diesmal wieder von Unternehmen zu verzeichnen, so auch beim diesjährigen Gewinner aus Orsingen-Nenzingen, wie deren Bürgermeister Stefan Keil anmerkte. "Unseren Erfolg haben wir vor allem den PV-Flächen auf den Dächern von Glanbia zu verdanken." Seine Gemeinde kam in diesem Jahr auf 479 Watt Zubau je Einwohner. In Zukunft sei es ihm wichtig, auch versiegelte Flächen zu belegen und der Landwirtschaft ihre Flächen zu überlassen. "Zudem wollen wir beispielsweise beim Freibad in naher Zukunft die Parkflächen dahingehend einer Doppelführung zuführen, dass man während des Parkens auch gleichzeitig sein eigenes Auto laden kann", erläuterte Keil.
Den zweiten Platz belegte in diesem Jahr die Gemeinde Steißlingen, dessen Bürgermeister Benjamin Mors den Preis dankend entgegennahm, mit 428 Watt pro Einwohner. Zwar sei man dort in der Gemeinde noch nicht soweit, PV-Anlagen auf großen Hallen anzubringen, jedoch habe man aber mit PV auf dem Feuerwehrhaus und dem Bauhof auch aufgrund der kurzen Strecken gute Erfahrungen bisher gemacht. Trotz der guten Eigendynamik mache ihm jedoch generell die Netzeinspeisung etwas Sorgen derzeit. "Hier haben wir vor allem, was die Einspeisung im Bereich der Einfamilienhäuser betrifft, im Gegensatz zu größeren Flächen noch Nachholbedarf." Auch aufgrund dessen, dass im Sommer aufgrund des simultanen Ladens sowie der Tatsache, dass viele Familien zu dieser Zeit Urlaub machen, Strom erzeugt wird, den keiner benötigt, sehe er die Blackoutgefahr gerade in dieser Jahreszeit als hoch.
Platz drei sicherte sich mit 313 Watt je Einwohner die Gemeinde Eigeltingen. Hier dankte Bürgermeister Alois Fritschi neben den Unternehmen auch den Schulen, Bürgern und Vereinen, die mit ihren PV-Anlagen zu diesem Erfolg beigetragen haben. "Mit dem geplanten Solarpark Krumme Reute, dessen 16 Hektar großes Grundstück kürzlich das 'Ja' des Gemeinderats erhalten hat, möchten wir in Sachen Klimaschutz in naher Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten", so Fritschi. Auch auf einem Unternehmensgelände sei ein zweistöckiges Parkhaus geplant, dessen Dächer ebenfalls mit PV ausgestattet werden sollen.

Beteiligung bei PV-Dachflächen

Gerade in diesem Jahr bezeichnete Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz, die Kreismeisterschaft als vollen Erfolg. "Der PV Zubau auf Dächern kommt immer mehr in letzter Zeit." Vor allem auch aufgrund der derzeit geringen Kosten in diesem Bereich lohne es sich, das ganze Dach mit PV auszustatten, "viel Werbung braucht es derzeit nicht".
Für die Zukunft machte Landrat Zeno Danner einen interessanten Vorschlag. "Wir wären in dieser Thematik viel schneller, wenn der Strom nicht nur im eigenen Haus produziert würde, sondern sich die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise mit 20 oder 30 Quadratmetern an einer großen PV-Anlage beispielsweise auf einer großen Halle beteiligen könnten." Sie könnten sich somit wie durch eine Art Strombank den Strom für ihr Haus dort selbst mitproduzieren oder durch das Laden eines E-Autos an diesem Ort gleich selbst mit nach Hause nehmen.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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