"JBOON" holte die "Veteranen" auf die Bühne
Klasse Revue über 25 Jahre gemeinsame Jugendkapelle

Foto: Oliver Fiedler
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Orsingen-Nenzingen. Am Anfang stand die gemeinsame Ausbildung der Jugendlichen für die Musikvereine Orsingen und Nenzingen. Vor 25 Jahren wurde dann die "JBOON", das Jugendblasorchester Orsingen-Nenzingen, gegründet. Schon vor einem Jahr begannen die Planungen für ein besonderes Festkonzert, das nun am Sonntagabend in der Rebberghalle Nenzingen klar aufzeigte, wie hier mit Qualität in der Ausbildung die Zukunft der Musikvereine nicht nur gesichert, sondern auch immer wieder neu erfunden werden kann.

Denn auf der Bühne stand vor dem Auftritt des Jugendblasorchesters unter der aktuellen Leitung von Tobias Gaupp erst mal ein rund einstündiger Auftritt einer doch rund 50 Köpfe zählenden "Ehemaligen-Kapelle" die natürlich zu großen Teilen in den beiden Musikvereinen noch heute aktiv ist und die hier in einer kleinen Zeitreise vorführten, was diese Orchester in dieser Zeit alles vollbracht hatte. Dirigiert wurde das Orchester dann auch von den Dirigenten dieser Epoche, die auch ihre Highlights gerne mit dem Publikum teilten.

Zeitreise mit den Dirigenten

Anfangen durfte Martin Sättele, der viel Aufbauarbeit geleistet hatte und hier "YMCA" und ein Billy Joel-Portrait aufführte und gerne an einen Ausflug nach Staade zurückdachte. Thomas Buhl holte "Abba Gold" aus den Archiven, das heute wieder genauso aktuell ist. Christian Senger, der ab 2005 zehn Jahre das Jugendorchester geleitet hatte, konnte unter anderem auf das erste Wertungsspiel der Kapelle beim Blasmusikverband in 2009 zurückblicken und auf viele Gemeinschafts-Jahreskonzerte mit den "Großen", die es immer zweimal zum Jahresende gab. Sein Herzensstück waren die  "Glee Showstoppers", eine schwungvolle Reise durch viele Popsongs der 1980er Jahre, die in der Inszenierung keineswegs Staub angesetzt hatten.

Für Tobias Probst war sein Auftritt mit dem Orchester ein nachgeholter Abschied, denn der eigentliche fiel damals dem Lockdown 2020 zum Opfer. Dafür zeigte er auf, wie hoch man damals die Latte legen konnte, mit dem Höchstklassenstück "Echoes in the Woods", das ganz viel Lautmalerei und dramatische Momente enthält und durchaus emotional wirkte, nicht nur auf den Dirigenten. Sein Nachfolger Florian Fritschi musste danach freilich wieder viel Aufbauarbeit leisten, legte das Vororchester mit der Jugendkapelle zusammen. Wie weit er gekommen war, konnte nach der Pause sein Nachfolger Tobias Gaupp demonstrieren, der bei seinem ersten Konzert mit der Kapelle "Highlights vom Brother Bear", die "Arabian Dances" von Roland Barett und zur Einstimmung auf den Gesamtchor noch "Hans Zimmers Movie Milestones" im zackigen Hollywood-Tempo inszenierte.

Dann wurde es auf die Bühne richtig eng, als rund 80 Musiker ein "Neil-Diamond"-Reprise und zum Mitklatschen noch die "Fischerin vom Bodensee" aufführten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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