Bilanz nach den Krisen in Orsingen-Nenzingen
Gastronomie hätte sogar noch Platz für mehr

Sie zogen eine doch beachtenswerte zur Rückkehr in "normale Zeiten" für die Gastronomie in Orsingen-Nenzingen. Sascha und Stefan Baumann vom Schönenberger Hof, Ingo Kerber vom Landgasthof Ritter, Helmut Auer vom Gasthaus Auer und Jürgen Blum vom Camping Resort Orsingen zusammen mit Bürgermeister Stefan Keil. | Foto: Fiedler
  • Sie zogen eine doch beachtenswerte zur Rückkehr in "normale Zeiten" für die Gastronomie in Orsingen-Nenzingen. Sascha und Stefan Baumann vom Schönenberger Hof, Ingo Kerber vom Landgasthof Ritter, Helmut Auer vom Gasthaus Auer und Jürgen Blum vom Camping Resort Orsingen zusammen mit Bürgermeister Stefan Keil.
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Orsingen-Nenzingen. Die Gastronomie und Hotelerie wie der Fremdenverkehr haben keine leichten Zeiten hinter sich. Erst die Corona-Lockdowns mit immer neuen Vorschriften und Geboten, dann der Krieg gegen die Ukraine mit seinen Folgen auf Preise und auch die Verfügbarkeit von Materialien. Ob die Krise für die Branche vorbei ist, wollte Stefan Keil als Bürgermeister von Orsingen-Nenzingen und auch als stellvertretender Vorsitzender des Vereins "Regio Tourismus" von seinen Gastronomen im Ort in einer Gesprächsrunde wissen.

Und die Gastronomen sagen: Die Zeit der Krise ist eigentlich vorbei, auch wenn eventuelle Rückzahlungstermine bei den Corona-Hilfen noch aufs Jahresende anstehen. Bei denen habe man aber in der Weise vorgesorgt, dass man diese nur rückwirkend und mit realen Daten beantragt habe. Auf der anderen Seite drückt die Gastronomen natürlich die Preissteigerung im Allgemeinen, die man so nicht umfänglich weitergeben konnte. Der Blick gilt voller Sorge der noch ausstehenden Entscheidung zur Mehrwertsteuer, die aufs Jahresende wieder auf 19 Prozent steigen soll für die Gaststätten. Das würde doch für einen sehr herben Preissprung sorgen, denn man auch an die Gäste weitergeben müsse, wurde von Helmut Auer (Gasthof Nenzingen)Stefan und Sascha Baumann (Schönenberger Hof)Jürgen Blum (Camping Ressort Orsingen mit Schäferstüble) wie Ingo Kerber (Landgasthof Ritter) befürchtet.

Saison übertrifft das magische Jahr 2019

Was den Verlauf der Saison betrifft, so gehen die Daumen der fünf Gastronomen klar nach oben. Man liege klar über den Zahlen von 2019, dem Jahr vor den Corona-Einschränkungen und habe sogar - angesichts der Personalsorgen, die nach Corona geblieben sind - vor allem an den Wochenenden Kapazitätsprobleme. "Ohne Reservierung geht da zu den Stoßzeiten nichts mehr", macht Stefan Baumann die Auslastung deutlich. Es sei klar, dass die Menschen sich das leisten wollten und dazu auch auf gute Gastronomie aus der Region und auf regionale Produkte setzten.
Jürgen Blum machte das Wachstum im Vergleich deutlich: Vor 13 Jahren habe man im Campingressort mit 12.000 Übernachtungen angefangen, dieses Jahr werde man bei 68.000 Übernachtungen ankommen. Verlängerte Wochenenden wie zuletzt zum Tag der Deutschen Einheit bedeuteten schon fast Ausnahmezustand. Der wirtschaftliche Faktor wird von ihm klar unterstrichen. Nach Zahlen seines Verbands gibt ein Gast rund 116 Euro am Tag aus. Die kommen auch der lokalen Gastronomie zugute, die er angesichts der begrenzten Kapazität seines Schäferstüble auch empfiehlt und dafür viel positive Rückmeldung bekommt. Auch im Landgasthaus Ritter mit seinen 20 Zimmern habe man einen Rekord von 5.000 Übernachtungen geschafft und der Trend sei klar, dass es das Saisonloch im Winter eigentlich nicht mehr gebe.
Angesichts der Auslastung sehe man eigentlich sogar noch den Bedarf nach mehr Angeboten. Derzeit spüren die Kollegen, dass der "Hecht" in Orsingen erneut geschlossen habe. Immerhin entsteht dort derzeit ein neues Angebot beim Milchhäusle in Orsingen durch die Familie "Lindenwirts", die dort in einem Neubau auch eine Schaukäserei einrichten wollen, was dem Standort doch ein Alleinstellungsmerkmal verleihen dürfte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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