Verschiedene Strandpunkte wieviel Fahrgäste in Coronazeiten ratsam sind
Ärger mit zu vollen Schulbussen

Schulbus VHB | Foto: Voller gehts eigentlich nicht im Bus. Allerdings geht das Landratsamt davon aus, dass auch in Coronazeiten ein Bus erst dann voll ist, wenn Fahrgäste draußen stehen bleiben müssen. In der Schule werden die SchülerInnen noch peinlich genau getrennt. 
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Eigeltingen/ Orsingen-Nenzingen. Wann ist ein Bus überfüllt? Die Frage taucht jährlich auf, wenn die Schule beginnt. In Eigeltingen und Orsingen-Nenzingen gehen die Meinungen von Eltern, den Schulvertretern und dem Landratsamt als Organisator des Schülerverkehrs doch erheblich auseinander.

Einige Eltern schlugen zu dem Thema beim Wochenblatt auf, denn sie sahen mit Sorgen die vollgestopften Busse auf der Linie von Singen nach Stockach und wandten sich mit der Bitte um zusätzliche Busse an die zuständigen Mitarbeiter im Landratsamt. »Das war auch schon vor Corona immer ein Thema gewesen, doch nun hat sich die Lage doch nochmal deutlich verändert. Aber leider passiert da nichts auf unsere Eingaben hin«, zeigt sich der Eigeltinger Bürgermeister Alois Fritschi tief enttäuscht, wie er im Gespräch mit dem Wochenblatt sagt.
Der Rektor der Gemeinschaftsschule in Eigeltingen, Michael Wernersbach, wird noch deutlicher: »Wir bemühen uns mit allen Kräften, die Schüler in der Schule in den Klassen getrennt zu halten, testen ständig und haben derzeit zusätzlich das Problem mehrerer positiver PCR-Tests, was die Absonderung von vier Klassen erforderlich macht. Und dann werden die SchülerInnen auf der Heimfahrt förmlich zusammen in einen Bus gestopft, ohne Abstand im Gedränge«, schimpft er.
Die Kontakte mit dem Landratsamt seien vielfältig gewesen. Da wurden Schüler gezählt und befunden, dass der Bus ja nicht voll sei, weil ja keine Schüler stehen bleiben mussten, berichtet Wernersbach von den Versuchen, gerade für die Nachmittagsverbindung, bei der das Problem durch den Ganztagsunterricht am größten ist, Entlastung durch einen zusätzlichen Bus zu bekommen.
Das auch vom Wochenblatt angefragte Landratsamt sieht aber keinen Handlungsbedarf für sich: »Die Kapazitätsgrenze eines Schulbusses ist erst erreicht, wenn alle Sitzplätze und alle Stehplätze belegt sind. Auch wenn durch die vorausgegangene Pandemiesituation derzeit ein anderer Eindruck entsteht, ist die Kapazität nicht erschöpft, wenn SchülerInnen stehen müssen«, so die Antwort der Pressestelle auf die Anfrage. Doch die Busse seien nur »subjektiv« überfüllt gewesen und Überprüfungen hätten ergeben, dass die Auslastung viel niedriger gewesen sei. Damit wollen sich der Schulleiter und der Bürgermeister aber nicht zufrieden geben und fordern weiter eine Entlastung. Denn für sie passt einfach nicht zusammen, wie in der Schule mit den Hygienevorgaben umgegangen wird, nach denen die Kinder oft den ganzen Schultag mit Maske lernen müssen, um dann im Bus alle Abstandsregeln über Bord werfen zu müssen.

Grundschüler in Angst

Auch auf dem weiteren Verlauf der Buslinie gibt es Probleme. Vor allem am Morgen, wenn die Grundschüler aus Orsingen nach Nenzingen gebracht werden sollen, in Bussen, die schon voll ankommen und vor allem voller großer Leute sind, die den kleinen ABC-Schützen, die gerade mal ein paar Wochen die Schule besuchen und für die der Weg noch neu ist, doch einiges an Angst machen. Miriam Zimmermann hatte sich hier ans Wochenblatt gewandt: Das müsse sich ändern, weil nach ihrer Erfahrung immer mehr Eltern dazu übergehen würden, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. »Wir nehmen diese Sorgen sehr ernst«, macht Bürgermeister Stefan Keil auf Anfrage des Wochenblatt klar. Und man habe in diesem Fall nun auch eine »entspannte Lage«, die wahrscheinlich schon ab der nächsten Woche greifen könnte. Danach sollen dort die Busse nach Stockach, in denen die größeren Schüler unterwegs sind, zeitlich versetzt werden, so dass die kleinen einen anderen Bus nehmen können. »Der Bus soll dann sogar mit einem Piktogramm ausgestattet werden, weil die Erstklässler noch nicht lesen können. Das war das, was die Eltern in Orsingen auch gefordert hatten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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