Auch Hünerhof Hönig beteiligt
REWE steigt mit regionalen Partnern in "Zweinutzungshuhn " ein
Wiesloch/ Mühlingen. Der Handelskonzern REWE hat erstmals Eier von Zweinutzungshühnern unter der Eigenmarke "REWE Bio" im Sortiment, wie durch die Zentrale von REWE-Südwest aus Wiesloch über Mediendienste bekannt gegeben wurde. Dabei handelt es sich um einen Test in 111 REWE-Märkten in Baden-Württemberg und Teilen der Pfalz.
Die Bio-Eier mit Naturland-Label aus Biohaltung stammen für diese Testphase vom Eichberghof in Münsingen auf der Schwäbischen Alb und sind ab dem 7. Oktober erhältlich. Die Hennen und Hähne werden nach Bio-Kriterien aufgezogen. Das Fleisch der Hähne wird zum aktuellen Projektstand über den Erzeuger Hönig Hof in Mühlingen, selbst und in eigenen Strukturen vermarktet. REWE werde im weiteren Projektverlauf prüfen, wie eine Lieferkette zur Verarbeitung des Junghahnfleisches aufgebaut werden könne.
Seit Jahrzehnten arbeitet die Geflügelzucht mit auf Hochleistung spezialisierte Hühnerrassen - entweder solche, die viele Eier legen,
oder solche, die schnell und effektiv Fleisch ansetzen. Sie werden Hybridrassen genannt und sind in der Geflügelbranche fast
ausschließlich erhältlich.
Die Zuchtentwicklung auf ein Leistungsmerkmal stellt vor allem die Bio-Branche vor große Herausforderungen. Denn die Bio-Richtlinien verpflichten zu Aufzucht der "Bruderhähne", was für die LandwirtInnen ressourcenintensiv und sehr unwirtschaftlich ist. Bei Zweinutzungshühnern sind hingegen Hahn und Henne wirtschaftlich eigenständige Tiere. Sie stellen somit einen Kompromiss zwischen Masthähnchen und Legehennen dar und bringen bei Bio-Betriebsweisen mit Bio-Fütterung und -Haltung eine bessere
Leistung.
Der Akzeptanztest der Eier von Zweinutzungshühnern ist laut der Mitteilung von REWE Teil eines Projektes, mit dem REWE Praxiserfahrungen mit den Zucht- und Rasseeigenschaften, dem Haltungsmanagement und der Einbindung in die Lieferketten für Bio-Eier und Bio-Fleisch sammelt.
"Mit dem Projekt setzt sich REWE für eine ethischere und ökologischere Geflügelwirtschaft ein", sagt Tobias Menig, Vorsitzender der Geschäftsleitung der REWE Südwest, und erklärt: "Wir brauchen ein 'Zweinutzungshuhn', das an den ökologischen Landbau angepasst ist." Auch steht die genetische Anpassung der Tiere an die ökologische Landwirtschaft im Vordergrund, zum Beispiel an den Einsatz regional und biologisch erzeugter Futtermittel. Das soll wiederum das übergeordnete Ziel seitens REWE unterstützen, den ökologischen Landbau in Deutschland zu stärken, so das Unternehmen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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