Raus aus dem Corona-Blues: Nachahmung empfohlen
Eine neue Welt mit Naschweg geschaffen
Der »Naschgarten« der Familie Wilhelm aus Mühlhausen-Ehingen ist ein schönes Beispiel, wie die Corona-Krise Horizonte auftun kann, an die man vorher so gar nicht gedacht hat. Das Thema Corona-Blues hat die Familie in Form einer Quarantäne erlebt. Durch einen beruflichen Kontakt, trotz fast ausschließlich praktiziertem Homeoffice, war man plötzlich als Kontaktperson zum Daheimbleiben verpflichtet.
Was tun? Die Idee lieferte eine Ratgeber-Serie im Dritten Fernsehprogramm, in der ein »Naschpfad« vorgestellt wurde, mit mit allem drum und dran, von der Pflanz- bis zur Düngeempfehlung und der Auswahl der Erden, da zum Beispiel Heidelbeeren ja einen besonderen Boden benötigen, um richtig zu gedeihen. »Unser Sohn Marcel war gleich Feuer und Flamme«, berichtet Mutter Gabi, die selbst bislang mit Gärtnern gar nicht viel am Hut gehabt hatte. Einkaufen ging freilich auch nicht, wegen geschlossener Geschäfte, und auch nicht wegen der Quarantäne. Deshalb wurden die Pflanzen, Beerensträucher und Stauden bestellt und nach Hause geliefert. »Eigentlich ist unser Haus in Mühlhausen-Ehingen ein Traumhaus für uns, an dem wir oft vorbeigelaufen sind und es schon als ein kleines Wunder empfanden, als es auf einmal zum Verkauf stand. Vor allem, weil es seinen Bewohnern am Rand des Wohngebiets eine vorerst unverbaubare Weitsicht gibt.
Neue Ideen eingebracht
Es hat nur den Nachteil, dass der Garten hinter dem Haus doch sehr klein ist«, so Gabi Wilhelm. Aber auch dafür gab es die richtige Idee: Die Zeile des Naschwegs wurde einfach als Schlangenlinie verlängert, und schon hatten die vorgesehenen Pflanzen, das sind Himbeere, Heidelbeere, Brombeere, Johannisbeere und Erdbeere, den nötigen Platz um sprießen zu können, weil sie ja auch größer werden dürfen. Sohn Markus hat eine besondere Leidenschaft entdeckt und alle wünschen sich nun, dass es doch bald Sommer wird und die ersten Beeren zum Naschen gereift sind. »Wir haben sogar einen Strauch, an dem rote, gelbe und schwarze Himbeeren wachsen, das ist mein Liebling «, sagt Markus Wilhelm ganz stolz, dem anzuspüren ist, dass gewiss keine Beere hier an den Zweigen hängen bleiben wird, wenn die Zeit erst gekommen ist.
Von Oliver Fiedler
- Redaktion
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare