Letzte Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Hans-Peter Lehmann
Vom Schultes zum einfachen Bürger
Mühlhausen-Ehingen. Nach einer Stunde und 15 Minuten war sie vorbei, die letzte öffentliche Gemeinderatssitzung von Hans-Peter Lehmann. Nach über 31 Jahren sagte der Schultes von Mühlhausen-Ehingen »Servus« und übergibt sein Amt am 1. Juni an seinen Nachfolger Patrick Stärk.
Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres kündigte Lehmann seinen vorzeitigen Abschied an. Ein »medizinischer Warnschuss« war der Grund dafür. Nun, wenige Tage vor dem Wachwechsel ist sein Büro im Mühlhauser Rathaus frisch gestrichen, der Schreibtisch fast leer. Doch noch immer steckt er im Tagesgeschäft mit Terminen, Sitzungen und Gesprächen. Denn - das ist ihm wichtig - er möchte seinem Nachfolger ein geordnetes Feld überlassen. »Zeit, um über den anstehenden Ruhestand nachzudenken, hab ich gar nicht. Das kann ich noch lange genug«, winkt der 61-Jährige ab.
Eigentlich wollte Lehmann selbst in dieser letzten Sitzung seiner langen Laufbahn kein Aufsehen um sich machen. Doch da hatte er die Rechnung ohne den Gemeinderat gemacht. Brigitte Ammelounx als erste stellvertretende Bürgermeisterin ließ es sich nicht nehmen, dem langjährigen Schultes im Namen des Gemeinderats neben aufrichtigem Dank auch Anerkennung für sein großes Engagement auszudrücken: »Sie können stolz auf Ihre Arbeit sein und verdienen unseren Respekt und unsere Anerkennung für alles, was Sie für die Gemeinde getan haben«, sagte sie. Neben den zahlreichen Projekten, die Lehmann umgesetzt hat und die Mühlhausen-Ehingen zu einer attraktiven Gemeinde gemacht haben, hob Brigitte Ammelounx besonders Lehmanns geradliniges Vorgehen, seine Zielstrebigkeit und seine Nähe zu den BürgerInnen hervor. Und: »Sie haben die Menschen mitgenommen, haben einen erfrischenden Humor und sind nicht nachtragend«, fasste die Gemeinderätin zusammen.
Hans-Peter Lehmann spielte den Ball zurück und betonte das harmonische, konstruktive Miteinander von Gemeinderat und Bürgermeister sowie das gute Verhältnis zur Bürgerschaft. »Man kann es zwar nie allen recht machen, aber die BürgerInnen sollten immer das Gefühl haben gehört und ernst genommen zu werden. Sein Dank galt auch all seinen MitarbeiterInnen in Verwaltung, Schulen, Kitas und Bauhof sowie den örtlichen Vereinen, die ein so wichtiger Bestandteil des Lebens sind. »Wie wichtig, das hat uns die Coronazeit schmerzlich gezeigt«, betonte der Bürgermeister. Verabschieden wollte sich Hans-Peter Lehmann an diesem Abend eigentlich gar nicht, denn: »Ich bleibe ja hier wohnen, aber nicht als Co-Bürgermeister, sondern einfach als Bürger dieser Gemeinde.«
Und als dieser möchte er sich ehrenamtlich einbringen, im Quartiersprojekt aktiv werden und einen Bürgerverein gründen. Außerdem mehr Zeit seinen Hobbys widmen. »Mein E-Mountainbike ist aufgeladen«, kündigte Lehmann an und freut sich mit Ehefrau Sabine auf Radtouren und Wanderungen sowie auf leckere Menüs, die er als leidenschaftlicher Koch in der Küche zaubern wird.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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