Mühlhausen-Ehingen
Viel Sonne für mehr Unabhängigkeit
Mühlhausen-Ehingen. Ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz wird nun in Mühlhausen-Ehingen geleistet: Seit Februar diesen Jahres fließt Sonnenenergie in das örtliche Stromnetz - am Freitagnachmittag wurde der neue Solarpark Rumisbohl unweit der Autobahn A81 offiziell eingeweiht.
»Jeder Solarpark ist für mich ein Signal, dass wir gemeinsam das Ziel erreichen, unsere Energie vor Ort zu generieren«, fasste Landrat Zeno Danner bei der Einweihungsfeier zusammen. Dieses Bestreben sieht Patrick Stärk, Bürgermeister der Doppelgemeinde, im gesamten Hegau und betont: »Hier sind alle Gemeinden bestrebt mit dem Bau von Freiflächenanlagen den Klimaschutz zu fördern, um so unabhängiger in der Energiegewinnung zu werden«. In Planung sind derzeit weitere Projekte in Aach und in Gailingen, Engen, Steißlingen und Tengen verfügen bereits Solarparks.
Mühlhausen-Ehingen gehört, wie Tengen, zu den sogenannten Überschussgemeinden, die mehr Strom produzieren als sie verbrauchen. Der Bedarf der Gemeinde beträgt lediglich 8,6 Millionen Kilowattstunden - der Solarpark Rumisbohl kann rund 9,7 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugen. Dies entspricht einer CO₂-Einsparung von 6.100 Tonnen. Um diese Menge zu kompensieren, wären 500 Hektar Wald notwendig, erklärte Projektleiter Stefan Wresch.
Auf einer Fläche von elf Hektar wurde die Anlage in knapp fünf Monaten erbaut. Die rund 20.000 Solarmodule zählen zu den derzeit effizientesten auf dem Markt und halten auch Hagelkörner in Größe eines Golfballes Stand, erklärte Parkmanager Adrian Deutsch. Unter den Modulen wird durch eine artenreiche Bepflanzung zusätzlich die Biodiversität gefördert und langfristig sollen auf dem Gelände Schafe weiden. Dies ist für die Grüne Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger neben »reicher Ernte der Sonnenenergie« ein zusätzlicher Pluspunkt für die Anlage. Sie hob angesichts des ambitionierten Klimaschutzgesetztes des Landes die Notwendigkeit hervor, dass »die Kommunen« dem »großen Energiehunger« etwas entgegensetzen. Ähnlich sieht es auch der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz und fordert kreative Lösungen, um das ambitionierte Ziel zu erreichen, im Jahr 2040 klimaneutral zu sein. »Wir müssen alle Potenziale nützen, um fossile Energien überflüssig zu machen«, so Storz.
Von Seiten des Energieversorgers EnBW betonte Stefan Kempf, Leiter Kommunale Beziehungen im Regionalzentrum Heuberg-Bodensee der Netze BW GmbH, dass es nicht immer einfach sei, Solarparks umzusetzen. »Doch jedes Projekt bringt uns unserem Ziel ein Stückchen näher«, so Kempf und wünschte für den Solarpark Rumisbohl »viele ertragreiche Sonnenstunden«.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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