Mühlhausen-Ehingen / Engen

Ein herzliches Vergelt’s Gott für ein großzügiges Vermächtnis

Mühlhausen-Ehingen / Engen.  Über die stolze Summe von insgesamt „sage und schreibe 110.000 Euro“ durften sich 25 Vereine, Organisationen, Schulen und Kitas aus Mühlhausen-Ehingen und Engen freuen, die zur Unterstützung ihrer Projekte in den Bereichen Kultur und Bildung von der Dr. Karin-Schädler-Stiftung in diesem Jahr ausgeschüttet wurden.

Mit „Respekt und Dankbarkeit“ übergaben Bürgermeister Patrick Stärk aus Mühlhausen-Ehingen und sein Engener Kollege Johannes Moser am Donnerstagabend die symbolischen Schecks an VertreterInnen der Einrichtungen und Vereine.
„Wir dürfen alle mehr als dankbar sein, dass Dr. Karin Schädler über ihren Tod hinaus mit ihrer Stiftung segensreich in unseren beiden Kommunen wirkt“, betonte Patrick Stärk als aktueller Vorsitzender der Stiftung.

Vergangenes Jahr betrug die Ausschüttungssumme noch 27.000 Euro, erinnerte der ehrenamtliche Geschäftsführer Jürgen Stille. Die steigenden Zinsen ließen den Betrag nun erfreulich ansteigen. Auch für die nächsten Jahre rechnet der Stiftungsvorstand mit ähnlich hohen Überschüssen zur Förderung von kommunalen Projekten.

Tradition fortgesetzt

Dr. Karin Schädler war die Tochter des Unternehmers Eugen Schädler und setzte mit ihrer Stiftung die Tradition ihres Vaters fort, der bereits zu Lebzeiten Projekte wie die Eugen-Schädler-Halle und das Hegau-Stadion unterstützt hatte. Karin Schädler vermachte nach ihrem Tod im Jahr 2017 den allergrößten Teil ihres Vermögens in Höhe von über acht Millionen Euro ihrer Stiftung, deren Erträge ihren Heimatgemeinden Engen und Mühlhausen-Ehingen jeweils zur Hälfte zufließen.

In diesem Jahr wurden 19 Projekte in Mühlhausen-Ehingen mit Teilbeträgen von insgesamt 55.000 Euro bedacht. Unterstützt werden zum Beispiel ein Trommelworkshop (2.944 Euro) und eine Schultanzwoche (3.600 Euro) des Fördervereins der Grundschule, Hochbeete und Turngeräte (zusammen rund 6.800 Euro) für den Kindergarten St. Martin, eine Ferienfreizeit des Hauses am Mühlebach (rund 3.500 Euro), die Erneuerung des Ursula-Brunnens der Freunde des Mägdebergs (gut 4.000 Euro) und eine Zeltüberdachung für den Innenhof des Ehinger Bürgerhauses (15.616 Euro). Zudem freuten sich die Musikkapelle Ehingen und der Musikverein Mühlhausen über einen Zustupf wie auch der Jugendtreff Bömmle, die Seniorenmusik und der Arbeitskreis Seniorenarbeit sowie die Narrenzunft Käfersieder.

18 Projekte gefördert

Weitere 55.000 Euro flossen als Fördermittel für 18 Förderprojekte nach Engen. Zum Beispiel an die Hewenschule für eine Projektwoche (8.290 Euro), an die Grundschule für ein Zirkusprojekt und Spielanlagen (insgesamt 12.000 Euro), an den Förderverein der Stadtbibliothek (1.300 Euro), an den Kindergarten St. Wolfgang (500 Euro), an das Impulshaus (3.340 Euro) sowie an den Musikverein Zimmerholz, den historischen Fanfarenzug, die DLRG Engen und die Narrenzunft. Der größte Anteil von 13.600 Euro kommt der „Grünen Insel“ auf dem Schulhof der Grundschule Welschingen zugute, die gemeinsam mit dem Singener KünstlerAntonio Zecca gestaltet wird.

Persönliche Freundschaft

Nach der Scheckübergabe und der Vorstellung der verschiedenen Projekte war es Bürgermeister Stärk ein wichtiges Anliegen, besonders den beiden „Vätern“ der Stiftung – Engens Bürgermeister Johannes Moser und Stärks Vorgänger Hans-Peter Lehmann – für ihr Engagement zu danken und sie zu verabschieden. „Ohne euch beide gäbe es die Stiftung nicht, denn ihr habt über die vielen Jahre eures kommunalpolitischen Wirkens ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Karin Schädler gepflegt, aus dem sowohl eine persönliche Freundschaft als auch ihre Verbundenheit zu unseren beiden Kommunen entstanden ist“, betonte Stärk.

Augenzwinkernd spekulierte er, woran es wohl gelegen haben mochte, dass beide Gemeinden von der Stiftung zu gleichen Teilen begünstigt werden, obwohl doch Engen knapp dreimal größer sei als die Doppelgemeinde – ob es wohl an den geselligen Runden lag, zu denen Karin Schädler immer wieder eingeladen hatte?

Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ und einen guten Tropfen gab es abschließend auch für den Kämmerer von Mühlhausen-Ehingen, Kurt Fürst, und für Stiftungs-Geschäftsführer Jürgen Stille für ihr Engagement bei der Stiftungsgründung und der aktuellen Arbeit.