Der Senioren-Arbeitskreis in Mühlhausen-Ehingen
Anpacken statt lamentieren

Unterwegs im Auftrag des Ministerpräsidenten war Bürgermeister Hans-Peter Lehmann. | Foto: Unterwegs im Auftrag des Ministerpräsidenten war Bürgermeister Hans-Peter Lehmann. Er verlieh Helmut Fluck für seine zahlreichen Verdienste die Landesehrennadel. swb-Bild: mu
  • Unterwegs im Auftrag des Ministerpräsidenten war Bürgermeister Hans-Peter Lehmann.
  • Foto: Unterwegs im Auftrag des Ministerpräsidenten war Bürgermeister Hans-Peter Lehmann. Er verlieh Helmut Fluck für seine zahlreichen Verdienste die Landesehrennadel. swb-Bild: mu
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Hegau (mu). Sie sind die Generation 60 Plus, die Best-Ager, die Unruheständler: Die Gruppe der Senioren hat zwar den Großteil ihres Lebens bereits hinter sich, doch viele von ihnen lassen sich ihre Zukunft nicht nehmen. Bereits heute sind in Baden-Württemberg etwa 2,1 Millionen Menschen und damit fast ein Fünftel der Bevölkerung älter als 65 Jahre. Diese demografische Veränderung birgt Chancen und Herausforderungen - in den Städten und im ländlichen Raum. Wie in der Doppelgemeinde Mühlhausen-Ehingen. Dort sind aktuell 20 Prozent der 3.700 Bürger 65 Jahre und älter. Bis im Jahr 2030 werden die Senioren 26 Prozent und damit über ein Viertel der Einwohner betragen. Dieser Bevölkerungsanteil möchte nicht im Abseits stehen, sondern die Erfahrung des Alters nutzen und sich als reife Mitglieder in die Bürgerschaft einbringen.

Dies zeigte einmal mehr das Treffen im Foyer der Eugen-Schädler-Halle in Ehingen. Bei leckerem Kuchen, Kaffee oder einem Viertele wird auf die zahlreichen Aktivitäten des Jahres zurück geblickt. Flotte Blasmusik verführt zum Mitwippen und Moderator Klaus-Peter Minge, Gemeinderat und Präsident des SV Mühlhausen, führt mit Charme und Witz durchs Programm. Eingeladen hat der örtliche Senioren-Arbeitskreis und die »Silver-Generation« ist gerne und zahlreich gekommen. Schließlich wird ihnen hier einiges geboten. Die Senioren in Mühlhausen-Ehingen sind eine erstaunlich rührige Gruppe. Viele von ihnen werden selbst aktiv, statt nach Unterstützung zu rufen. Sie packen an statt zu lamentieren. Das weiß nicht zuletzt Bürgermeister Hans-Peter Lehmann sehr zu schätzen: »Seit Januar 2012 besteht der Seniorenarbeitskreis. Seither ist unglaublich viel entstanden und die Gemeinde unterstützt diese Aktivitäten gerne«.

Und wirklich: die PC-Senioren laden in die Computeria ein um Fotobücher zu erstellen oder im Internet zu surfen. Die Montagswanderer durchstreifen die weite Hegau-Landschaft, der Singkreis pflegt das Liedgut und die Seniorenmusiker frönen ihrer Leidenschaft vom Marsch bis Jazz.

Doch nicht nur die Unterhaltung beschäftigt die rüstigen Rentner, nein, sie wollen ihren Mitbürgern, besonders den Jüngeren, etwas mitgeben. Aus der Zeit, als sie und ihre Väter mitten im Leben standen. So entstand in den letzten Jahren eine historische Sammlung im Dachjuché des Rathauses, mit allerlei Schätzen aus früheren Zeiten. Davon sind nicht nur Seniorenkreise aus Nachbargemeinden begeistert, auch die Kleinsten der Doppelgemeinde staunen, wenn sie statt auf dem Computer mit einem Griffel auf einer Schiefertafel schreiben dürfen, weiß Helmut Fluck. Er hängt mit besonders viel Herzblut an der Historie der Gemeinde, ist in der Heimat- und Kulturpflege aktiv, verfasst Informationsbroschüren über die historischen Schätze der Hegaugemeinde und gestaltete den Geschichts- und Mühlenpfad. Doch damit nicht genug. Der rührige 77-Jährige ist Wanderführer, spielt leidenschaftlich Mundharmonika, ist beim Roten Kreuz dabei und gehört zu den Machern des Seniorenarbeitskreises. »Um all dies zu leisten, im Ehrenamt und ohne Entgelt, da braucht es schon viel Liebe zu den Mitmenschen und zur Heimat«, stellte der Bürgermeister Lehmann fest, bevor er Helmut Fluck mit einer besonderen Auszeichnung überraschte: Mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. »Das hat schon den Richtigen getroffen, Sie haben sich diese Auszeichnung mehr als verdient«, betonte Lehmann, ehe er dem Geehrten unter dem Beifall der zahlreichen Gäste die Nadel ans Revers heftete und damit auch stellvertretend das große Engagement der Senioren würdigte.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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