Moos
Wohin mit Kindern und Geflüchteten?

Im Mooser Rathaus soll ein Raum für die Kinderbetreuung eingerichtet werden. | Foto: Ute Mucha
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Moos. Wohin mit all den kleinen Neubürgern und geflüchteten Menschen? Diese Frage treibt derzeit den Mooser Bürgermeister Patrick Krauss um. Denn ein Baby-Boom im vergangenen Jahr und die ständig zunehmende Zahl an Geflüchteten haben einen steigenden Bedarf an Wohn- und Betreuungsraum in der Höri-Gemeinde zur Folge.

Im Jahr 2021 wurden  50 Kinder in der Gesamtgemeinde Moos geboren. Das waren fast doppelt so viele, wie im Jahr zuvor. „Eigentlich ein erfreuliches Zeichen dafür, dass sich die jungen Familien hier wohl und sicher fühlen“, erklärt der Bürgermeister. Gleichzeitig muss sich die Gemeinde auf einen höheren Kinderbetreuungsbedarf vorbereiten, denn 50 Kinder entsprechen zwei Kita-Gruppen und später zwei Schulklassen. „Das muss man erst einmal bewältigen", so Krauss. Um mehr Platz für die Kleinsten zu schaffen, plant die Gemeinde mehrere Varianten: Einen Waldnatur-Kindergarten für 20 Kinder über drei Jahren, der möglicherweise bereits im nächsten Jahr startklar sein könnte. Dann könnten in der Kita in Bankholzen und in der Villa Pfiffikus in Moos auch mehr U3-Kinder aufgenommen werden.
Voraussetzung dafür ist, dass die Genehmigungsbehörde das Vorhaben mit Wohlwollen behandle, fügte Patrick Krauss hinzu. Denn die Auflagen und Vorgaben für die Einrichtung einer Kita sind sehr hoch, weiß er. Derzeit läuft auch ein Antrag, einen Vereinsraum im Mooser Rathaus übergangsweise als Krippe einzurichten. Langfristig ist für die Kleinsten dann eine Lösung in einem neuen Wohnkomplex im Eichweg angedacht, wo ein Investor Interesse zeigt, 19 Wohnungen in drei Gebäuden im sozialen Wohnungsbau zu erstellen. Dort soll dann im Erdgeschoss eine Kinderkrippe mit 20 Plätzen eingerichtet werden.

Eine weitere Option für eine Krippe im alten Rathaus in Iznang hat sich mittlerweile zerschlagen. Das Dachgeschoss sollte zwei Tagesmüttern zur Verfügung gestellt werden, doch trotz mehrfacher Ausschreibung habe niemand ernsthaftes Interesse bekundet, bedauert der Bürgermeister. Nun sollen die Räume in Iznang für eine Flüchtlingsfamilie bereitgestellt werden.
Denn auch hierfür werden dringend Wohnungen gesucht. Pro Quartal muss die Gemeinde zwischen 15 und 20 Geflüchtete aufnehmen, erklärt Krauss. Aktuell habe man die Quote von 109 erfüllt und stellt 110 Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete bereit. Doch bereits im Oktober werden vom Landratsamt Konstanz weitere Geflüchtete zugewiesen und dann beginnt die Suche nach Wohnungen von neuem.
Deshalb appelliert Patrick Krauss eindringlich an die Bürgerschaft, freien Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde übernimmt bei einer Bereitstellung nicht nur die Miete, sondern kümmert sich auch um notwendige Renovierungen und stellt Ansprechpartner für Vermieter und Nachbarn. „Wir informieren, reden mit den Betroffenen und agieren transparent. Das hat die Integration der Geflüchteten und das Miteinander verbessert", weiß der Bürgermeister.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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