Bürgermeister Patrick Krauss sieht viele Herausforderungen für 2021 bleibt aber optimistisch
Videobotschaft statt Neujahrsempfang
Moos. Da die Corona-Verordnungen in diesem Jahr einen Neujahrsempfang unmöglich machten, setzte sich der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss vor die Kamera und zeichnete eine Neujahrsbotschaft für die Bürgerinnen und Bürger auf. Neben einigen guten Neuigkeiten, die er zu berichten hat, wird jedoch auch ganz klar deutlich, dass die Gemeinde vor großen Herausforderungen steht. »Der Haushalt für 2021 ist zwar noch nicht endgültig beraten, aber es ist schon sicher, dass er sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verschlechtern wird«, so Krauss. Grund für die Verschlechterung der Finanzsituation sei der coronabedingte Rückgang der Einnahmen bei einem gleichzeitigen Anstieg der Ausgaben, etwa durch die Unterhaltskosten der neuen Sporthalle im Mooswald. Immerhin konnte hier etwas sehr Beachtliches geschafft werden, was bei Bauprojekten dieser Größe ganz und gar nicht alltäglich ist, denn das Projekt, das rund 4,6 Millionen Euro gekostet hat, war am Ende rund 30.000 Euro günstiger als geplant. Doch auch hier dämpft Corona die Freude, denn der neue Stolz der Gemeinde konnte im vergangenen Jahr nur kurz durch die Vereine im Rahmen eines Probebetriebs genutzt werden. Die offizielle Einweihungsfeier soll allerdings nachgeholt werden, sobald Corona dies zulässt, verspricht Krauss.
Mietwohnungen dringend gesucht
Ein Thema, das dem Bürgermeister »Bauchschmerzen« bereitet ist noch immer die Unterbringung von Flüchtlingen. Da die Quote, die vom Landratsamt vorgegeben ist nicht erfüllt wird, muss die Gemeinde pro Jahr rund 100.000 Euro »Fehlbelegerabgabe« an den Kreis bezahlen. Da bisher nicht genügend Mietwohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen gefunden werden konnten, plant die Gemeinde aktuell die Errichtung einer Container-Wohnanlage im Baugebiet Eichweg III. Ein weiterer Posten, der den Haushalt schwer belastet. »Eigentlich können wir uns das nicht leisten. Deshalb ist meine dringende Bitte an die Bevölkerung: Unterstützen Sie uns bei der Bewältigung dieser Aufgabe, indem Sie uns Wohnraum vermieten. So können wir die Integrationslast auf viele Orte verteilen«, appellierte Bürgermeister Krauss. Denn die Frage sei nicht »ob« die Gemeinde Flüchtlinge aufnimmt, sondern nur »wie«.
Tausend Euro pro Kopf
Um Schulden zu vermeiden müsse die Gemeinde einen drastischen Sparplan anwenden. Aktuell liegt die Verschuldung der Gemeinde bei 3,3 Millionen Euro. Das entspricht rund 1.000 Euro pro Einwohner.
Doch es gibt auch viel Positives zu berichten. So stellt Krauss in Aussicht, dass ab April die ersten Haushalte mit Glasfaser-Internet versorgt werden. Auch die Baugenehmigung für den neuen Mobilfunkmasten im Mooswald sei erteilt. Voraussichtlich nach Pfingsten kann eine weitere ü3-Gruppe im Kindergarten St. Blasius in Bankholzen an den Start gehen, denn der Ausbau der Einrichtung soll noch im ersten Halbjahr vollendet werden. Und bereits im letzten Jahr konnten wichtige Ziele für den Klimawandel erreicht werden, betont Krauss. Dieser solle durch Corona indes auch 2021 nicht in Vergessenheit geraten. So will die Gemeinde weitere Anreize Schaffen, das eigene Auto stehenzulassen, sei es durch die Verlängerung des 1-Euro Innerortstarifs für den ÖPNV, oder den Barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen.
»Gehen wir 2021 optimistisch an. Ich glaube fest, dass wie die Pandemie in diesem Jahr besiegen und zur Normalität zurückkommen«, so Krauss.
Das Video von der Neujahrsrede des Mooser Bürgermeisters finden Sie hier.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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