Yu & Me begeistern im Mooser Bürgerhaus
Die Kreativität des Schlagwerks voll ausgelebt

Wortwörtlich gerockt wurde die Bühne von Elija Kaufmann und Yu Fujiwara bei "Rock the Box", einer Eigenkomposition des jungen Japaners.  | Foto: Philipp Findling
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  • Wortwörtlich gerockt wurde die Bühne von Elija Kaufmann und Yu Fujiwara bei "Rock the Box", einer Eigenkomposition des jungen Japaners.
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Moos. Die Höri Musiktage sind immer für eine Überraschung gut. Eine solche erlebte das Publikum am 3. März im Mooser Bürgerhaus mit dem Trio "Yu & Me".

Gleich zu Beginn wurde die Besonderheit der drei MusikerInnen von "Yu & Me" deutlich, als mit "Belle of the Bell" von Leroy Anderson, welcher in der Musikgeschichte für seine humoristischen Kompositionen bekannt war, das erste unterhaltsame Stück zum Besten gegeben wurde. "Yu & Me", das sind Yu Fujiwara, Elija Kaufmann und Elli Freundorfer, die in dieser Konstellation zum ersten Mal zusammenspielten, die beiden Erstgenannten sind seit geraumer Zeit auch Mitglied im Festivalensemble der Höri-Musiktage.

Mit Umzugskisten die Bühne gerockt

Einen nahöstlichen Touch konnte das Publikum beim Stück "Der Kalif Storch" von N. J. Zivkovic erleben, worin Kaufmann kurzerhand auf einer Kastagnette spielte. Eine für Yu Fujiwara "lyrische Liebeserklärung an das Marimbaphon" zeigte das Trio mit "Ein Liebeslied", welches ebenfalls aus der Feder von Zivkovic stammte, ehe mit "Blue Tango" und "The Blue Satin" von Anderson eine etwas sanftere Seite ausgepackt wurde. Bei all diesen Stücken kam neben dem Marimbaphon auch ein klassisches Vibraphon zum Einsatz.
Die ganze Bandbreite der außergewöhnlichen Kreativität Fujiwaras konnten die ZuhörerInnen bei dessen Eigenkomposition "Rock on the Box" wortwörtlich bestaunen, als dieser und Elija Kaufmann kurzerhand mit zwei Umzugskartons auf die Bühne kamen, diese in einem sehr flotten und mitreißenden Tempo, sowie einer sichtlichen Spielfreude, sprichwörtlich "rockten" und das Publikum damit zum ersten Mal am Abend in Jubelstürme versetzte.
Die nächste musikalische Kuriosität folgte zugleich mit dem "Sandpaper Ballet", so staunte das Publikum regelrecht, als Kaufmann und Fujiwara begannen, das Stück mit Schleifpapier zu vertonen. Etwas an den aktuellen Witterungen vorbei gingen die beiden Stücke vor der Pause "Forgotten Dreams" und "Sleigh Ride", da hatte Fujiwara bei der Programmzusammenstellung auch ein verschneites Moos im Sinn. Und trotzdem konnten sich die ZuhöherInnen hierbei noch einmal an das vergangene Fest der Liebe zurückerinnern.

Verbeugung vor einer Legende

Nach der Pause fragte sich das Publikum lange, wo denn nun die Hauptakteure auf der Bühne bleiben. Diese Frage wurde prompt von Fujiwara und Kaufmann selbst beantwortet, als diese mit zwei Alu-Tonnen durch das Publikum zur Bühne liefen und dort mit zwei zusätzlichen Plastikmülltonnen "Stinkin' Garbage" performten. Auch diese einzigartige Komposition von Edward Argenziano riss die BesucherInnen richtig mit und sorgte für schier nicht mehr aufhörenden Applaus.
Wieder etwas besinnlicher wurde es mit sechs Auszügen aus "Children's Song" der verstorbenen Jazzlegende Chick Corea, wozu Fujiwara auf einem Xylosynth, sprich einem elektrischen Xylophon, spielte, ehe das Trio mit "Summertime" von George Gershwin noch einen wahren Klassiker der Musikgeschichte auspackte. Doch damit noch nicht genug, war die Freude des Publikums so groß, dass sich Yu Fujiwara und seine Gruppe als Zugabe mit einer sehr speziellen, aber auch mehr als genialen Version des "Hummelflugs" von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow, gespielt auf dem Marimbaphon, bereithielten und den Abend auch mit demselben Arrangement, der Zugabe von der Zugabe sozusagen, beschlossen. Ein Abend, der dem Publikum im Mooser Bürgersaal wohl noch sehr lange in bester Erinnerung bleiben wird.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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