Moos-Iznang

Der Alte Adler weicht neuem Wohnraum

Moos-Iznang.  Am Anfang stand die Vision einer Alterswohngemeinschaft mitten im Ort und nahe am See. Aber es dauerte fast neun Jahre, bis aus der Idee nun endlich Wirklichkeit werden soll: Vor der Sommerpause gab der Mooser Gemeinderat nach zahlreichen Beratungen, Diskussionen, Einwänden und Änderungen nun grünes Licht für die Seniorenwohnanlage in der Seestraße in Iznang. Damit ist das Schicksal des Traditionsgasthauses Adler unter der Wirtsfamilie Hügle nach gut 130 Jahren besiegelt – das sanierungsbedürftige Gebäude wird abgerissen und weicht einem Neubau mit insgesamt 18 barrierefreien Wohnungen.

»Es ist zwar schade, dass solch ein historisches Gasthaus nun abgerissen wird, aber dafür entsteht etwas schönes Neues, das auch dringend benötigten Wohnraum für Menschen ab 60 Jahren bieten wird«, erklärte Bürgermeister Patrick Krauss und fügte an: »Was gibt es Schöneres als seinen Lebensabend in der Heimatgemeinde verbringen zu können!«
Dies verbunden mit dem Freiwerden weiteren Wohnraums, wenn Senioren aus großen Häusern in altersgerechte Wohnungen ziehen und Platz für junge Familien machen. „Das Interesse an den Plänen für die neue, geplante Wohnanlage ist groß, von Einheimischen wie auch von Auswärtigen«, weiß der Schultes.
Auch für Adler-Wirt Friedbert Hügle geht nun ein großer Wunsch in Erfüllung, dessen Verwirklichung viel Geduld gekostet hat. »Ich bin damals etwas naiv an die Sache heran gegangen, aber ich glaube immer noch an diese Idee, einer Wohngemeinschaft für ältere Menschen mitten im Ort«, erklärt Hügle. Ursprünglich wollte er das alte Gasthaus, das bereits seit mehreren Jahren nicht mehr betrieben wird, mit einem modernen Anbau kombinieren und dafür nur die alte Scheune abreißen. Doch mit seinen Vorschlägen stieß Friedbert Hügle auf großen Widerstand. Sowohl bei der Baubehörde mit unzähligen Vorgaben und Auflagen wie auch beim damaligen Bürgermeister Peter Kessler.
Vor fünf Jahren übergab Hügle schließlich das Projekt an die Stiftung Liebenau aus Meckenbeuren, die schon zahlreiche ähnliche Vorhaben umgesetzt hat und seine Idee mitträgt.
Nach weiteren Änderungen zum Hochwasserschutz konnte jetzt das letzte Planungskapitel für die Seniorenwohnanlage geschlossen werden. Nächstes Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen, doch ob und wie Liefer- und Materialengpässe, Handwerkermangel und Preiserhöhungen den Baufortschritt beeinflussen werden, hinter diesen Unwägbarkeiten stehen noch Fragezeichen.
Geplant ist der Bau eines kleineren Versorgungshaus am Campingplatz, das ein Büro und Sanitärräume sowie eine Betreiberwohnung enthalten wird. Zudem steht der Abriss des Wirtsgebäudes samt Scheune an, an deren Stelle zwei Gebäudeflügel mit je neun Seniorenwohnungen gebaut werden. Diese sind zwischen 55 und 110 Quadratmeter groß, sind über einen Laubengang und einen Aufzug barrierefrei erreichbar und verfügen teilweise über Seesicht. In einem Gemeinschaftsraum, einem Innenhof mit Sitzgelegenheiten, Brunnen und Bepflanzung soll die Gemeinschaft gepflegt werden.

Großen Wert legten man bei den Planungen auf den Erhalt der imposanten Kastanienbäume an der Seestraße, die über hundert Jahre als sind und an die traditionsreiche Vergangenheit des Adler-Areals auch mit neuer Bebauung erinnern werden.