Unter 50 Mitbewerberinnen durchgesetzt
Zwei Konstanzerinnen im Expeditionskader des Deutschen Alpenvereins

Der neue Frauen-Expeditionskader. Von links: Kristin Hinkelmann, Katharina Huber, Fenja Köchl, Vera Bakker, Steffi Feistl, Anna Gomeringer, | Foto:  DAV / Philipp Abels
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  • Der neue Frauen-Expeditionskader. Von links: Kristin Hinkelmann, Katharina Huber, Fenja Köchl, Vera Bakker, Steffi Feistl, Anna Gomeringer,
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Konstanz. In zwei Sichtungscamps konnten Anna Gomeringer und Kristin Hinkelmann ihre bergsportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und sind nun in den nächsten zwei Jahren Teil des Expedkaders Frauen des Deutschen Alpenvereins (DAV).

Ein „starkes, allround-alpinistisch orientiertes“ Team haben die Trainerinnen Dörte Pietron und Raphaela Haug für den nächsten DAV-Expedkader der Frauen ausgewählt – obwohl Wetter und Verhältnisse die Sichtungscamps nicht gerade begünstigten. „Die Verhältnisse haben es uns nicht leicht gemacht. Aber wir hatten super Bewerberinnen, deren Profil quasi die Richtung vorgegeben hat – und jetzt steht ein starkes Team“, so fasst Dörte Pietron, Cheftrainerin des DAV-Frauen-Expedkaders, die Erlebnisse der zwei Sichtungscamps zusammen.

„Wir sind stolz, dass gleich zwei junge Frauen aus der DAV-Sektion Konstanz Teil des sechsköpfigen Kaders sind und uns in diesem alpinistischen Spitzenprogramm vertreten“ so Nils Weidmann, 1. Vorsitzender der Sektion. Die beiden engagieren sich in der Jugend des Deutschen Alpenvereins und bringen hier Bergsport und Eigenständigkeit dem Nachwuchs nahe. Die Zeit im Expeditionskader wollen beide für ihre eigene Weiterentwicklung nutzen.

Alpinismus, Team und Persönlichkeit

Die Teilnehmer*innen des DAV-Expeditionskaders erhalten eine fundierte alpinistische Ausbildung. In mehreren Trainingscamps werden verschiedene bergsportliche Fähigkeiten geschult und verbessert. Außerdem steht die Persönlichkeitsbildung und die Förderung von Teamkompetenz im Zentrum. Das zusammengewachsene Team begibt sich schließlich auf eine selbstorganisierte Abschlussexpedition, bei der Erstbesteigungen und -begehungen in den höchsten und entlegensten Gebirgen der Welt auf dem Programm stehen.

Bergerlebnisse mit anderen teilen

Die 26-jährige Anna Gomeringer, aus dem Donautal stammend und für ihr Psychologie-Studium nach Konstanz gezogen, schließt gerade die Bergführerinnenausbildung ab, um den Bergsport zum Beruf zu machen. Für die Reihe „Bergmenschen“ des Bayrischen Rundfunks (Staffel 9) wurde Anna in ihrer Bergführerinnenausbildung begleitet.

Anna Gomeringer bei einer Hochtour | Foto: privat
  • Anna Gomeringer bei einer Hochtour
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Auf die Frage, was sie die Berge hinauftreibt und woher ihre Motivation kommt, antwortet Anna: „Am Berg werde ich auf ganz andere Weise auf mich selbst, meine Ängste, meine Stärken und Schwächen zurückgeworfen als im Tal.“ Sich selbst und die Berg-Partner*innen besser und anders kennenzulernen, stehen für sie im Mittelpunkt. Für einen guten Tag am Berg braucht Anna eigentlich nur die richtigen Menschen, „dann wird die räudigste Tour zum guten Tag“. Außerdem mache es einfach Spaß, draußen zu sein, Abenteuer zu erleben und zu klettern.

Stressresistent und mit großer Vorfreude

Auch Kristin Hinkelmann kam für ihr Studium nach Konstanz. Besonders der Klettersport liegt ihr, so bringt sie sich aktiv als Jugendleiterin in die Arbeit der Sektion ein und gibt Kletterkurse an der Universität Konstanz.

Kristin Hinkelmann im Fels | Foto: privat
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Als ihre Stärken bezeichnet die 20-Jährige ihren Umgang mit Stress und ihr Durchhaltevermögen. Bei blöden (sexistischen) Kommentaren, die Frauen im Bergsport leider häufig erleben, wäre sie oftmals gerne schlagfertiger. Auf die Frage, was sie von der Zeit im Expedkader erwartet, antwortet Kristin: „Wir haben jetzt eine Gruppe mit verschiedenen Stärken, da können wir viel voneinander lernen. Ich freue mich auf eine umfangreiche alpinistische Ausbildung. Ich sehe auch eine Herausforderung in der ganzen Organisation und Planung, vor allem für die Abschlussexpedition, Tourenvorbereitung habe ich bisher eher in kleinem Rahmen gehabt.“ Besonders gefallen hat ihr bei den Sichtungscamps der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt hat. Konkurrenz war für sie kaum zu spüren, dafür umso mehr eine gute Balance zwischen Herausforderung auf Tour und Ausbildung.

Weitere Informationen zum Sichtungscamp und zum Expedkader in der Pressemitteilung des Bundesverbandes.

Quelle: DAV Sektion Konstanz

Autor:

Presseinfo aus Singen

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