HSG Konstanz
Viel Arbeit nach Sommercup in Hard
Konstanz. Zwei wertvolle Testspiele konnte Zweitligist HSG Konstanz beim Alpla-Sommercup in Hard bestreiten. Gegen Gastgeber HC Hard stand nach einer sehr fehlerbehafteten Vorstellung im Halbfinale eine ernüchternde 28:35 (14:17)-Niederlage zu Buche, tags darauf zeigte sie sich im Spiel um Platz drei gegen Bregenz deutlich verbessert und musste sich durch das etwas unglückliche 32:33 (17:17) mit Rang vier begnügen.
Viele einfache Fehler
Mit Rückkehrer Maxim Pliuto im Aufgebot erwischte die HSG Konstanz gegen den amtierenden Vizemeister Österreichs, der bei seinem Heimturnier unbedingt das Finale gegen Bundesligist TBV Lemgo Lippe erreichen wollte, zwar einen guten Start und legte mit 2:0 vor. Nach der 3:2-Führung lief aber nicht mehr allzu viel zusammen. Viele einfache Fehler machten es den in einer 3:2:1-Abwehrformation agierenden Vorarlbergern um die beiden Ex-Konstanzer Samuel Wendel und Matthias Hild leicht, sich schnell abzusetzen. Auch ihnen unterliefen in einer sehr zerfahrenen Partie einige Fehler – Konstanz konnte daraus jedoch aufgrund einer schlechten Chancenverwertung kaum Kapital schlagen und hatte mit sich selbst zu kämpfen. Gerade offensiv funktionierte wenig und auch die Deckung stand nicht so gut wie schon in den letzten Testspielen.
„Gut, dass uns das aufgezeigt wurde“
Besser wurde es nach der ersten Hälfte (17:14) auch in Durchgang zwei nicht. Hard wurde wenig ernsthaft gefordert und konnte im Gefühl des sicheren Sieges zwischenzeitlich bis auf 32:23 davonziehen. „Ich habe den Jungs gesagt“, so Trainer Vitor Baricelli, „dass wir in der 2. Bundesliga bei so vielen Fehlern nicht mit drei, sondern zehn, elf Toren Rückstand in die Kabine gehen werden. Wir müssen schnell lernen und das mitnehmen. Es ist gut, dass uns das aufgezeigt wurde.“ Der 28-Jährige zeigte sich froh darüber, direkt am nächsten Tag eine Reaktion zeigen und die Belastung einer englischen Woche simulieren zu können.
Spiel um Platz drei gegen Bregenz deutlich besser
Im Spiel um Platz drei gegen Bregenz trat Konstanz dann wie erhofft deutlich verbessert auf. Erneut ging sie direkt in Front (4:2) und erhöhte durch den an beiden Tagen gut in Fahrt kommenden neuen Kreisläufer Nikita Pliuto auf 14:11. Ärgerlich aus Konstanzer Sicht waren einige Zeitstrafen, die verhinderten, dass man nach einem Vier-Tore-Vorsprung die 17:14-Führung mit in die zweite Halbzeit nehmen konnte. Stattdessen wechselte man mit 17:17 die Seiten. Der Rekordchampion Österreichs übernahm allerdings zunehmend das Ruder und setzte sich mit drei Toren ab. Spannend wurde es noch einmal nach dem Konstanzer Ausgleich. In den letzten Sekunden gelang den Gelb-Blauen jedoch nicht mehr das Remis. Nach der etwas unglücklich zustande gekommenen 32:33-Niederlage beendeten sie das Turnier hinter dem Sieger TBV Lempo Lippe (39:24-Sieg im Finale), Hard und Bregenz auf Rang vier.
Viel Arbeit bis zum Test am Freitag gegen Pfadi Winterthur
„Wir waren deutlich besser“, lobte Baricelli dennoch die Leistungssteigerung im Vergleich zum ersten Match, hielt aber zugleich fest: „Ich habe gute Sachen in der Abwehr und im Angriff gesehen – aber selten beides zusammen.“ So bleibt noch Luft nach oben in den nächsten Wochen bis zum ersten Pflichtspiel am 24. August im DHB-Pokal gegen Dresden. Bereits am Freitag, 19 Uhr, testet die HSG ebenfalls in Allensbach gegen den Schweizer Europacupteilnehmer Pfadi Winterthur. Baricelli: „Wir haben in Phasen gespielt und waren zu inkonstant. Wir haben ein paar Themen mitgenommen, an denen wir arbeiten werden.“ Während die Spieler sich nun ein paar Tage erholen dürfen, wartet auf den EHF-Mastercoach viel Arbeit in der ausführlichen Videoanalyse und Entwicklungsplanung.
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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