HSG hat gegen Wilhemshaven bei ersten Heimspiel wieder mit Publikum das Nachsehen
"Uns gehen die Spieler und die Spiele aus"

HSG Bank | Foto: Enttäuschung nach 51 Minuten auf der Siegerstraße auf der Bank der HSG,. Dem Team ging gegen Wilhemshaven in der zweiten Hälfte die Luft aus. swb-Bild: HSG/ Pisa
  • HSG Bank
  • Foto: Enttäuschung nach 51 Minuten auf der Siegerstraße auf der Bank der HSG,. Dem Team ging gegen Wilhemshaven in der zweiten Hälfte die Luft aus. swb-Bild: HSG/ Pisa
  • hochgeladen von Redaktion

Konstanz. 23:18 führte die HSG Konstanz (45.) und 26:23 (51.) – doch am Ende bejubelte der Wilhelmshavener HV trotz fantastischer Unterstützung der HSG-Fans von den Rängen bei ersten Spiel vor Publikum seit einer gefühlten Ewigkeit einen 29:28 (8:12)-Auswärtssieg am Bodensee. Der HSG waren in der zweiten Hälfte spürbar die Kräfte und nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden der beiden Spielmacher Felix Jaeger und Tim Bornhauser die Spieler ausgegangen. Am Mittwoch, 19 Uhr, empfängt die HSG den ASV Hamm in der wieder erwachten „Schänzle-Hölle“.

Als wären sie nie weggewesen, die enthusiastischen Fans der HSG Konstanz. Letztlich waren zwar nur 250 zugelassen, doch die sorgten direkt für Gänsehautatmosphäre. Die Mannschaft wurde mit gelben und blauen Fahnen und ohrenbetäubendem Lärm empfangen. Wenn sich die Gastgeber in den ersten Minuten auch noch sehr schwer taten, so konnten sie sich auf die laustarke Rückendeckung von der Tribüne verlassen. Der Schänzle-Hölle kochte. Auch wenn nach über zwölf Minuten lediglich vier Tore, zwei auf beiden Seiten, gefallen waren und Vedran Delic mit dem ersten von sieben verwandelten Versuchen vom Punkt zum Ausgleich traf.

Nach 20 Minuten hatten sich die Gelb-Blauen jedoch endgültig in das Spiel gefuchst. Vier Treffer in Folge brachten nach dem 6:6 eine 10:6-Führung. Joschua Braun und Markus Dangers angelten sich den Ball und schlossen direkt nach dem Steal auf das leere Tor der Nordlichter ab. Nun hielt es keinen mehr auf seinem Sitz. Die aggressive Deckung der HSG forcierte Fehler beim Gegner und vorne verzückte Tom Wolf mit einem herrlichen Zuspiel auf Markus Dangers, der per gefühlvollem Heber verwandelte. Immer wieder standen die Fans. Matthias Hild besorgte gar die erste Fünf-Tore-Führung noch vor der Halbzeit, vier waren es immerhin noch zur Pause.

Als dann jedoch mit Felix Jaeger und Tim Bornhauser zwei Spielmacher verletzungsbedingt ausschieden, wurde die Luft bei den Konstanzern dünn. Buchstäblich. Tom Wolf, der schwer angeschlagen in die Partie gegangen war und gar nicht so lange spielen sollte, musste sich nun bis zum Ende auf der Mitte durchquälen. In der letzten Viertelstunde machte sich das gegen nie aufsteckende und bravourös kämpfende Gäste bemerkbar. „Uns sind innerhalb kurzer Zeit zwei Mittelmänner weggebrochen. Das hat uns vor große Probleme gestellt. Hinten raus sind uns dann die Fehler passiert und die Nerven abhandengekommen“, erklärte HSG-Coach Daniel Eblen. Konstanz brachte den Gegner nach dem 23:18 (45.) selbst mit einigen haarsträubenden Fehlpässen ins Nirwana zurück ins Spiel. Dadurch nahm der intensive Schlagabtausch eine verhängnisvolle Eigendynamik an. Wilhelmshaven roch Lunte und mobilisierte noch einmal letzte Kräfte, Konstanz verlor von Minute zu Minute an Substanz, Sicherheit und Ideen oder scheiterte am guten WHV-Keeper Levin Stasch. Eblen: „Am Ende hat sich die Klasse durchgesetzt, vor der wir gewarnt hatten. In den Eins-gegen-Eins-Duellen haben wir nicht gut ausgesehen.“

Die WHV-Urgesteine Tobias Schwolow und René Drechler rissen das Ruder an sich, trafen oder aber legten auf die sehr sicheren Außen Vedran Delic und Yannick-Marcos Pust ab. Die 26:23-Führung der HSG schmolz dahin, drei Minuten vor Schluss ging der WHV erstmals seit der Anfangsphase wieder in Front und hatte letztlich das nötige Matchglück, als die letzte Auszeit von Christian Köhrmann nach dem Anschlusstreffer von Patrick Volz den Ballbesitzwechsel verhinderte. „Wir sind alle total enttäuscht“, sagte ein geknickter Daniel Eblen. „Es war einfach toll, dieses Schänzle-Gefühl wieder zu erleben. Die Fans haben alles getan, was möglich war und uns fantastisch unterstützt. Deshalb tut es uns sehr weh, dass sie nach der langen Zeit so etwas sehen mussten. Uns gehen jetzt die Spiele und Spieler aus. Jeder beißt dennoch auf die Zähne und tut, was möglich ist.“ Nächster Anlauf: Am Mittwoch, 19 Uhr, gegen den ASV Hamm.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.