Klare Klatsche in Weinsberg und Sieg mit der Schlusssirene in Zizizhausen
U23 bleibt nach harten Doppelspielwochenende an den Aufstiegsrängen dran
Konstanz. Doppelspieltag, große Verletzungssorgen, große Belastung: Dem blutjungen Team der U23 der HSG Konstanz alles egal. Nach dem klar verlorenen Topspiel am Freitag bei Spitzenreiter TSV Weinsberg (27:35) sicherte sich die Drittliga-Reserve mit einer wahren Energieleistung am Sonntagabend mit der Schlusssirene einen wichtigen 36:35-Auswärtssieg beim TSV Zizishausen und bleibt mit 15 Punkten an den beiden Aufstiegsrängen zur 3. Liga dran. Denn der Weg dahin wäre auch wieder frei, wenn die 1. Mannschaft der HSG in die zweite Bundesliga zurückkehrt.
Die Herausforderung Doppelspieltag startete denkbar schlecht für die extrem jung aufgestellte Mannschaft von Benjamin Schweda und Vitor Baricelli. Mit Lukas Herrmann und Sven Gemeinhardt fielen beide Torhüter aus, dafür rückten mit Konstantin Pauli ein letztjähriger A-Jugend-Torwart und Noah Frensel aus der diesjährigen A-Jugend auf. Lars Michelberger stand im Kader der ersten Mannschaft, Jan Stotten ist verletzt, ebenso wie Jo Knipp.
Die in dieser Formation noch nicht angetretenen Jungspunde machten aber beim Tabellenführer dennoch eigentlich ein gutes Spiel. Eigentlich. Denn es fehlte oftmals die Cleverness und Effektivität vor dem Weinsberger Tor. Die Chancen kreierten sie sich, doch TSV-Keeper Marc Krammer, der auch noch ein Tor markierte, zog den HSG-Talenten zu oft den Zahn. Ohne Linkshänder im rechten Rückraum und neuem Innenblock fehlten der HSG die Alternativen und die Kompaktheit in der Deckung, ausgerechnet beim mit sehr hoher individueller Qualität anrauschenden TSV Weinsberg. Der zeigte sich deutlich abgezockter vor dem Tor als die Gelb-Blauen und zog nach 20 Minuten (13:11) langsam auf und davon. In der zweiten Hälfte geriet der Erfolg des Ligaprimus dann nicht mehr in Gefahr. „Es lief vieles nicht optimal für uns“, erklärte Trainer Benjamin Schweda, der dann gezielt die Kräfte auf alle Akteure verteilte.
Für Teil zwei des Wochenendes und die nicht weniger schwere Auswärtsaufgabe beim mit allem um den Klassenerhalt kämpfenden TSV Zizishausen. Dieses Match wurde zu einer echten Konstanzer Energieleistung beim ausgeruhten Kontrahenten. Immerhin war Lukas Herrmann wieder zurück im Kader, die Schwächen in der Deckung aber immer noch vorhanden. Wie schon in Weinsberg klingelte es auch in Nürtingen 35 Mal im Konstanzer Kasten. Doch offensiv präsentierte sich die HSG trotz zweier vergebener Siebenmeter deutlich ruhiger und erfolgreicher. Jonas Hadlich zog geschickt die Fäden im Rückraum und setzte im Verbund mit seinen Mitspielern Kreisläufer Pascal Mack viel besser ein als noch am Freitag. Siebenmal war dieser so erfolgreich in einer wilden Achterbanfahrt. Zwei Tore legte Zizishausen vor, dann gingen die Konstanzer mit zwei Treffen in Führung. Immer wieder wechselte das Pendel auf die andere Seite. Viereinhalb Minuten vor Ultimo markierte Luca Merz das 34:32 für die Gäste, die jedoch nach dem Anschluss der Württemberger die Partie in Unterzahl beenden und eineinhalb Minuten vor Schluss den Ausgleich hinnehmen mussten. Doch Schweda und Baricelli sagten in ihrer Auszeit den Spielzug auf Mack an – der ließ seine Mannschaft jubeln. 15 Sekunden vor Schluss reckten die Gastgeber die Hände in die Höhe: 35:35. A-Jugendspieler Fynn Osann faste sich schließlich ein Herz, tankte sich im Eins-gegen-Eins durch und traf mit der Schlusssirene zum umjubelten 36:35-Auswärtssieg. Danach brachen die Emotionen aus dem Konstanzer Perspektivteam heraus. Schweda: „Das sind die schönsten Siege und schweißt zusammen, nachdem wir alle Kräfte mobilisiert haben. Am Ende kann es in beide Richtungen gehen. Wir feiern jetzt den Sieg, die nächsten Tage müssen wir aber über die Abwehr sprechen.“
Am kommenden Sonntag geht's vor eigenem Publikum nochmal gegen Schutterwald ins Spiel.
- Andreas Joas
Autor:Redaktion aus Singen |
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