HSG Konstanz
Start-Ziel-Sieg bietet einen furiosen Jahresabschluss

Foto: Karl-Heinz Schmidhäusler
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Konstanz. Ein Jahresabschluss, wie ihn sich die Konstanzer nicht hätten besser ausmalen können: Bei den Rhein-Neckar Löwen II setzte die HSG Konstanz mit einem Start-Ziel-Sieg, bei dem am Ende ein 38:26 (19:14)-Auswärtserfolg auf der Anzeigetafel stand, noch einmal ein Ausrufezeichen. Dieses lässt sie mit 23:7 Zählern punktgleich mit Oppenweiler/Backnang, das noch ein schweres Nachholspiel auswärts bei den Wölfen Würzburg austragen muss, in die EM-Pause gehen.

Tolles Torwart-Trio und starke Deckung

„Ich bin heute hochzufrieden“, konnte Jörg Lützelberger angesichts der konzentrierten Vorstellung seiner Mannschaft strahlen und fügte an: „Was soll ich meckern? Die Jungs haben in der letzten Wettkampfwoche wirklich Gas gegeben.“ Nicht nur im Vorfeld, auch auf der Platte in Östringen bei den Toptalenten der Löwen wirkte es sehr rund, sehr spielfreudig und fokussiert, was die in Schwarz und Rot gekleideten Gäste ablieferten. Von der ersten Sekunde an strahlten sie aus, dass es an diesem Abend nur einen Sieger geben kann.

Neben einer sehr guten Arbeit in der Deckung hob der HSG-Coach die Torhüterleistung hervor – seines Torwart-Trios. Allen voran Tom Göres überzeugte mit vielen tollen Paraden sowie „seiner besten Leistung im HSG-Trikot“ (Lützelberger) und bereitete den Boden dafür, dass seine Vordermänner mit viel Tempo direkt den HSG-Express nach vorne starten konnten. Später fügte sich auch der zwischenzeitlich reaktivierte Torwart-Trainer Maximilian Wolf mit einem parierten Siebenmeter ein, ehe in der Schlussphase auch noch Konstantin Poltrum seine ersten Minuten nach seiner Rückkehr ans Schänzle bekam – und mit starken Paraden direkt, so Lützelberger, „angedeutet hat, dass er uns wirklich helfen wird.“

Viel Frische und gute Energie

Mit viel Frische und guter Energie, wie der 38-Jährige beschrieb, dauerte es lediglich zehn Minuten, bis die Konstanzer mit einem 3:0-Lauf davonzogen und auf 7:3 stellten. Besonders agil zeigten sich zu Beginn vor allem Christos Erifopoulos und Felix Sproß, die immer wieder die Lücken in der Abwehr der Löwen fanden. Ein Sonderlob bekamen aber auch die „fantastischen Fans“, so der Trainer. „Ich habe mich bei dem Dauerfeuer von der Tribüne 60 Minuten wie Zuhause gefühlt.“

Seine Schützlinge zeigten weiter eine in allen Mannschaftsteilen sehr reife Vorstellung, auch als die Gastgeber rund acht Minuten vor der Pause noch einmal auf 12:14 aufschließen konnten. Zur Halbzeit stand eine komfortable 19:14-Führung zu Buche, nachdem der letzte Treffer von Lars Michelberger mit der Sirene keine Anerkennung mehr durch die beiden Unparteiischen fand.

„Klassenunterschied“

Nach dem Seitenwechsel legte die HSG dann noch einmal eine Schippe drauf und sorgte für die frühe Vorentscheidung. Der Erstliga-Nachwuchs der Rhein-Neckar Löwen fand in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff überhaupt kein Durchkommen gegen das Konstanzer Bollwerk und kam lediglich zu zwei Treffern, die Gäste hingegen legten nach und stellten durch Lars Michelberger auf 16:26. Lützelberger nutze die Überlegenheit zu vielen Wechseln und verschaffte jedem Akteur seine Einsatzzeiten.

Bis auf wenige Phasen war die Fehlerquote dennoch weiter sehr gering, der Ball- und Spielfluss weiterhin gut. So konnten sich Jo Knipp an alter Wirkungsstätte, Maxim Pliuto und Mathieu Fenyö in die Torschützenliste eintragen, während Michelberger nun richtig Freude daran gefunden hatte, aus elf bis zwölf Metern die Bälle ins Netz zu donnern. Löwen-Coach Alexander Bossert stellte nüchtern fest, dass „das heute ein Klassenunterschied war, so ehrlich muss man sein. Konstanz hat es über 60 Minuten auf den Punkt gespielt.“

„Der Traum lebt“

„Ich freue mich tierisch für die Jungs“, bilanzierte Lützelberger, „dass sie sich selbst so belohnen konnten. Ich habe zu ihnen gesagt: Wir legen jetzt auch in der zweiten Hälfte noch einmal das ganze Jahr 2023 mit allen Trainings und allen Spielen rein, alle Höhen, alle Tiefen.“ So ließen die Konstanzer bis zum Schluss nicht nach und feierten mit einem auch in der Höhe verdienten 38:26-Auswärtssieg einen gelungenen Jahresabschluss.

„Der Traum lebt“, sagte der Wahl-Lindauer. „Unser Ziel ist es, an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilzunehmen. Dass das alles andere als selbstverständlich oder leicht ist, haben wir alle in der Hinrunde erlebt.“ Für den ehemaligen Bundesliga-Profi keine „Bilderbuch-Hinrunde“ mit vielen Hürden, die es zu überwinden galt. „Diese Hürden“, unterstreicht er, „haben wir angenommen und hatten eine schwere Phase mit zwei harten Rückschlägen in Heimspielen. Es war alles drin.“ Darauf stellt er sich auch in der Rückrunde ein.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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