Janis Boieck erneut schwer verletzt
Schwere Verletzung vor Auswärtsspiel in Ludwigshafen

Wird nach seinem Kurz-Comeback erneut verletzt ausfallen: Keeper Janis Boieck.  | Foto: Peter Pisa
  • Wird nach seinem Kurz-Comeback erneut verletzt ausfallen: Keeper Janis Boieck.
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Konstanz. Es geht für die HSG Konstanz Schlag auf Schlag weiter. In der zweiten Englischen Woche in Folge findet am Mittwoch, 21. Dezember um 19 Uhr, das Nachholspiel bei den Eulen Ludwigshafen statt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird schließlich das letzte Match in diesem Jahr in der Schänzle-Hölle ausgetragen.

Eulen Ludwigshafen sechs Jahre in der 1. Bundesliga
Ein straffes Programm, aber eines, auf das sich Mannschaft und Trainer riesig freuen. Die Eulen Ludwigshafen sind dabei das vierte Topteam in Folge, mit denen sich die Gelb-Blauen messen dürfen. Die hatten zuletzt acht Siege in Serie gefeiert, ehe es am vergangenen Wochenende die erste Niederlage seit dem 26:32 am 8. Oktober in Coburg gab. Dennoch belegt die Mannschaft von Michel Abt in der Tabelle, die am Ende ohne die Ergebnisse von Motor Zaporizhzhia über Auf- und Abstieg entscheidet, Rang zwei – einen Aufstiegsplatz zur 1. Bundesliga. Dort spielte der Club bereits sechs Jahre lang, zuletzt in der Saison 2020/21 und die drei Spielzeiten zuvor. „Die eine Serie ist zu Ende, am Mittwoch wollen wir gegen Konstanz eine neue starten“, sagte Mittelmann Pascal Bührer nach der Niederlage in Nordhorn, die vor allem an einer Topleistung des niederländischen Nationaltorwarts Bart Ravensbergen festzumachen war, der schon in Konstanz mit seinen 15 Paraden den knappen 31:30-Auswärtssieg am Bodensee ermöglicht hatte. Auch den Eulen zog Ravensbergen mit 22 Paraden und 54 Prozent gehaltenen Würfen den Zahn.


Hohe Qualität der Topteams

Die HSG bewegte sich zuletzt im Duell mit Nordhorn-Lingen mehr als nur auf Augenhöhe und war bis auf wenige Minuten die bessere Mannschaft. Auch in Eisenach konnten die Konstanzer nach einer schwierigen Anfangsphase nochmal einen ordentlichen Kampf samt Aufholjagd bieten. „Wir haben zu lange gebraucht, um auf beiden Seiten des Spielfeldes voll drin zu sein“, so HSG-Coach Jörg Lützelberger. Als es richtig spannend war (29:26/51.), stellte sich Konstanz jedoch selbst ein Bein und musste zudem die hohe Eisenacher Qualität anerkennen. „Das Endergebnis wird unserer Leistung somit nicht gerecht“, ist er überzeugt.
Torwart-Neuzugang Janis Boieck erneut schwer verletzt

Allerdings trübte sich in der vergangenen Woche die Stimmung unabhängig von den letzten Ergebnissen deutlich ein. Torwart Janis Boieck, im Sommer aus Erlangen zur HSG gewechselt, hatte sich nach einer guten Vorbereitung und langer Verletzungspause in Dessau mit seinem Comeback zurückgemeldet. Dafür hatte der Neuzugang intensiv gearbeitet und viel in eine sehr professionelle Reha investiert. Leider verletzte er sich im Training erneut am Knie und muss nun operiert werden. Eine längere Ausfallzeit ist damit nochmals unumgänglich. „Das tut mir für ihn als jungen Sportler sehr leid“, erklärt Lützelberger und fügt an: „Wir werden ihn als Mitspieler und Trainer so gut es geht unterstützen. Sportlich tut uns das ebenfalls sehr weh, denn wir haben uns nach seiner guten Vorbereitung viel von Janis in unseren Planungen für die 2. Bundesliga versprochen. Sein Talent konnten wir noch gar nicht auf dem Feld sehen und für uns nutzen.“ Boieck wird somit erneut lange fehlen.

„Nächste Chance, die Sensation zu schaffen“

Weitere Spieler sind derzeit angeschlagen, doch Lützelberger hofft, dass bis zum Spieltag wieder viele zurückkehren. „Zu diesem Zeitpunkt sind Blessuren und Infekte bei allen Teams ganz normal“, weiß der 37-Jährige, der selbst lange Jahre als Bundesligaprofi aktiv war. Auch die Eulen mussten zuletzt auf einige Spieler verzichten. Für Lützelberger gehören sie mit ihren Voraussetzungen und Ansprüchen klar zu den Topteams der Liga. „Für uns ist das die nächste Chance, die Sensation zu schaffen“, lächelt der Wahl-Lindauer. „Gegen Nordhorn war es mehr als knapp, gegen Eisenach haben wir das Momentum nicht genutzt.“ Was ihm als klarer Underdog Mut macht? „Dass wir in den letzten Monaten und Wochen gut gearbeitet haben und breit aufgestellt sind“, antwortet der EHF-Mastercoach. Zudem konnte seine junge Mannschaft gerade aus den letzten drei Vergleichen mit Spitzenmannschaften viel lernen und „spüren, was Toplevel in dieser Liga bedeutet.“ Für die HSG Konstanz sei dies wie immer eine Frage der Anpassung.

Eulen: „Die dürfen nicht mit mehr Emotion spielen als wir“
Auf das Niveau der Liga hatte sie sich nach Startschwierigkeiten schon gebracht, die nächste Stufe wäre die der Topteams – zumindest in 60 Minuten. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, unterstreicht Lützelberger. „Dafür müssen wir unser Optimum ausreizen. Wir können sehr motiviert, aber ohne jeden Druck befreit aufspielen und unsere Chance suchen.“ Ludwigshafen stellt mit einer interessanten Mannschaft dabei jedoch eine denkbar hohe Hürde dar. Mit einem heterogen besetzten Rückraum aus zweikampf-, wurf- und spielstarken Akteuren verfügt der ehemalige Erstligist über viel Qualität, viele Varianten und ein breites Portfolio an unterschiedlichen Stärken. „Sie sind gut besetzt, dazu eine tolle Halle – es ist alles angerichtet für die nächste Show“, freut sich der Konstanzer Übungsleiter bereits auf die nächste Aufgabe in Rheinland-Pfalz. Dort ist man sich der Favoritenrolle bewusst und nimmt sie mit viel Selbstbewusstsein an. In den Worten von Eulen-Co-Trainer Andrey Kogut klingt das so: „Wenn bei uns alles stimmt, sind wir besser! Die dürfen nicht mit mehr Emotion spielen als wir.“ Das dürfte sein Trainerkollege aus Konstanz anders sehen, zumindest Teil zwei der Ansage.

Christmas-Game am 26. Dezember in der Schänzle-Hölle
Am Montag, 26. Dezember um 17 Uhr bildet das große Highlight, das Christmas-Game in der Schänzle-Hölle, gegen Erstliga-Absteiger TuS N-Lübbecke den Jahresabschluss, bevor vier Wochen kein Spiel mehr in der 2. Bundesliga stattfindet. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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