Qualifikationsturnier in Fürstenfeldbruck
Notarzt-Einsatz, Krankenhauseinlieferung und Spielabbruch bei der HSG-U19

Einen Schock musste die U19 der HSG Konstanz beim Bundesliga-Quali-Turnier in Fürstenfeldbruck verarbeiten. | Foto: HSG Konstanz
  • Einen Schock musste die U19 der HSG Konstanz beim Bundesliga-Quali-Turnier in Fürstenfeldbruck verarbeiten.
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Konstanz. Großer Schock für die U19 der HSG Konstanz: Im finalen Bundesliga-Qualifikationsturnier in Fürstenfeldbruck gegen Oftersheim/Schwetzingen wurde Emil Nyesö aus der Luft geholt und prallte so hart auf den Rücken, dass er mit dem Notarzt in das Krankenhaus eingeliefert werden musste. Nach zweimaliger Spielunterbrechung für die Behandlung und den Abtransport wurde das Spiel vorzeitig abgebrochen. Damit war das Turnier – vor allem mental – für das hauptsächlich aus dem jüngeren Jahrgang bestehende Team gelaufen.

„Das ist sehr hart“, stufte Trainer Dennis Kugler den Turnierausgang und die schwere Verletzung seines Leistungsträgers ein. Zumal alles so gut begonnen hatte. Kaum vier Minuten waren im ersten Duell gegen Oftersheim/Schwetzingen gespielt, da führte der Drittliga-Nachwuchs vom Bodensee mit 4:0. Zwei der ersten vier Treffer gingen auf das Konto von Nyesö, „einer unserer besten Spieler“, so Kugler. Der Gegner aus der Kurpfalz kam danach durch seine Qualität besser ins Spiel, sodass sich ein völlig offener Schlagabtausch entwickelte. Bis sich nach dem nicht geahndeten Einsteigen gegen Nyesö für die Gelb-Blauen alles veränderte. Während Nyesö hart auf dem Rücken aufschlug und regungslos liegen blieb, nutzte der Kontrahent die Gunst noch zum Kontertor zum 12:8 (17.).

Nach einer ersten Unterbrechung lief das Spiel anschließend weiter, während das HSG-Talent an der Bank weiter behandelt wurde – die Köpfe der Mitspieler waren hier längst bei ihrem Kameraden und verständlicherweise nicht mehr voll beim Spielgeschehen. So schlichen sich viele leichte Fehler ein, fehlte der letzte Fiokus bei Abprallern, die allzu oft beim Gegner landeten. „Das hat etwas mit uns gemacht“, erklärte Kugler den Einbruch. Als dann der Notarzt zur Behandlung in der Halle eingetroffen war, wurde weitergespielt, der lautstarke HSG-Fanblock durfte jedoch zur besseren Verständigung der Ärzte nicht mehr trommeln.

Zum Abtransport von Nyesö in das Krankenhaus und zum MRT wurde das Spiel noch einmal lange unterbrochen. Sinn machte die Partie beim Stand von 24:15 unter diesen Vorzeichen schon lange nicht mehr, sodass schließlich entschieden wurde, sie vorzeitig abzubrechen. Oftersheim/Schwetzingen bejubelte die Bundesliga-Qualifikation, die Konstanzer mussten sich schnell wieder auf die zweite Chance gegen den TV Nieder-Olm fokussieren.

„Wir haben dann noch einen kurzen Spaziergang mit den Jungs gemacht, um den Schock zu verdauen und die Köpfe freizubekommen“, versuchten Kugler und Co. alles. So stand das Finale um die Bundesliga-Teilnahme gegen die Rheinlande-Pfälzer von Anfang an unter keinem guten Stern. Der Rucksack der Geschehnisse und Ungewissheit über den Gesundheitszustand war noch nicht abgeschüttelt. Mit 3:9 in Rückstand kämpfte und versuchte die Mannschaft alles, belohnte sich jedoch nicht für ihr Comeback mit einem stark haltenden Jeremias Schäfer im Tor. Nach rund 35 Minuten bot sich zweimal die Chance, auf zwei Tore verkürzen zu können. Doch weder ein Siebenmeter, noch ein freier Wurf vom Kreis wollten ins Tor, sodass die Moral der Konstanzer auch hier gebrochen war. Nach dem 18:27 bleibt nach zwölf Jahren in Folge in der Bundesliga in der neuen Saison die Regionalliga.

Der Schock und die große Enttäuschung blieben. Denn weit wichtiger ist die Gesundheit von Nyesö, der zunächst nicht mit der Mannschaft die Rückreise antreten konnte, sondern im Krankenaus blieb. „Es war nicht einfach, das alles wegzustecken“, nahm Kugler seine Mannschaft in Schutz. „Dazu kommt, dass wir wie im Vorfeld erwartet eine sehr schwere Gruppe hatten. Die Jungs haben nochmal Gas gegeben, aber den Kopf nicht frei bekommen.“ Zur Wahrheit gehöre auch, dass die Schlüsselpositionen im Rückraum mit dem jüngeren Jahrgang besetzt seien. „Da sind wir noch nicht eingespielt und abgezockt genug“, so der 27-Jährige. „Wir haben aber viele gute Spieler aus dem Jahrgang 2007 und hatten schon vier B-Jugendliche dabei. Mit diesem Team wollen wir uns in der Regionalliga entwickeln, eine gute Rolle spielen und uns gut auf die nächste Qualifikation vorbereiten.“

Quelle: HSG Konstanz

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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