Nach dem Last-Minute-Remis gegen Rostock
„Nächste Messlatte“ bei Tabellenfünftem Dessau

Für die HSG Konstanz darf es in Dessau gerne ein Last-Minute-Sieg sein, um am 14. Dezember gestärkt in das Spiel gegen Nordhorn zu gehen. | Foto: Michael Elser
  • Für die HSG Konstanz darf es in Dessau gerne ein Last-Minute-Sieg sein, um am 14. Dezember gestärkt in das Spiel gegen Nordhorn zu gehen.
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Konstanz. Am Donnerstagmorgen ist die HSG Konstanz zum Auswärtsspiel beim Dessau-Roßlauer HV aufgebrochen, trainiert in Erlangen und wird nahe Dessau ein Hotel beziehen. Anpfiff in der Bauhausstadt beim Tabellenfünften der 2. Bundesliga ist am Freitag um 19.30 Uhr. Danach folgt bereits am Mittwoch, 14. Dezember, um 19 Uhr das Heimspiel gegen den ehemaligen Europapokalgewinner und langjährigen Erstligisten HSG-Nordhorn-Lingen in der Schänzle-Hölle.


„Das Team steht über allem“

Jörg Lützelberger verwendet gerne die Wörter Familie und Freunde für die Beziehung innerhalb der Mannschaft und den Umgang miteinander. „Man muss das fühlen“, erklärt er. „Nur dann kann man füreinander einstehen und eng beieinander sein. Man muss es tief in sich tragen, das ich für meinen Mitspieler da sein möchte und er genauso für mich.“ Gegenseitiges Vertrauen ist hier wichtig. „Dafür muss man hart arbeiten“, fügt der EHF-Mastercoach an. Beziehungen pflegen, die Richtungen überprüfen gehört im ständigen Prozess dazu. Denn „das Team steht über allem und über jedem persönlichen Ziel“, sagt er klipp und klar. Auch und gerade in schwierigen Situationen wie etwa zu Beginn der Saison, als die HSG noch überhaupt nicht in der Liga angekommen war. Das sieht inzwischen anders aus. Der 37-Jährige setzt dabei darauf, eine Mannschaft zu entwickeln, die mit ihrer Mentalität „jeden Spielverlauf annimmt und mental das Momentum versteht und die eigene Geschichte positiv verändert.“


Tabellenfünfter Dessau mit Kontakt zu Aufstiegsrängen

Nicht zweifeln, nicht aufhören, alles bis zum Schlusspfiff aus sich herausholen ist die Maxime. Lützelberger: „Wir wollen in allen Spielen das bestmögliche Ergebnis erzielen.“ Das gilt auch für die schwere Aufgabe beim Tabellenfünften Dessau, der eine fantastische Saison spielt. Mit 18 Punkten hält das Team aus Sachsen-Anhalt nach wie vor Anschluss an die beiden Aufstiegsplätze, die nur zwei Zähler entfernt liegen. Dennoch zählt für Trainerfuchs Uwe Jungandreas zunächst nur der Klassenerhalt. Dafür hat sich der DRHV aktuell schon ein gutes Polster zur gefährlichen Zone zugelegt. Wurde die HSG Konstanz zuletzt daheim in der Schänzle-Hölle sowie auch auswärts wie in Balingen mit 200 mitgereisten Fans von der frenetischen Unterstützung ihrer Anhänger getragen, so muss sich die zweitjüngste Mannschaft der Liga in der Anhalt-Arena ebenso auf Hexenkessel mit gleichfalls positiv verrückten Fans einstellen.

Handlungs- statt Ergebnisziele und Punkte in sechs der letzten acht Spiele
Für diese und alle anderen Aufgaben hat sich der HSG-Coach längst von Ergebniszielen verabschiedet und sich lieber Handlungsziele gesetzt. Ergebnisziele sind schnell über den Haufen geworfen und richten den Fokus auf eine Auswertung und Analyse im Nachhinein. „Die Handlungsziele richten den Fokus dabei auf den Moment, was jetzt wichtig ist, was wir jetzt tun können, um das Ergebnis zu unseren Gunsten zu entwickeln.“ Eine komplexe Aufgabe, die aber dabei helfen soll, auch solche Spiele wie in Dessau, in dem die Rolle des Favoriten klar bei den Gastgebern liegt, erfolgreich zu meistern. Dass sich die HSG Konstanz auf einem guten Weg befindet, unterstreichen auch die Zahlen. In den letzten acht Begegnungen konnte sie sechsmal punkten. „Wir spielen besser und haben uns kleine Erfolge erarbeitet“, so der ehemalige Bundesligaprofi. Erstmals mit im Kader stehen wird Torwart Janis Boieck, der sich kurz vor Saisonbeginn nach einer starken Vorbereitung schwer verletzt hatte und sich nach einer intensiven Reha nun bereits wieder drei Wochen im Mannschaftstraining befindet. Somit steht das Pflichtspiel-Debüt des Neuzugangs in den nächsten Wochen bevor.

Gefährliches Dessauer Tempospiel
Zunächst muss sich die HSG auf eine sehr homogen auftretende Topmannschaft einstellen, die eine klare Struktur und Hierarchie aufweist. Vor allem die Rückraumreihe mit Vincent Sohmann, Timo Löser und Max Emanuel hebt Lützelberger für ihre Qualitäten hervor. „Das wird die nächste Messlatte für uns“, warnt er insbesondere vor dem Tempospiel des Traditionsclubs und weiß, dass „Dessau daheim in der eigenen Halle immer noch ein paar Prozente gefährlicher ist. Wir benötigen dort unsere Bestleistung, um eine realistische Chance auf Punkte zu haben.“ Für die Gelb-Blauen die nächste Reifeprüfung in sicher hitziger Atmosphäre, in der selbst Tabellenführer Balingen erste Federn lassen musste.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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