HSG bezwingt Heilbronn-Horkheim 46 : 38
Mit Offensivspektakel an die Tabellenspitze
Konstanz. Mit einem Offensivfeuerwerk stürmte die HSG Konstanz am Samstagabend an die Tabellenspitze. Nach dem 46:38 (24:17)-Erfolg gegen den TSB Heilbronn-Horkheim nimmt die HSG mit 25:7 Punkten wieder Rang eins ein.
1000 Fans und prächtige Stimmung
Trotz großer Konkurrenz in Form der fast zeitgleich bei der Heim-Europameisterschaft spielenden deutschen Handball-Nationalmannschaft strömten über 1000 HSG-Fans in die Schänzle-Hölle und sorgten im ersten Spiel im neuen Jahr für eine prächtige Stimmung. Sportlich lieferte die junge Konstanzer Mannschaft zum Rückrundenauftakt einen offensiv bereits wie aus einem Guss wirkenden Auftritt ab. Mit schnellem, flüssigem Kombinationsspiel, vielen tollen Ideen und neben gutem Zusammenspiel auch viel individuelle Qualität bei sehenswerten Torabschlüssen.
Mit dem deutlichen Erfolg gelang das erhoffte Ausrufezeichen zum Start der Mission direkter Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. „Jedes Gegentor ärgert dich natürlich ein bisschen, weil du es versuchst zu verhindern“, blickte Jörg Lützelberger auf die Defensive, die auf beiden Seiten über die volle Distanz kaum Zugriff bekam. „Allerdings habe ich eine Mannschaft gesehen, die das Spiel unter Kontrolle hatte und nur im ersten Drittel der zweiten Halbzeit mal ein paar Fehler zu viel gemacht hat. Insgesamt war das ein toller erster Pflichtspielerfolg in diesem Jahr.“
Zwei emotionale Comebacks und ein Neuzugang
Begonnen hatte das muntere Torewerfen und sehr temporeiche Duell mit einem rasanten Schlagabtausch. Bis zum 7:6 (10.) hielten die Gäste dem hohen Druck der Gelb-Blauen stand, ehe sich diese langsam etwas absetzen konnten. Torgefährlich und spielerisch in guter Form zeigten sich diese auf jeder Position. Lukas Köder zeigte sich einmal mehr als eiskalter Vollstrecker auf der rechten Außenbahn, auf der später auch noch Neuzugang Veit Schlafmann nach langer Verletzungspause sein erstes Spiel im HSG-Trikot bestreiten durfte, auf Linksaußen netzte Aron Czako sechsmal und machte später Platz für Samuel Wendel. Als der Österreicher das Spielfeld betrat, machte sich überall Gänsehaut breit, spendeten die Zuschauer Sonderapplaus und wurde Wendel von seinen Mitspielern geherzt – nach sieben Monaten Leidenszeit war der sprunggewaltige Außen zurück. Als ob er nie weggewesen wäre, krönte er sein Comeback wenig später mit seinem ersten Treffer. Im Tor kam Neuzugang Konstantin Poltrum früh das erste Mal so richtig in seinem alten Wohnzimmer auf das Parkett, hatte aber angesichts der kaum vorhandenen Abwehrarbeit auf beiden Seiten ebenso wie seine beiden Gegenüber und zuvor Tom Göres keine großen Chancen, sich auszuzeichnen.
„Guter Einstieg macht Lust auf mehr“
„Das war ein guter Einstieg zusammen mit unseren Fans und macht Lust auf mehr“, freute sich Lützelberger dennoch über einen nie gefährdeten Erfolg nach dem 30:30-Remis im Hinspiel. Als wichtig stufte er auch die Rückkehr von deutlich mehr Alternativen im Kader ein, die sich auch darin bemerkbar machten, dass Konstanz das Tempo bis zur allerletzten Sekunde hochhalten konnte, während die Gäste dem hohen Tempo gegen Ende Tribut zollen mussten. „Wir werden den Rückkehrern“, betonte der 38-Jährige, „auf jeden Fall die nötige Zeit geben und Geduld haben. Das kommt alles. Sie haben gezeigt, dass sie eine gute Reha gemacht haben. Wir dürfen uns noch auf ordentlich etwas freuen mit den Jungs.“
HSG nun Tabellenführer
Bereits kurz vor der Pause hatten die Konstanzer die Zügel mächtig angezogen und erhöhten von 19:16 auf 24:17 bis zum Seitenwechsel. Zum Start in den zweiten Durchgang fehlte dann allerdings etwas die letzte Konsequenz. Einige leichte Fehler der HSG nutzen die nie aufsteckenden Horkheimer zu einer kleinen Aufholjagd. Niklas Matusik verkürzte nach knapp 40 gespielten Minuten auf nur noch 29:26 aus Sicht der HSG. Als sie gefordert war, gab die Mannschaft vom Schänzle allerdings umgehend die passende Antwort. Fynn Beckmann im Eins-gegen-eins, Christos Erifopoulos mit schönen Schlagwürfen und Lars Michelberger mit Fackeln aus der zweiten Reihe erstickten die Heilbronner Hoffnungen direkt im Keim.
Nach dem klaren 46:38-Heimsieg ist die HSG Tabellenführer. „Spaß macht das immer mit den Jungs“, so Lützelberger. „Heute hat uns das Angriffsspiel viel Spaß gemacht, weil wir die 6:0- und 5:1-Abwehr des Gegners echt gut bespielt haben.“ Neben guten Zweikämpfen und Auslösehandlungen lobte der HSG-Coach, dass „wir taktisch sehr vielseitig Lösungen gefunden und über alle Räume die Abwehr auseinander gespielt haben.“ Defensiv bleibt hingegen noch einiges an Arbeit zu tun. „Hier habe ich die Pause verflucht“, lächelte er. „Da waren wir bei den Rhein-Neckar Löwen in einem anderen Flow. Hier hätte ich gerne weitergemacht. Dort müssen wir uns nun noch etwas holen. Ich weiß, dass uns das alle wurmt, deshalb werden wir hart daran arbeiten und auch Fortschritte sehen.“
Auswärts in Waiblingen, dann kommt München
Am Samstag reist die HSG Konstanz zum VfL Waiblingen, ehe am 3. Februar um 20 Uhr HT München in der Schänzle-Hölle gastiert. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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