HSG Konstanz gegen TSV Neuhausen/Filder
Mit Kantersieg in die Aufstiegsspiele
Mit einem 43:25 (22:10)-Kantersieg gegen den TSV Neuhausen/Filder vor über 1.000 Fans hat sich die HSG Konstanz vorzeitig für die Aufstiegsspiele zur zweiten Bundesliga qualifiziert – als bestes Team aus dem Süden. Den Meistertitel kann sie am kommenden Samstag in Kornwestheim unter Dach und Fach bringen.
Letztes Heimspiel und Aufstiegsspiele zur zweiten Bundesliga
Damit sind einige Entscheidungen gefallen. Da Leutershausen und Pfullingen auf eine Teilnahme an den Aufstiegsplayoffs zur zweiten Bundesliga verzichtet hatten, ist die HSG bereits bester Teilnehmer aus dem Süden. Gleichzeitig konnte Krefeld sich im Westen Rang zwei sichern, sodass die beiden Mannschaften in den Halbfinalduellen aufeinandertreffen werden.
Nach dem letzten regulären Heimspiel am Donnerstag, 9. Mai, um 17 Uhr gegen die Rhein-Neckar Löwen wird es dort zwei heiße Duelle der Ex-Zweitligisten geben. Zunächst am 30. Mai um 17 Uhr bei der HSG Krefeld am Niederrhein, am 2. Juni um 17 Uhr im Rückspiel in der Konstanzer Schänzle-Hölle. Tickets werden in Kürze auf www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich sein.
Hohes Tempo nach anfänglicher Nervosität
Bedeutend mehr Spannung wird dann in der Luft liegen, als noch im über weite Strecken sehr einseitigen Vergleich mit den „Mad Dogs“ aus Neuhausen. Die hatten gegen eine sehr konzentrierte HSG, die von der ersten bis zur letzten Minute ununterbrochen auf das Gaspedal drückte, keine Chance. Nach 13 Minuten, in denen die Gäste bis zum 7:6 noch mithalten konnten, hatten die Gelb-Blauen ihre Nervosität abgelegt und ließen die erhoffte Reaktion auf die nicht besonders gute Vorstellung in Pfullingen folgen. Die Konstanzer Deckung erwies sich mit den hart arbeitenden Ankern Michel Stotz, Niklas Ingenpaß und Jo Knipp als echtes Bollwerk, das die schweren Würfe aus dem Rückraum kreierte, die sich Jörg Lützelberger und seine Mannschaft gewünscht hatten. So dankte Konstantin Poltrum die hohe Intensität in der Abwehr mit zahlreichen starken Paraden.
Abwehrbollwerk lässt nur zehn Tore in der ersten Halbzeit zu
Nach den forcierten Ballgewinnen schalteten die Konstanzer blitzschnell um und hatten in Christos Erifopoulos und Felix Sproß zwei ständige Antreiber und Unruheherde, die ordentlich auf das Tempo drückten. „Wir hatten heute defensiv eine wirklich tolle Arbeit von allen Spielern“, lobte Lützelberger und sah darin den Grundstein für die offensiv entwickelte Spielfreude. Und ergänzte: „Wir konnten gute Antworten auf alle Aufgaben geben, vor die uns Neuhausen gestellt hat.“ So etwa unterschiedliche Abwehrsysteme und den siebten Feldspieler, mit dem die Württemberger vor der Halbzeit versuchten, eine Wende herbeizuführen. Doch über ein 15:8 und mit vier Treffer in das leere Tor der Gäste in den Minuten vor dem Seitenwechsel stellte Konstanz schon nach 30 Minuten auf 22:10 – die Vorentscheidung.
„Kontrolle in unsere Aktionen“
Bereits vor der Pause rückte Gästecoach Tobias Klisch von diesem Experiment ab, nachdem die Konstanzer sich sehr beweglich und aufmerksam in der Deckung zeigten und sich Steal um Steal angelten. In der Pause schien Klisch jedoch deutliche Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben, denn diese kam mit deutlicher verbesserter Körpersprache, mehr Aggressivität und Biss aus der Kabine. In den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs gelang es ihnen, die Partie ausgeglichen zu gestalten und sogar, die Differenz um ein Tor auf 29:18 zu verringern. Danach legte Konstanz wieder einen Gang zu. Trotz vieler Wechsel – nach Janis Boieck konnte sich später auch Tom Göres zwischen den Pfosten auszeichnen – versprühte der Spitzenreiter weiter großen Torhunger. Am Ende sollten alle Spieler zu vielen Einsatzzeiten kommen und sich jeder Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. „Wir waren“, freute sich Lützelberger, „gut vorbereitet und super konzentriert. In dieser Woche ist dieses Wort öfters gefallen: Kontrolle in unseren Aktionen. Immer wieder haben wir viele kontrollierte Entscheidungen getroffen. Das macht als Trainer dann natürlich Spaß.“
„Die Mannschaft und das Trainerteam sind sehr selbstkritisch, manchmal vielleicht zu selbstkritisch“
Nach Erreichen des ersten Saisonziels in einer stark besetzten Südstaffel ordnete der 38-Jährige den Erfolg „schon als einen Wert ein. Ein guter Moment für uns, wir haben tollen Handball gespielt, das macht jetzt Lust auf die nächsten Wochen.“ So hatte die Niederlage in Pfullingen und die große Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung für ihn „nicht nur negative Aspekte. Das hat uns geholfen, wieder in den Moment zurückzukehren. Die Mannschaft und das Trainerteam sind sehr selbstkritisch, manchmal vielleicht zu selbstkritisch, aber das war eine gute Arbeit in dieser Woche.“
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
Kommentare