Für den Drittliga-Spitzenreiter zuhause am Samstag, 20 Uhr, gegen Salamander Kornwestheim
Meisterschafts-Matchball für die HSG Konstanz

HSG Konstanz | Foto: Maximilian Wolf von der HSG Konstanz beim Hinspiel gegen Kornwestheim.
swb-Bild: Michael Elser
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Konstanz. Der ungeschlagene Drittliga-Spitzenreiter kann am Samstag, 20 Uhr, (Tickets unter www.hsgkonstanz.de/tickets, Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream) in der heimischen Schänzle-Hölle mit einem Sieg oder Punktgewinn aus eigener Kraft bereits am viertletzten Spieltag die Meisterschaft feiern.

Es gilt FFP2-Maskenpflicht und die 2G-Regel, d.h. zugelassen sind alle Geimpften und Genesenen. Ein Test ist nicht mehr nötig.

Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga haben die Konstanzer mit einem fulminanten 43:26-Auswärtssieg in Günzburg schon vor einer Woche als bundesweit erstes Team klargemacht, nun streben sie vor eigener, erwartet großer Kulisse im Hexenkessel am Schänzle auch die vorzeitige Meisterschaft an. Die Motivation, im Finale eines stimmungsvollen Handballabends, der bereits um 14.30 Uhr mit dem A-Jugend-Bundesligaspiel und dem Oberliga-Match der U23 um 17 Uhr beginnt, mit den eigenen Fans und vor voller Halle den frühzeitigen Titelgewinn zu feiern, ist groß.

Zwar ist damit aufgrund des außergewöhnlichen Modus nicht der direkte Aufstieg in die stärkste zweite Liga der Welt verbunden. Für Jörg Lützelberger besitzt die Meisterschaft dennoch einen Wert. Natürlich den emotionalen, nachdem ein ehrgeiziger Trainer stets den maximalen Erfolg anstrebt, aber auch frühzeitige Planungssicherheit, weil mit der Platzierung auch die Termine für die Aufstiegsrunde feststehen. Hier würde dem Meister ein möglicherweise kleiner Vorteil dadurch erwachsen, dass er die Aufstiegsrunde mit zwei Heimspielen an den beiden letzten Spieltagen beenden darf. Mit dem Kracher am letzten Spieltag daheim gegen den Zweiten aus der eigenen Vorrundengruppe – also den TuS Fürstenfeldbruck oder den VfL Pfullingen.

Nach der nach der Rückkehr der Fans erlebten phänomenalen Unterstützung in den Heim- und Auswärtsspielen will die Mannschaft der HSG Konstanz zudem gerade die enthusiastischen Fans mit einer „guten Leistung und einem Sieg erfreuen und belohnen“, so der 36-Jährige. „Für dieses Ziel haben wir lange hart gearbeitet“, sagt er. „Das hat alles schon einen Wert für uns. Wir wollen von Spiel zu Spiel zeigen, dass wir besser werden. Angefangen beim Trainer.“

Deshalb ist die Losung auch, präzise zu werden, emotional zu spielen und die Partien auch als gute Vorbereitung für die kommenden Herausforderungen zu nutzen. Mit dem Drittliga-Meister von 2018 und dem aktuellen Tabellenvierten (24:14 Punkte) stellt sich dazu ein echter Gradmesser in der Schänzle-Hölle vor. Viele Begegnungen in dieser Spielzeit gingen deutlich an die HSG, doch nirgends als im Hinspiel in Kornwestheim war es so knapp. Mit 29:28 gewann Konstanz damals, musste aber bis zur letzten Sekunde zittern. Unter Dr. Alexander Schurr hat sich in den letzten Jahren einiges beim SVK entwickelt. Kein einziger Abgang musste nach der letzten Saison vermeldet, kein einziger Neuzugang integriert werden. Das Team ist sehr erfahren und extrem eingespielt, ein verschworener Haufen mit viel individueller Qualität.

Torwart Nico Henke, Spielmacher Jan Reusch, Kreisläufer Nico Hiller und Kapitän Christopher Tinti sind nur einige der Leistungsträger. Mit Felix Kazmeier bietet der ehemalige Zweitligist zudem den Top-Torschützen der Liga auf (164 Treffer). Junioren-Vizeweltmeister Peter Jungwirth (34) zählt mit seiner langjährigen Bundesliga-Erfahrung (Magdeburg, Wetzlar, Stuttgart) zu den besten Rechtsaußen der Liga. Und dennoch müssen die Salamander noch um den Klassenerhalt und einen Platz unter den ersten sechs Clubs bangen.

Der Modus bringt nicht nur für die HSG im Kampf um den Aufstieg unglückliche Sondersituationen mit sich, auch SVK-Coach Dr. Alexander Schurr äußert deutliche Kritik daran: „Dass über zwei Jahre Oberligisten aufgestiegen sind, die zum Teil kein einziges Punktspiel gemacht haben, darf man schon kritisch hinterfragen. Zumal es jetzt zu dem Ergebnis kam, dass die Hälfe der Teams jeder Staffel in eine Abstiegsrunde muss. In jeder Staffel müssen gestandene Drittligisten in diese Qualifikationsrunden und man darf sich fragen, ob das fair ist. Die Drucksituation für Trainer und Vereine ist sehr groß.“

So geht es für die Gäste um viel. „Das Hinspiel war sehr spannend und ausgeglichen“, erinnert sich der EHF-Mastercoach. „In ihrer 6:0-Abwehr passieren dabei viele Dinge, die nicht typisch für diese Formation sind. Damals waren wir im Abschluss nicht so erfolgreich. Wir arbeiten darauf hin, dass es nicht wieder so spannend wird und bereiten uns darauf vor, dass es das werden könnte.“ Das große Thema für die letzten Wochen vor den Alles-oder-nichts-Spielen stellt die Effizienz dar.

In der permanenten Abwägung von Chance und Risiko in jeder Situation wurde zuletzt die Risikobereitschaft für Fehler sehr erfolgreich gesenkt. Lützelberger: „Wir haben die Angriffe etwas länger und besser ausgespielt. Wobei die Betonung auf spielen liegt.“ In der Abwehr hingegen führt der ehemalige Bundesligaprofi die positive Entwicklung auch darauf zurück, dass „man mache Fehler machen muss, um sich kennenzulernen und sie nicht mehr zu machen.“ Gegen einen starken Gegner aus Kornwestheim kann sich die HSG Konstanz dabei in jeder Hinsicht noch einmal auf Herz und Nieren prüfen lassen. Das Ziel ist allerdings klar: Die Meisterschaft mit den eigenen Fans zu feiern wäre das erste Highlight auf dem weiten Weg zum großen Ziel.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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