HSG U23 hatte gegen Schmiden und gegen sich selbst zu kämpfen
In der Chrunchtime die Punkte erobert
Konstanz. Schön war es nicht und wahrlich kein Leckerbissen für Handball-Ästheten, aber umso wichtiger: Die U23 der HSG Konstanz behielt mit ganz viel Kampf und Leidenschaft in einem spannenden Duell mit dem TSV Schmiden mit 27:24 (15:13) die Oberhand und verbesserte sich mit 19:11 Punkten auf Rang fünf der Oberliga.
Zwei immens wichtige Punkte nach zuvor zwei bitteren Niederlagen. Diese wirkten auch gegen Schmiden noch nach. Denn eigentlich war der Drittliga-Nachwuchs auf einem guten Weg. Wirkte befreiter, spritziger und entschlossener. Auf und davon waren die HSG-Talente schon nach siebeneinhalb Minuten. 7:1 leuchtete es von der Anzeigetafel, als die Gäste die Auszeit nahmen. Konstanz stand nach der Rückkehr von Kai Mittendorf wieder deutlich besser und präsenter in der Deckung, hatte in Moritz Ebert einen tollen Keeper als Rückhalt und konnten so im Angriff mit extrem hohem Tempo agieren. Es schien, als sei alles wieder wie im alten Jahr. Doch noch ist das Gebilde zerbrechlich. Schmiden kam besser ins Spiel, bei Konstanz zudem wieder etwas Nervosität und die Fehlversuche bei klaren Einwurfmöglichkeiten. Robin Mack besorgte für die Württemberger den Anschluss zum 10:12 (23.), einhergehend mit der Zeitstrafe für Jo Knipp.
Fortan entwickelte sich ein Krimi, in dem die Gäste gar bis auf ein Tor aufschlossen. Bis zur 43. Minute hielt die U23 der HSG den Kontrahenten jedoch stets mit drei Treffern auf Distanz. Allen voran Luca Merz aber auch Jan Stotten setzten in den entscheidenden Momenten wichtige Nadelstiche. Die nötige Sicherheit und Ruhe in den Abschlüssen wollte sich aber dennoch nicht einstellen. Stattdessen kippte das Spiel total. Schmiden gab nie auf und wurde dafür belohnt. Mit einem 4:0-Lauf drehte der TSV die Partie von 21:18 auf 21:22. Konstanz wankte.
Es hätte mit dem jüngsten Team der Oberliga erneut umkippen können. Doch was die Mannschaft von Vitor Baricelli und Benjamin Schweda nun zeigte, war beeindruckend. Die Reaktion war unbändiger Wille und ganz großer Kampf. Durch die aggressive Deckung und an Moritz Ebert vorbei gab es nun kaum mehr ein Durchkommen. Vorne tankten sich Marvin Böhlefeld, Jo Knipp mit einem wuchtigen Abschluss aus der Distanz und Jonas Hadlich im Eins-gegen-eins durch. Als sich Kai Mittendorf dann auch noch einen Steal sicherte und die Kugel über das ganze Spielfeld zum 27:23 in das leere Tor der Gäste warf, waren der Jubel und die Erleichterung auf der Tribüne und bei den Gelb-Blauen auf dem Spielfeld riesengroß.
Vitor Bariceli war schweißgebadet und strahlte: „Wir sind gut gestartet, danach war unsere Mitte jedoch etwas zu offen. Am Ende konnten wir das nochmal umstellen. Die Abwehr war dann in den letzten Minuten unglaublich gut – oder Moritz war da.“ Der HSG-Coach betonte die Wichtigkeit dieses Erfolgs für seine blutjunge Mannschaft, der der Wendepunkt sein soll. „Aus den letzten Spielen haben wir gelernt. Wir haben uns gut geholfen“, sagte er und fügte an: „Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns.“
- Andreas Joas
Autor:Redaktion aus Singen |
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