Zu sehen war ein höchst intensiver Schlagabtausch
Im fünften Spiel ist die Serie gerissen
Konstanz. Im Topspiel der beiden Tabellenersten unterlag die ersatzgeschwächte U23 der HSG Konstanz nach einem höchst intensiven Schlagabtausch knapp und am Ende etwas unglücklich mit 28:29 (12:12).
Stolz auf den großen Kampfgeist konnte Trainer Benjamin Schweda dennoch sein. Zwar wurden die beiden grippekranken Leistungsträger und Führungsspieler Pascal Mack und Jonas Hadlich schmerzlich vermisst, die dadurch noch einmal jünger aufgestellte Mannschaft lieferte der guten Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Talenten auf Stuttgarter Seite dennoch einen heißen Kampf. Mit Fynn Osann rückte dabei ein A-Jugendspieler in den Kader auf und fügte sich nach bereits sieben erzielten Toren beim Landesliga-Sieg der dritten Mannschaft gegen Allensbach/Dettingen direkt vor dem Oberliga-Match mit vier Treffern und guter Leistung in seinem Oberliga-Debüt ein. Dafür gab es ein Extralob von Schweda: „Fynn hat uns mit seinen Eins-gegen-Eins-Aktionen viel gegeben und uns im Spiel gehalten.“
Nach einem guten Start und 2:0-Führung wurde aber auch schnell ersichtlich, dass die Erstliga-Reserve aus der Landeshauptstadt über viel Qualität verfügt. Konstanz hatte ordentlich zu kämpfen, um sich gegen die massive Deckung der Gäste erfolgreich in Stellung zu bringen. Immer wieder liefen sich die Konstanzer fest, kamen nicht richtig in ihr gewohntes Tempo und Kombinationsspiel. Es fehlte teilweise auch der Mut, die große Durchschlagskraft im Rückraum mit früheren Abschlüssen zu nutzen. Eine Erkenntnis, die die U23 mitnehmen wird, denn „unsere Rückraum-Shooter haben den Körper und die Qualität, dass sie nicht bis auf sechs bis neun Meter an das Tor heran müssen. Da reichen auch zehn.“ Bis in die Nahwurfzone kam sein blutjunges Tam kaum einmal durch. Nach 20 Minuten münzten die Württemberger ihre Überlegenheit in einen Drei-Tore-Vorsprung um, wirkten insgesamt etwas reifer und routinierter.
Dafür stand die Abwehr auf Konstanzer Seiten ebenfalls gut und Torwart Lukas Herrmann lieferte die Initialzündung zur Aufholjagd. 12:12 stand es zur Pause, 19:19 eine Viertelstunde vor Schluss. Die Einwechslung von Jo Knipp, der sieben Volltreffer in das TVB-Tor wuchtete, fruchtete. Der Linkshänder brachte die Torgefährlichkeit im Rückraum zurück. Als Stuttgart eineinhalb Minuten vor Ultimo durch einen Siebenmeter auf 28:25 erhöhte, hatte der HSG-Coach „kein gutes Gefühl.“ Doch mit offener Deckung, dem plötzlich wieder entdeckten Mut und geplatzten Knoten bei Lars Michelberger waren die Gelb-Blauen eine Minute vor Schluss wieder auf 27:28 und 28:29 dran. In den letzten 26 Sekunden versuchten sie noch einmal alles, um an den Ball zu kommen. Doch Stuttgart spielte die Zeit sehr routiniert komplett herunter. Schwedas Bilanz fiel dennoch positiv aus: „In der zweiten Halbzeit waren wir im Angriff besser, dafür hinten nicht mehr so kompakt und haben etliche Zweikämpfe verloren. Stuttgart war den Tick besser, aber es ist schade, dass unser Kampfgeist nicht mehr belohnt wurde. Dass wir das Spiel auch ohne Pascal und Jonas offen gestalten konnten ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass wir in der Liga angekommen sind.“
Quelle: Andreas Joas
- Andreas Joas
Autor:Redaktion aus Singen |
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