Schweres Auswärtsspiel beim VfL Gummersbach
HSG Konstanz vor Herkulesaufgabe
Gummersbach / Konstanz. Die finale Woche der Saison beginnt für die HSG Konstanz mit einem echten Highlight in der „Heimat des Handballs“, wie es etwa auf den Auswechselbänken der Gummersbacher Handball-Arena in großen Lettern prangt. Am Samstag, 18 Uhr, (kostenloser Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream) tritt die HSG beim noch um die letzten Hoffnungen für die Rückkehr in die 1. Bundesliga kämpfenden Traditionsverein an, ehe sie am Dienstag nach Großwallstadt reisen muss und am 26. Juni Rimpar zum Finale daheim empfängt.
In der mehr als 4.000 Zuschauer fassenden Arena in Gummersbach vor inzwischen immerhin schon wieder 1.000 zugelassenen Besuchern spielen – ein absolutes Highlight, das in der letzten Spielzeit noch dem Corona-Saisonabbruch zum Opfer fiel. Nun tritt die HSG ohnehin als krasser Außenseiter an, die aktuellen Vorzeichen rücken die ohnehin klaren Kräfteverhältnisse noch einmal in ein klareres Licht. Denn die mittlerweile „auf der letzten Rille“, so Trainer Daniel Eblen, daherkommende HSG kann nicht von positiven Nachrichten aus dem mittlerweile prall gefüllten Lazarett der Verletzten berichten. Ganz im Gegenteil. So muss Konstanz sich nicht nur auf die Partie beim Aufstiegskandidaten vorbereiten, sondern zugleich die letzten beiden Partien und die vielen Ausfälle und Blessuren im Kader im Auge behalten.
„Wir werden natürlich trotzdem alles versuchen“, stellt Eblen klar, ohne jedoch etwas aufs Spiel zu setzen. Stichwort ist die Belastungssteuerung für die immer weniger werdenden Optionen. Gummersbach, der Heimatverein von Felix Jaeger, will sich im letzten Heimspiel der Saison vor 1.000 Zuschauern und mit der letzten Möglichkeit bei Patzern von Hamburg oder Lübbecke doch noch einmal in Richtung 1. Bundesliga angreifen zu können, keine Blöße geben. Bei den Konstanzer Verantwortlichen stellt man sich deshalb auf eine echte Herkulesaufgabe ein. Für dieses Highlight hätte man sich andere Vorzeichen gewünscht, will aber trotzdem Freude an der Aufgabe und maximalen Herausforderung haben. „Es sind natürlich gerade besondere Umstände und wir mobilisieren die letzten Möglichkeiten. Man hätte sich das optimaler vorstellen können“, grübelt der HSG-Coach. „Aber das Drumherum ist eine tolle Geschichte, gerade für die ganz jungen Spieler. Wir müssen uns alle bewusstmachen, dass es etwas Besonders ist, dort gegen gestandene Profis und große Namen antreten zu dürfen.“
Denn der VfL Gummersbach ist einer der erfolgreichsten und traditionsreichsten Handballvereine. Zwölfmal Deutscher Meister – zuletzt 1991 – fünfmal DHB-Pokalsieger, fünfmal Europapokalsieger der Landesmeister, viermal Europapokalsieger der Pokalsieger (zuletzt 2011), zweimal IHF/EHF-Pokalsieger (letztmals 2009) und zweimal Vereinseuropameister war er. Am Samstag muss sich die HSG der Champions League erfahrenen Tin Kontrec, der beiden Österreichischen Nationalspieler Alexander Herrmann und Janko Bozovic sowie dem isländischen Nationalspieler Ellidi Vidarsson erwehren. Trainer Gudjon Valur Sigurdsson hält mit 1.875 Toren gar den inoffiziellen Weltrekord für Handball-Länderspieltore und war für die Topclubs Rhein-Neckar Löwen, THW Kiel, FC Barcelona und Paris St. Germain aktiv. Dort gewann er alles, was es zu gewinnen gibt. Die Champions-League, acht Meisterschaften in fünf Ländern und mit Island Olympia-Silber.
Für Eblen wird es deshalb ein „kompliziertes Spiel“, in dem seine verbliebenden Kämpfer einen Weg durch das 6:0- oder 5:1-Bollwerk mit dem besten Torwart der Liga, Matthias Puhle (344 Paraden), finden muss. Denn damit einher geht eine weitere gefährliche Waffe des VfL. Das Umschaltspiel nach Ballverlusten des Gegners. Wichtig sei es deshalb erklärt der 46-Jährige, „dass wir die richtige Balance im Angriffsspiel finden.“ Schritt für Schritt in der Vorbereitung im Endspurt der Saison, aber im Bewusstsein, dass noch zwei weitere wichtige Partien innerhalb kürzester Zeit auf dem Programm stehen.
Weitere Informationen unter:
www.hsgkonstanz.de
www.facebook.com/hsgkonstanz
- Andreas Joas
Autor:Redaktion aus Singen |
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