21-Jähriger wechselt von Minden an den Bodensee
HSG Konstanz verpflichtet Leon Grabenstein

Leon Grabenstein | Foto: Leon Grabenstein schon mit dem Torwart-Trikot der HSG Konstanz. swb-Bild: HSG
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Konstanz. Immer mehr nimmt der neue, sehr junge Kader der HSG Konstanz für die kommende Saison Gestalt an. Auf einer ganz wichtigen Position konnte die HSG nun eine echte Verstärkung an Land ziehen. Torwart Leon Grabenstein, 21 Jahre jung, wechselt vom Erstligisten GWD Minden an den Bodensee und erhält wie schon Christos Erifopoulos (21, Frisch Auf Göppingen), Niklas Ingenpaß (21, TuSEM Essen) und Lukas Köder (24, SG Leutershausen) einen sowohl für die 2. Bundesliga als auch 3. Liga geltenden Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2023.

Überragendes Bundesligadebüt

„Nicht Wolff, nicht Heinevetter – die beste Quote gehaltener Bälle hat Leon Grabenstein“, titelten die Ruhr-Nachrichten Ende April 2019. Es sollte sich bis zum Ende der Saison nicht mehr ändern. In der Bilanz der besten Torhüter der stärksten Liga der Welt führte der junge Mann aus Schwerte das Feld an. Vor den großen Namen aus Berlin, Kiel, Flensburg, Mannheim und Co. Starke 38 Prozent gehaltene Würfe konnte Grabenstein für sich verbuchen. Ihren Anfang hatte diese verrückte Geschichte in einem noch verrückteren und spektakulären Bundesligadebüt von Leon Grabenstein. Bei der MT Melsungen sprang der damals 19-Jährige in der zweiten Halbzeit ein und feierte, so „Sky“, ein „überragendes Bundesligadebüt“. Obwohl sich GWD Minden geschlagen geben musste, zählte Grabenstein zu den großen Gewinnern und hatte Melsungen lange Zeit völlig entnervt. Reihenweise freie Würfe nahm er dem Topteam mit spektakulären Paraden weg. Zehn Paraden bei zwölf Gegentoren, sagenhafte 45 Prozent waren das Endergebnis. „Unser bester Mann stand im Tor. Unfassbar. Unglaublich cool und abgezockt, was der hier für ein Spiel abgeliefert hat“, wurde er anschließend von GWD-Manager Frank von Behren geadelt. Eine Woche später knüpfte der 1,93 Meter große Schlussmann nahtlos an die eindrucksvolle Leistung an und brachte es in weiteren 30 Minuten Spielzeit gegen die Füchse Berlin auf sieben entschärfte Wurfversuche. Acht weitere Male kam er seitdem in der 1. Bundesliga zum Einsatz.

Torwart-Training von Carsten Lichtlein

Bei der Reserve von GWD hat sich Grabenstein zu einem der besten Keeper der 3. Liga entwickelt, zählte aber auch als dritter Torhüter fest zum Mindener Profiteam hinter den sehr erfahrenen Carsten Lichtlein und Malte Semisch. Vom Torwart-Training von Bundesliga-Rekordspieler sowie Welt- und Europameister Lichtlein konnte Grabenstein profitieren. „Er hat eine wahnsinnige Erfahrung, das war sehr lehrreich“, erzählt er und erklärt zu seinen Bundesligaspielen: „Man ist nur so lange aufgeregt, bis es auf den Platz geht. Dann zählt nur konzentrieren und das Beste zu geben. Ein unglaubliches Gefühl, man realisiert gar nicht richtig, was passiert. Es gibt nichts Geileres als die Angreifer zur Verzweiflung zu bringen.“ Dass er überhaupt von GWD Minden verpflichtet wurde, lag an einem weiteren sensationellen Match als B-Jugendlicher in der A-Jugend-Bundesliga mit seinem Heimatverein HVE Villigst-Ergste, als Grabenstein den Sieg auf spektakuläre Art festhielt und es kaum ein Vorbeikommen an ihm gab. Kurz darauf kam die Anfrage aus Minden, wo er in zwei Jahren A-Jugend-Bundesliga nach dem zweimaligen Gewinn der westdeutschen Meisterschaft einmal ins Viertelfinale und einmal bis ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft vordrang.

Glückwünsche von GWD-Manager Frank von Behren

HSG-Sportchef André Melchert ist überzeugt von der gelungenen Verstärkung: „Leon ist ein junger, ehrgeiziger Torwart, der schon einiges an Erfahrung in der 3. Liga und bei ein paar Bundesligaeinsätzen sammeln konnte. Er bringt zudem eine gewisse Größe mit und ist damit ein anderer Torwart-Typ als Max Wolf oder Moritz Ebert.“ Zugleich bedankt er sich für die Unterstützung durch HSG-Sponsor Licht+Strom um Geschäftsführer Ralf Brachat, wo Leon Grabenstein seine Ausbildung zum Elektriker für Gebäude- und Energietechnik beenden kann. Glückwünsche zur Verpflichtung gab es zudem von Frank von Behren, der sich „nur positiv über Leon äußern kann. Ein guter Griff für die HSG und ein super Typ. Sportlich gehört er in die 2. Bundesliga. Ich wünsche ihm, dass er den nächsten Schritt macht, habe ihn darin bestärkt und halte unglaublich viel von Leon.“ Der hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: „Ich möchte mit der HSG in der 2. Bundesliga oder um den sofortigen Wiederaufstieg spielen“, sagt Grabenstein. „Ich glaube an den Klassenverbleib und freue mich auf eine wunderschöne Stadt und neue Erfahrung. Das Angebot der HSG hat mich gereizt, sie hat sich sehr um mich bemüht und dafür gesorgt, dass mit meiner Ausbildung alles nahtlos weitergehen kann.“ Trotz anderer Angebote war für ihn schnell klar, dass „die HSG die Nase vorne hat. Ich möchte mich in Konstanz weiterentwickeln, meine Ausbildung beenden und sehen, wohin es dann gehen kann. Ich möchte als junger Spieler weiterkommen.“ Das Potenzial dafür besitzt der reaktionsschnelle Schlussmann. Davon können Melsungen, Berlin, Minden und Co. ein Lied singen. So wie die Gegner in der Schänzle-Hölle von der besonderen Atmosphäre, die selbst in Norddeutschland ein Begriff ist. Grabenstein: „Ich habe gehört, dass es hier richtig laut wird und abgeht, eine richtige Hölle entsteht. Das ist geil, ich pushe mich selbst liebend gerne mit den Fans.“ Damit ist er vor allem vor Block A genau richtig.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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