Top-Werfer der A-Junioren Bundesliga
HSG Konstanz holt Jugend-Nationalspieler Mathieu Fenyö aus Magdeburg
Konstanz. Die HSG Konstanz kann den ersten Neuzugang für die nächste Saison vermelden – und der hat es in sich. Der deutsche Jugend-Nationalspieler Mathieu Fenyö kommt vom SC Magdeburg an den Bodensee und erhält einen Dreijahresvertrag bis 30. Juni 2026. Kein Spieler in der A-Jugend-Bundesliga trifft aktuell öfter: 72 Tore des variabel auf der Spielmacherposition und im linken Rückraum einsetzbaren Toptalents in sieben Partien der Bundesliga-Meisterrunde, mithin im Schnitt über 10 pro Spiel, sind deutschlandweiter Bestwert.
Mit 14 Jahren in die Talentschmiede des Deutschen Meisters
Seit einigen Jahren hatte André Melchert den jungen Mann, der in Siofok in Ungarn geboren wurde, aber im Südbadischen aufwuchs, auf dem Zettel und verfolgte dessen Weg in der Talentschmiede des amtierenden Deutschen Meisters und Club-WM-Titelträgers. Dort kommt Mathieu Fenyö, 1,91 Meter groß, sowohl als Führungsspieler und Top-Torjäger in der A-Jugend-Bundesliga als auch in der 3. Liga in der zweiten Mannschaft unter Trainer Christoph Theuerkauf zum Einsatz. Zu Vater Kalman Fenyö, der als ungarischer Nationalspieler an Welt- und Europameisterschaften teilnahm und mit Daniel Eblen die Trainer-A-Lizenz-Lehrgänge absolviert hatte, bestand darüber hinaus stets ein guter Kontakt. Kalman Fenyö feierte in Ungarn dreimal die Meisterschaft, ehe er über den HC Empor Rostock nach Deutschland kam. Aufgewachsen ist Mathieu mit seinem jüngeren Bruder Benet jedoch in Südbaden. Über Helmlingen, Ottersweier/Großweier und die JHA Baden wagte Fenyö bereits vor vier Jahren im Alter von 14 Jahren den Wechsel zur deutschen Topadresse SC Magdeburg.
Variabel im linken Rückraum und als Spielmacher einsetzbar
„Mati ist sehr vielseitig in seinem Spiel“, freut sich André Melchert über die Zusage des umworbenen 18-Jährigen. „Er ist für sein Alter schon sehr weit, hat einen guten Abschluss und kann sich sowohl im linken Rückraum als auch auf Mitte gut durchsetzen sowie gut decken. Mit ihm bekommen wir einen sehr guten Jungen.“ Mit neun Trainingseinheiten und oft zwei Spielen pro Woche ist sein neuer Schützling die hohe Intensität und Belastung aus dem Bundesliga-Spielbetrieb bereits gewohnt. Melchert: „Mathieu ist extrem motiviert und möchte unbedingt etwas erreichen. Solche Spieler suchen wir immer.“ Dass sich ein Talent seines Kalibers für die HSG Konstanz entscheidet, spricht für die hohe Durchlässigkeit in das Zweitligateam und die gute Förderung von jungen Talenten. „Das Angebot aus Konstanz mit Studium, Kooperation mit der Uni, WG und einem jungen Trainerteam und einer jungen Mannschaft hat mich sehr angesprochen“, unterstreicht Fenyö. „Das Gesamtpakt ist toll. Im Probetraining hat es mir in dieser sympathischen Mannschaft sofort gut gefallen.“ In Konstanz wird der Rechtshänder an der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität Sport und Englisch auf Lehramt studieren.
Ziel U19-Weltmeisterschaft im Sommer
Aktuell befindet sich der junge handballverrückte Mann mit der deutschen U19-Nationalmannschaft im Sportzentrum Kienbaum. Vom 6. bis zum 8. Februar absolviert die DHB-Auswahl mit 18 Spielern ihren ersten Lehrgang im Jahr 2023. Das große Ziel der U19 von Bundestrainer Emir Kurtagic – und Mathieu Fenyö – ist die U19-Weltmeisterschaft, die im Sommer in Kroatien (2. bis 13. August) stattfinden wird. Zuvor war Fenyö schon in den Nationalteams Ungarns aktiv. Kein Wunder bei der Handball-Historie in dessen Familie. Sein Opa war Handballer und ein Onkel seines Vaters ebenfalls wie dieser ungarischer Nationalspieler. „Mein Vater ist ein großes Vorbild und hat immer alles geplant“, lacht Fenyö, der sich in der Führungsrolle beim SCM-Nachwuchs sichtlich wohlfühlt und nach dem Halbfinal-Aus in der letzten Spielzeit nun die Deutsche Meisterschaft mit Magdeburg anstrebt. Einige Bilanzen aus den letzten Spielen untermauern seinen ungemeinen Tordrang. 12 Tore gegen Nieder-Olm, 13 gegen die Rhein-Neckar Löwen, 17 Mal traf er gegen den THW Kiel und 14-fach netzte der Mittelmann gegen den HSV Hamburg.
„So gut wie oder besser als mein Vater sein“
So kompromisslos und torhungrig sich der Jugend-Nationalspieler auf dem Spielfeld zeigt, so klar sind auch die Ziele formuliert. „Ich habe ein großes Ziel und Etappenziele, die ich auf dem Weg dorthin abarbeiten möchte“, erzählt der Abiturient so klar und reflektiert, dass der folgende Satz nur logisch erscheint: „Ich möchte so gut wie oder besser als mein Vater sein und Profi-Handballer werden.“ Der erste wichtige Schritt ist der Vertrag bei der HSG Konstanz. „Ich möchte mich hier weiterentwickeln, weiter wachsen, dem Team helfen und alles reinhauen“, blickt er schon voraus. „Bei der HSG finde ich dafür mit dem Konzept, der jungen Mannschaft und diesem jungen Trainerteam top Voraussetzungen vor.“
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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