Wichtige Erfolge in der Vorbereitung auf die Saison in Altensteig erreicht
HSG Konstanz findet beim S-Cup gut zusammen
Konstanz. Die HSG Konstanz hat mit einem deutlichen 28:22 (9:11)-Sieg zum Abschluss des Altensteiger S-Cups nicht nur Platz fünf im hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld hinter den Bundesligisten Balingen, Bietigheim, Wetzlar und Stuttgart gesichert, sondern auch gezeigt, was sie nach der Hälfte der Vorbereitung mit ihrer neuen, jungen Mannschaft schon zu leisten imstande ist.
Mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen und vielen wertvollen Erkenntnissen kehrte die Mannschaft von Jörg Lützelberger nach drei Tagen beim von Gastgeber TSV Altensteig perfekt organsierten Turnier zurück an den Bodensee.
Nach einem trotz guter Vorstellung und 17:15-Führung verlorenem Auftaktspiel gegen Erstligist HBW Balingen-Weilstetten 22:26 (13:13), in dem der HBW jedoch mächtig Probleme mit den frechen Konstanzern hatte und gezwungen war, auf den siebten Feldspieler zurückzugreifen, lautete die Aufgabe von Lützelberger für die Mannschaft am Samstagmorgen „Beute“ in der Stadt zu machen. Ausgerüstet mit einer Flasche warmem Bier musste diese per Tauschgeschäft möglichst hochwertig ersetzt werden. Mit viel Laufleistung kamen dabei die erstaunlichsten Errungenschaften zustande. „Wir haben am Samstag bewusst etwas locker gelassen und den Fokus auf Teambuilding und nicht auf den Gegner gelegt“, erklärte er das an den drei Tagen erfolgreiche Kennenlernen und Zusammenrücken.
Das Spiel gegen die wacker kämpfende HSG Albstadt war dann allerdings eine recht zähe Angelegenheit, da Konstanz seine Kräfte schonte und mit komplett neuer Formation auflief. So agierte die HSG nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Christos Erifopoulos, Carlos Marquis, Niklas Ingenpaß, Fynn Beckmann und Moritz Ebert über weite Strecken des Spiels ohne Linkshänder im rechten Rückraum und ohne Kreisläufer. Letztlich sicherten sich die Gelb-Blauen mit einem ungefährdeten aber glanzlosen 28:23 (14:11)-Erfolg gegen den Württembergligisten mit dem Spiel um Platz fünf ein interessantes Duell gegen Erstliga-Absteiger Eulen Ludwigshafen. Die Eulen mussten zwar wie die HSG auf einige Verletzte verzichten, konnten aber, da sie am Mittwoch kein Testspiel wie die Konstanzer hatten und aufgrund eines Corona-Falles beim TSV Altensteig auch am Samstag spielfrei waren, ausgeruht in die Partie gehen. Jo Knipp und Gianluca Herbel waren zudem am Samstag mit der U23 bei einem Turnier und dort mit 26:16 gegen den TuS Steißlingen erfolgreich und am Sonntag wieder zum Team zurückgekehrt.
Jörg Lützelberger konnte sich nach dem sehenswerten Match gegen die Eulen Ludwigshafen über „einige gelernte Lektionen“ freuen. Nach einem 0:3-Rückstand gegen die bewegliche 5:1-Abwehr des Erstliga-Absteigers zog er eine frühe Auszeit. Danach brachte seine Mannschaft den Favoriten nach raschem 3:3-Ausgleich mit einer starken Abwehrarbeit und dadurch sehr erfolgreichen Torhütern Maximilian Wolf und Leon Grabenstein vor allem im zweiten Durchgang in die Bredouille und überrollten die Rheinland-Pfälzer mit ihrem Umschaltspiel streckenweise regelrecht. „Das war eine gute Halbzeit mit so viel Spaß auf der Platte, tollem Torwart, Leidenschaft und Tempo“, freute sich der 36-Jährige, betonte aber sofort, dass man sich mit der ersten Halbzeit gegen wechselnde, robuste und hart zupackende Abwehrformationen mit einer sehr geduldigen Angriffsleistung erst in diese Position gebracht hatte. „Wir werfen zwar nur neun Tore, schließen aber so ab, dass wir in keine Gegenstöße laufen und auch nur elf kassieren“, so der EHF-Mastercoach.
Im Kollektiv drehte sein Team die Begegnung nach der Pause. Hinten machte es dicht oder hatte im sogar selbst erfolgreichen Torschützen Leon Grabenstein einen tollen Rückhalt, vorne waren insbesondere die pfeilschnellen Außen wie Samuel Wendel und Matthias Hild immer wieder auf und davon. Schon direkt nach der Pause legte Konstanz auf 13:12 vor und zog von Minute zu Minute weiter davon – bis auf 24:17. Nach Ablauf der Spielzeit konnte Ludwigshafen per Siebenmeter nur noch auf 22:28 verkürzen. Nach einem eindeutigen Spielverlauf und einem „Prestigeerfolg gegen eine starke Mannschaft, gegen die wir in ferner Zukunft wieder spielen wollen“, so der HSG-Coach, „konnten wir viel Selbstvertrauen mitnehmen und die nächsten Schritte machen.“ G
egen hochklassige Gegner konnten ferner neue Schlüsse gezogen und Details erarbeitet werden. Sowohl im Zusammenspiel von Abwehr und Torhütern als auch im Tempospiel. Ebenfalls positiv: „Es hat sich keiner verletzt. Es war eine harte Woche mit vier Spielen für uns. Kompliment an unsere Ärzte, Physiotherapeuten und das Trainerteam, denn die Belastungssteuerung war nicht einfach.“
Schließlich war die gemeinsame Zeit wichtig. Wertvolle Stunden, in denen man sich nähergekommen sei, sagt Lützelberger. Nach der „Halbzeit“ der Vorbereitung und im Gedanken an die Steigerung im Vergleich zum Test gegen Wacker Thun zieht er somit ein positives Zwischenfazit. Im Bewusstsein, „was wir noch verbessern wollen. Ich möchte nicht von einem ersten und zweiten Anzug sprechen. Aber wir wollen die, die noch nicht so viel gespielt haben, mit reinbringen.“ Bei Niklas Ingenpaß und Fynn Beckmann besteht die Hoffnung, dass sie demnächst wieder auf das Spielfeld zurückkehren können.
Die nächsen Vorbereitungsspiele:
19. August, 18 Uhr, Ferndorf: TuS Ferndorf vs. HSG Konstanz
20. August, 19.30 Uhr, Bergisch Gladbach: Bergische Panther vs. HSG Konstanz
21. August, Haan: Spiel oder Turnier in Haan.
Mehr auch unter www.hsgkonstanz.de
- Andreas Joas
Autor:Redaktion aus Singen |
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