Heimspieltag am Freitatagabend
Hamm muss gegen eine blau-gelbe Wand spielen

Lukas Köder und Vitor Baricelli am Spielfeldrand. | Foto: Andre Frensél
  • Lukas Köder und Vitor Baricelli am Spielfeldrand.
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Konstanz. Nach zwei Auswärtsspielen hintereinander darf die HSG Konstanz wieder in eigener Halle antreten. Mit dem ASV Hamm-Westfalen kommt am Freitag um 20 Uhr ein echtes Topteam ans Schänzle. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Treue Fans und große Unterstützung

Trotz gewonnener zweiter Halbzeit beim TV Großwallstadt geht die Leidenszeit für die HSG Konstanz und ihre Anhänger weiter. Eine kurze Schwächephase vor der Pause erwies sich trotz großen Kampfgeistes als zu große Hypothek. Nach vielen rauschenden Siegen in der letzten Spielzeit heißt es somit auch mit bislang vielen Rückschlägen umzugehen und die Situation realistisch einzuschätzen.

Dass die HSG sich über zahlreiche Fans freuen darf, die genau dies können, zeigte sich am vergangenen Sonntag. Mit zwei Kleinbussen war der Fanclub um ihren Vorsitzenden Christian Riether frühmorgens aufgebrochen, hatte mit Pauken und Trompeten sowie Fahnen, Schals und gelb leuchtenden Trikots für eine fantastische Stimmung im Gästefanblock gesorgt – letztlich aber ohne das ersehnte Erfolgserlebnis. Harte Zeiten für echte HSG-Fans, die derzeit mit ihren Lieblingen mitleiden müssen. Nach 60 Minuten Stimmung, farbenfroher Unterstützung und aufbauenden Worten für Mannschaft und Trainerteam ging es den weiten Weg zurück an den Bodensee. Ankunft: Mitten in der Nacht, am Montag für viele frühmorgens wieder zur Arbeit. Mit blutenden gelb-blauen Herzen, Frust und Enttäuschung. Und dennoch bekam das Team um Michel Stotz großen Applaus, Loyalität und Treue ihrer Anhänger zu spüren. Umso bewundernswerter in dieser schwierigen Situation – und zugleich wichtiger denn je für die junge Truppe von Vitor Baricelli.


Schwächephase vor der Pause kostet Siegchance

Der 28 Jahre junge Brasilianer selbst arbeitet weiter täglich intensiv mit seinen Schützlingen, um sich für den hohen Aufwand und die harte Arbeit belohnen zu können. „Beim TV Großwallstadt waren die letzten 15 Minuten vor der Halbzeit das Problem“, sagt er. Ballverluste ermöglichten dem Gegner einen Zwischenspurt, den man nach dem Seitenwechsel nur teilweise wieder kompensieren konnte. Wie die Mannschaft im zweiten Durchgang auftrat, darf dennoch Anlass zur Zuversicht geben. Jeder versucht alles in seiner Macht stehende für den Erfolg des Gesamten einzubringen.

Große Vorfreude auf Topteam

Nicht vergessen werden sollte bei aller Enttäuschung und dem ausbleibenden Gefühl des Gewinnens, welch starke Gegner und Spieler sich Woche für Woche in der trotz der aktuellen Lage mit rund 1000 Zuschauern gefüllten Schänzle-Sporthalle präsentieren. Mit dem ASV Hamm-Westfalen ein Team, das vorletzte Saison noch in der stärksten Liga der Welt beheimatet war und in der letzten Spielzeit als Tabellendritter nur knapp am direkten Wiederaufstieg gescheitert ist. Nicht umsonst gilt die 2. Bundesliga als stärkste zweite Liga der Welt und wurde etwa von Weltmeister Iker Romero zu den stärksten fünf Ligen der Welt gezählt. Er muss es wissen, gelang ihm doch mit Bietigheim der Aufstieg in die 1. Bundesliga und war der ehemalige Weltklassespieler schon bei diversen Topclubs aktiv. Für die HSG ist es etwas Besonderes, hier mitmischen zu dürfen.

Konstantin Poltrum ist Papa

Als klarer Underdog empfängt man nun einen individuell sehr stark aufgestellten Gast aus Hamm, den aktuell Verletzungssorgen plagen. Vor allem auf der Torwart-Position. Nach dem langfristigen Ausfall des brasilianischen Torwarts Marcos Colodeti, mit dem Baricelli noch in seinem Heimatland bei Pinheiros zusammengespielt hatte, musste zuletzt auch Felix Hertlein pausieren. Mit den Mitteln, über die man im Hamm verfügt, konnte jedoch noch einmal hochkarätig nachgelegt werden.
Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Nikolas Katsigiannis steht seit kurzem im Tor des ASV und bringt dabei seine ganze Erfahrung unter anderem vom THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen ein. „Hamm ist eine Topmannschaft mit riesiger Qualität“, weiß Baricelli und warnt neben der individuellen Klasse vor dem Tempospiel der Westfalen. Sechsmal in dieser Saison hatte Konstanz mit vier oder weniger Toren das Nachsehen. Endlich zubeißen, wenn sich die Chance eröffnet, ist das große Ziel. Dabei mitwirken kann nun auch der zuletzt zweimal fehlende Torwart Konstantin Poltrum. Der 30-Jährige durfte in dieser Woche zusammen mit seiner Frau Sarah den sehnsüchtig erwarteten neuen kleinen Erdenbürger begrüßen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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