Finale für die HSG nach "geiler Saison"
Das Endspiel um den Aufstieg

Die Gelb-Blaue Wand soll die HSG Konstanz am Sonntagabend zum Sieg tragen. | Foto: Michael Elser HSG
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  • Die Gelb-Blaue Wand soll die HSG Konstanz am Sonntagabend zum Sieg tragen.
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Konstanz. Das letzte Spiel der Saison am Sonntag, 18 Uhr, in der Schänzle-Hölle ist für die HSG Konstanz ein echtes Finale, ein hochspannendes Endspiel. Im Rückspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga muss sie drei Tore gegen Eintracht Hildesheim gutmachen, um sich das große Ziel vom direkten Wiederaufstieg in die stärkste zweite Liga der Welt zu erfüllen. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets und ab 16 Uhr an der Tageskasse erhältlich. Die HSG bittet alle Besucher, in gelber oder blauer Kleidung in die Halle zu kommen, um eine gelb-blaue Wand für die junge Mannschaft zu formieren. Fanshirts sind unter www.hsgkonstanz.de/fanshop erhältlich.

Ziel Freudentränen und i-Tüpfelchen

Vieles komprimiert sich letztlich in 60 Minuten Handball. Die ganze Arbeit einer Saison, große Emotionen und Gefühle – Glück, Enttäuschung, der Lohn für viel harte Arbeit, der erträumte Abschluss nach vielen gemeinsamen Jahren. Es schwingt viel mit im Finale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Immer wieder hatte etwa Fynn Beckmann in den letzten Wochen mit emotionalen Worten an seine Mitspieler alle darauf eingeschworen, dieses Finale Furioso, im heimischen Hexenkessel Schänzle-Hölle, erreichen und krönen zu wollen. Eine bewegte Handball-Karriere, an deren Ende der zweite Aufstieg in Liga zwei und die direkte Rückkehr auf die große Handball-Bühne stehen könnte, würde damit nach fünf prägenden Jahren in Konstanz ihr filmreifes Ende finden. Oder aber das i-Tüpfelchen auf eine dreijährige intensive „Liebesbeziehung“, dem Match, zwischen der HSG und ihrem Head Coach Jörg Lützelberger aufgesetzt werden. Samuel Wendel würde sich als dienstältester Spieler im Kader nach acht überaus erfolgreichen Jahren mit dem dritten Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus endgültig in den Annalen der HSG verewigen. Sie alle und viele weitere möchten unbedingt am Sonntagabend Freudentränen im Gesicht haben. So wie sie bei Beckmann bereits nach dem Halbfinal-Erfolg gegen Krefeld über die Wangen geronnen waren.

Finale bewegt die Region

Dass das Spiel die Menschen in der Region bewegt, zeigte sich direkt nach Freischaltung des Vorverkaufs: Binnen weniger Stunden waren alle Sitzplätze ausverkauft. Nur noch einige Stehplätze sind zu haben. Die Schänzle-Hölle wird sich am Sonntagabend wieder in eine gelb-blaue Wand verwandeln, die abermals von Beginn an höchsten Druck für den Gegner und größtmögliche Unterstützung für ihre Mannschaft aufbauen wird. So sehr es sich sowohl die Eintracht aus Hildesheim als auch die HSG nach starken Spielzeiten sowie souverän und frühzeitig gesicherten Meisterschaften plus Erfolgen in zwei Playoff-Halbfinalduellen nun schon verdient hätten – der unsägliche Aufstiegsmodus wird nur für zwei von ursprünglich 64 Drittligisten, für zwei von vier Meistern ein Happy End bereithalten. Zwei werden der Abschottung der 2. Bundesliga und dem größten Flaschenhals im deutschen Handball zum Opfer fallen.

„Geilste Woche der Saison mit guten Chancen“

„Das ist die geilste Woche der Saison, mit einem Finale, in dem es um richtig viel geht. Wir haben gute Chancen“, ordnet HSG-Coach Jörg Lützelberger die Ausgangslage nach der 35:38-Niederlage in Niedersachen trotz zwischenzeitlicher Sieben-Tore-Führung ein. Ein Sieg mit vier oder mehr Toren würde den Aufstieg sichern, bei zwei oder weniger Toren müsste man der Eintracht den Lohn nach 30 Saison- und vier Playoff-Spielen überlassen. Bei einem Drei-Tore-Sieg sprechen die mehr erzielten Auswärtstore solange für die HSG, wie Hildesheim nicht 36 oder mehr Treffer erzielt. Sollte das Hin- wie das Rückspiel erneut mit 38:35 für den Gastgeber enden, würde es zu einem Entscheidungsspiel kommen, für das der DHB das Heimrecht auslosen würde. Soweit möchte es Lützelberger aber nicht kommen lassen. „Wir haben das Hinspiel gut analysiert“, sagt er und hatte damit schon einmal im Halbfinale gegen Krefeld Recht behalten. „Nun wird es“, vermutet der 38-Jährige, „spannend sein, wem es gelingt, den Gegner besser am Torewerfen zu hindern.“

„Zuschauer schnell aus den Sitzen bringen und viel Atmosphäre reinbringen“

So dominierte in Hälfte eins klar Konstantin Poltrum mit seiner Deckungsreihe, während in Hälfte zwei Jan Jochens auf der Gegenseite zum entscheidenden Mann wurde. Ein weiterer Spieler, der trotz seiner erst 23 Jahre nach dem Finale in Konstanz seine Handball-Schuhe an den Nagel hängen wird. Für den Konstanzer Trainer habe man mit dem Hinspiel-Ergebnis eines in der Hand, das „uns, wenn wir bei uns sind, mit unseren Qualitäten und eigenen Fans den Druck aufbauen lassen kann, um die Chance auf die 2. Bundesliga greifbar zu machen.“ Schließlich bietet sich dafür 60 Minuten Zeit, muss der Rückstand nicht binnen zwei Minuten aufgeholt werden. Einen Schritt nach dem anderen möchte der dreimalige Europapokalgewinner mit seinem Team gehen, „präzise, geduldig – und wir müssen unsere Chancen on point nutzen, wollen die Zuschauer schnell aus den Sitzen bringen und viel Atmosphäre reinbringen.“ Selbst wenn sein Team nach 45 Minuten noch nicht in der Gesamtaddition vorne liegen sollte – eine Vorentscheidung sei dies noch nicht. Die Energie und Leidenschaft von den Rängen werden dann umso wichtiger sein. „Das wird uns viel geben und einen heißen Kampf eröffnen“, ist er sich sicher. Alles reinlegen, im Wissen, dass man eine „super Saison“ gespielt habe, nennt der EHF-Mastercoach die Zielvorgabe. „Wir wollen uns für unsere Arbeit belohnen. Beide Mannschaften haben eine Hand an der 2. Bundesliga – wir wollen mit der zweiten zugreifen. Ein super spannendes Spiel für die Zuschauer.“ Es wäre das i-Tüpfelchen für viele verdiente Persönlichkeiten im Kader, für eine überragende Unterstützung von der Tribüne über das ganze Spieljahr nach dem Abstieg hinweg. „Für junge Leute, die auf der Platte richtig Gas geben. Es macht Spaß, ein Teil davon zu sein“, so der Trainer, der den Stab nach der Mission direkter Wiederaufstieg an seinen 28-jährigen Co-Trainer Vitor Baricelli weiterreichen wird. Wenn die Verabschiedungen nach dem Spiel stattfinden, sollen schließlich nur Freudentränen, Tränen der Wehmut und des Abschieds in den Augen von Wendel, Beckmann, Lützelberger und Co. schimmern.

Tickets, Parkplätze und Rahmenprogramm

Am Sonntag, 16. Juni, um 18 Uhr steigt das entscheidende Final-Rückspiel in der Schänzle-Hölle. Der Gesamtsieger steigt in die 2. Bundesliga auf. 

Dauerkartenbesitzer erhalten ihren Platz reserviert und freien Eintritt, werden jedoch gebeten, mitzuteilen, ob sie ihre Plätze in Anspruch nehmen wollen oder für andere Zuschauer zur Verfügung stellen möchten.

Der Ticket-Vorverkauf für das Playoff-Finalrückspiel findet online unter www.hsgkonstanz.de/ticketshop statt. Auch VIP-Karten mit Zugang zum Büfett und in Halle IV sind wieder erhältlich. Stehplätze sind noch verfügbar. Die Tageskasse am Sonntag öffnet ab 16 Uhr.

Die Einfahrt in den Parkplatz der Schänzle-Sporthalle ist nur mit gültigem Ticket möglich, das Parken nur mit einem Ausweis, die ab 14 Uhr an der Eingangskontrolle ausgegeben werden.

Beim ETO GRUPPE-FINALTAG gibt es im Foyer beim Torwurf und Quiz attraktive Preise zu gewinnen. In der Halbzeit lockt gar der große Gewinn: Mittels T-Shirt-Kanonen werden von den Spielern signierte Original-Trikots auf die Tribüne geschossen.

Das Spiel wird wieder auf Sportdeutschland.tv übertragen. Die Vorberichterstattung beginnt ab 17.30 Uhr. Team- und Saisonpässe sind nicht für die Aufstiegsspiele gültig.

Die Gelb-Blaue Wand soll die HSG Konstanz am Sonntagabend zum Sieg tragen. | Foto: Michael Elser HSG
Samuel Wendel beim Spiel gegen Krefeld. | Foto: Christian Elbe HSG
Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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