HSG im Pokalauftakt gefordert

"Auswärts" daheim gegen Elbflorenz am Samstag

Konstanz. Die Vorbereitungsphase für die HSG Konstanz neigt sich dem Ende zu. Am Samstag. 24. August, 20 Uhr, bestreitet die HSG ihr erstes Pflichtspiel der Saison. Zum Duell im DHB-Pokal empfängt sie Zweitliga-Konkurrent HC Elbflorenz Dresden in der Riesenberghalle Allensbach, da die Schänzle-Hölle noch zweitligatauglich umgebaut wird. Tickets sind über www.hsgkonstanz.de/ticketshop erhältlich. Das Spiel wird live bei Dyn übertragen.

Testspiel in St. Gallen auf überschaubarem Niveau

Am Dienstagabend hatte die HSG noch ihr letztes Testspiel beim Schweizer Erstligisten TSV St. Otmar St. Gallen um die beiden Ex-Konstanzer David Knezevic und Joschua Braun (aktuell verletzt) bestritten. Richtig viel mitnehmen konnte man dabei nicht, dafür stand das Match auf beiden Seiten auf zu überschaubarem Niveau, waren zu viele Fehler im Spiel. So beschäftige sich Trainer Vitor Baricelli nicht lange mit der 31:33-Niederlage, bei der auch die nötige Spannung gefehlt hatte. Das wird am Samstag im Pokal anders sein – muss es sein aus Konstanzer Sicht, sonst droht der Pokalfight zu einer recht einseitigen Partie zu werden.

Heißer Aufstiegskandidat kommt nach Allensbach

Mit dem HC Elbflorenz Dresden stellt sich der Tabellenvierte der letzten Saison in der 2. Handball-Bundesliga in Allensbach vor. Von vielen Experten werden die Dresdner, die zuletzt Platz zwei beim Sachsen-Cup belegt hatten, nun als einer der heißesten Anwärter auf den Erstliga-Aufstieg gehandelt. Sehr erfahrene Spieler, ein gewachsenes Korsett der letzten Jahre und einige gezielte, hochkarätige Verstärkungen untermauen die großen Ambitionen an der Elbe. Mit Timo Löser kam aus Dessau einer der wurfstärksten Rückraumspieler der Liga, Torwart Robin Cantegrel stieß aus Frankreich hinzu. Für HSG-Schlussmann Tom Göres wird es dabei auch zum Wiedersehen mit vielen alten Weggefährten aus gemeinsamen Dresdner Zeiten geben.

Vorbereitung mit vielen Ausschlägen hach oben und unten

In Konstanz blickt man auf eine Vorbereitung mit Höhen und Tiefen und allgemein vielen Ausschlägen nach oben und unten zurück. Dennoch zeigt sich Baricelli insgesamt recht zufrieden mit dem Verlauf der letzten Wochen. „Wir sind als Mannschaft gewachsen“, hält er fest und deutet damit die nicht einfache Aufgabe an, mit Raivis Gorbunovs, Luca Schwormstede, Nikita Pliuto und Sören Fuhrmann vier externe Neuzugänge an zentralen Stellen wie im Innenblock, im Rückraum und am Kreis in das System integrieren zu müssen. Der junge HSG-Coach freut sich dennoch, dass es nun endlich „richtig losgeht. Gegen Dresden werden wir sehen, was schon gut läuft, oder wo wir nochmal ansetzen müssen.“ Zumal zu diesem Zeitpunkt Abläufe und Automatismen noch in der Entstehung begriffen sind.

Leidenschaft, Wille und Einsatz als Kern

Immerhin noch zwei Wochen bleiben nach dem Pokalspiel bis zum Zweitliga-Auftakt auswärts bei der HSG Nordhorn-Lingen. Bis auf den schwer verletzten Finn Klein (Kreuzbandriss) wird er voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen können. „Wir müssen noch viel arbeiten“, weiß der 28-Jährige, aber: „Die Jungs haben Vollgas gegeben.“ Die Leidenschaft, der Wille und Einsatz sollen auch in der neuen Saison wieder zu einem Kern des Konstanzer Spiels werden. Die Vorfreude auf den Wettkampf ist jedenfalls bei Spielern und Trainern schon groß.

„Als Mannschaft Stärke zeigen“

Dass der wohl schwerste Brocken im Lostopof mit viel individueller Qualität direkt zum ersten Spiel der neuen Saison kommt, ist umso mehr Ansporn und für Baricelli und der ideale Gradmesser kurz vor dem Ernstfall in der stärksten zweiten Liga der Welt. Fokus und Konzentration halten, gerade auch in den schweren Phasen, wird wichtig sein. „Und ruhig bleiben, bei uns bleiben“, so Baricelli. „Wenn wir das gut machen, werden wir eine Chance bekommen. Wir müssen als Mannschaft Stärke zeigen.“ Dazu wird viel Bereitschaft nötig sein, um das Tempospiel der Gäste möglichst effektiv eindämmen zu können.
„Riesenberghalle so laut werden lassen wie die Schänzle-Hölle“

Ein kleiner Wermutstropfen ist bei diesem Unterfangen, dass nicht die bei Gegnern gefürchtete Hexenkessel-Atmosphäre in der Schänzle-Hölle dazu beitragen können wird. Noch dauern die Umbau- und Renovierungsarbeiten für die Zweitligatauglichkeit an, befinden sich aber inzwischen auf der Zielgeraden. Das Pokalspiel kommt dennoch zu früh und kann nur dank der Unterstützung des SV Allensbach in der Region ausgerichtet werden. Dafür zeigen sich die Verantwortlichen der HSG sehr dankbar. Baricelli trauert der besonderen Stimmung im „eigenen Wohnzimmer“ dennoch etwas hinterher. „Etwas schade ist es schon, denn die Schänzle-Hölle und alleine das dortige Einlaufen ist etwas Besonderes“, findet er. „Das ist unser Zuhause, unsere Identität, dort mit unseren Fans zu spielen und zu kämpfen.“ Dafür ist die Halle in Allensbach deutlich kleiner und kompakter. Und: „Wir wollen die Riesenberghalle so laut werden lassen wie die Schänzle-Hölle“, lächelt der EHF-Mastercoach.